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So helfe ich Tieren über den Winter |
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Ein Paradies für Vögel, Igel, Eichhörnchen & Co.
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im eigenen Garten
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![]() Stieglitze ernähren sich vor allem von Samen zahlreicher Stauden, Gräser und Bäume, aber auch Beeren wie Hagebutten stehen auf ihrem Speiseplan. Ein naturnaher Garten mit heimischen Bäumen und Hecken und vor allem Samen und Fruchtständen von Wildblumenstauden und Kräutern wie Beifuß, Flockenblumen, Kornblume, Melde, Disteln und Karden ist für ihn und viele andere Vögel ein kleines Winterparadies. · Bild: sindlera · Shutterstock.com |
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Von Julia Brunke, Redaktion »Freiheit für Tiere« |
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![]() Weil es immer weniger alte Laub- und Mischwälder gibt, sind auch Eichhörnchen zunehmend auf menschliche Hilfe angewiesen. Dass Eichhörnchen nicht mehr genügend natürliches Futter finden und in strengen Wintern vom Hungertod bedroht sind, ist vielen Tierfreunden und Gartenbesitzern bisher gar nicht bewusst. Eine Hilfe für die kleinen Kletterkünstler sind Eichhörnchen-Futterkästen, die mit Walnüssen, Haselnüssen, Zedernüsschen, Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen gefüllt werden. · Bild: Nata Naumovec · Shutterstock.com |
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Überlebensstrategien der Tiere im Winter
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In unseren Gärten und in der Umgebung unserer Häuser, in Parks, Wiesen, an Gewässern und in Wäldern leben viele Tiere. Wenn es draußen kälter und die Tage immer kürzer werden, wird für die Tiere die Nahrung knapp und die niedrigen Temperaturen kosten den Körper wertvolle Energie. Doch mit verschiedensten Strategien haben sie sich an das Überleben in der entbehrungsreichen Winterzeit angepasst. Je naturnäher ein Garten ist, je mehr verschiedene Kleinstbiotope er enthält, umso mehr Tiere finden hier auch im Winter Nahrung und Unterschlupf. Und für uns gibt es viele faszinierende Beobachtungen und Entdeckungen. |
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![]() Das Tagpfauenauge erwacht nach seinem Winterschlaf Bild: Natalia Starova · Shutterstock.com |
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Während Zugvögel - und übrigens auch einige Schmetterlinge wie der schöne Admiral - sich im Herbst auf die lange Reise in den Süden aufmachen, um den Winter in wärmeren Gebieten zu verbringen, bleiben viele Vögel wie Meisen, Spatzen, Stieglitze, Grünfinken oder Buntspechte den Winter über bei uns. Sie müssen dann genügsam mit dem auskommen, was die karge Winterlandschaft an Nahrung noch bietet: Samen, Beeren, Früchte und Knospen. Gibt es Gärten und Parks mit genügend Samen, Früchten und Hecken mit Hagebutten und anderen Winterbeeren und gibt es vogelfreundliche Menschen, die ein stets gut gefülltes Futterhaus anbieten, lässt sich der Winter auch bei uns gut überstehen. |
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![]() Rotkehlchen am Meisenknödelspender Bild: Martin Hibberd - Shutterstock.co, |
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Im eigenen Garten ein Paradies für Tiere schaffen
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Durch die Gestaltung unseres Gartens können wir Tiere willkommen heißen und ein kleines Paradies für Mensch und Natur schaffen. »Etwas für die Tiere im Garten zu tun und sie zu schützen, macht vor allem Freude«, so Claudia Rösen. »Viele Tiere lassen sich gut beobachten und wir können sie hautnah kennenlernen. Manche dürfen wir sogar etwas länger in unserer Nähe begleiten. Die Gedanken darüber, was Tiere für ihr Leben brauchen, macht uns sensibler für die Bedürfnisse unserer Mitlebewesen.« Dies gilt besonders für die schwierige Winterzeit, in der wir für verschiedene Tierarten bei uns ein geschütztes Winterquartier und Nahrung anbieten können. |
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![]() Ein Laubhaufen im Garten ist ein ideales Winterquartier für Igel. Das Winternest besteht aus sorgfältig gebauten Strukturen. In der Mitte des Laubhaufens formt der Igel einen Hohlraum mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern. Viele Nester werden mit weichem Material wie Moos oder Gras ausgepolstert. Bild: I. Rottlaender · Shutterstock.com |
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Wildblumenwiese
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Heimische Wildblumenmischungen statt monotonem Rasen verwandeln den Garten in ein blühendes Farbenmeer und bieten Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Vögeln Nahrung. |
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![]() Wildblumen, Kräuter und Stauden bieten Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Vögeln das ganze Jahr über Nahrung und Lebensraum - und sind für uns eine Augenweide! · Bild: Freiheit für Tiere |
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![]() Im Sommer ein Blütenmeer... Bild: Freiheit für Tiere |
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Lassen Sie Wildblumenwiesen und Stauden im Winter stehen und mähen Sie erst im zeitigen Frühjahr: Viele Insekten und ihre Larven finden in den Stängeln und Blütenresten von Stauden und Gräsern ein Winterquartier. Die Samen und Fruchtstände von Sonnenblumen und von Wildblumen und Kräutern wie Beifuß, Flockenblumen, Kornblume, Melde, Disteln und Karden sind im Winter eine willkommene fett- und eiweißreiche Nahrungsquelle für die verschiedensten Vogelarten. An den verblühten Stauden kann man immer wieder Körnerfresser wie Stieglitze, Finken, Meisen und Zeisige beobachten, wie sie Samen picken. Außerdem sind die darin überwinternden Insektenlarven ein Leckerbissen für viele Vögel. Weichfresser wie Rotkehlchen oder Zaunkönig finden dort die für sie zum Überwintern notwendige Insektennahrung, die auch das beste Fertigfutter nicht ersetzen kann. |
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![]() ... in Herbst und Winter bieten die Samen der Wildstauden Nahrung für unsere Vögel und die Stängel ein Überwinterungsquartier für Insekten. · Bild: Freiheit für Tiere |
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![]() Die Samen von Wildblumenstauden und Kräutern wie Beifuß, Flockenblumen, Melden oder Disteln sind im Winter eine wertvolle Nahrungsquelle für Körnerfresser wie Finken und Meisen. Hier pickt eine Kohlmeise die Samen einer Karde. Wichtig: Lassen Sie Wildblumenwiesen und Stauden im Winter für die Tiere stehen und mähen Sie erst im zeitigen Frühjahr. · Bild: Andrew Astbury - Shutterstock.com |
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![]() Insekten und ihre Larven überwintern in Stängeln und Samenständen von Stauden und Wildblumen. · Bild: Nata Naumovec Shutterstock.com |
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Bäume und Sträucher
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Heimische Bäume, Sträucher und Hecken bieten einer großen Vielfalt von Tieren Nahrung und Lebensraum. Fruchttragende Gehölze wie Holunder, Brombeeren, Hagebutte, Schlehe, Eberesche, Weißdorn, Vogelbeere oder Haselnuss liefern Vögeln, kleinen Säugetieren und Insekten Nahrung und Unterschlupf. Lassen Sie auch in Obstbäumen einige Äpfel und Birnen für Vögel und Eichhörnchen hängen. |
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![]() In diesem großen Wildrosenstrauch lebt eine Spatzenkolonie das ganze Jahr über. · Bild: Freiheit für Tiere |
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![]() Hier finden die Vögel Nahrung, Brutplätze und ein geschütztes Winterquartier. Wichtig: Die Vogeltränke, die ihnen auch als Badestelle dient, steht direkt daneben. · Bild: Freiheit für Tiere |
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Laub- und Asthaufen, morsches Holz und Obstbäume
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Im morschen Holz von Ästen, hohlem Baumholz oder Baumstümpfen, Ast- und Laubhaufen wimmelt es nur so von Lebewesen. Viele Insekten wie Wildbienen oder verschiedene Käfer können überwintern. Alte Obstbäume mit Baumhöhlen bieten auch Vögeln und Fledermäusen Unterschlupf. |
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![]() Alte Obstbäume bieten Überwinterungsplätze für eine Vielzahl von Insekten, für Vögel und vielleicht sogar Fledermäuse. |
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Steinhaufen und Legesteinmauern
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Steinhaufen und Legesteinmauern sind wertvolle Biotope: In Ritzen und Spalten siedeln sich seltene wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen an, die wiederum selten gewordene Insekten anlocken. In Hohlräumen finden Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und vielleicht sogar Schlangen Schutz in vielfältigen Verstecken und einen Platz zum Überwintern. |
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![]() Legesteinmauern und Steinbiotope sind nicht nur optisch eine Bereicherung für jeden Garten. · Bild: Freiheit für Tiere |
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![]() In Hohlräumen finden Insekten wie Wildbienen und Hummeln, Reptilien wie Eidechsen und Blindschleichen sowie Kröten Schutz in vielfältigen Verstecken und einen Platz zum Überwintern. · Bild: Freiheit für Tiere |
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Nistkästen als Winterquartier
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Hängen Sie Nistkästen im Garten auf! Vögel nutzen sie nicht nur zur Aufzucht ihrer Jungen, sondern auch als warmes Winterquartier. Aber auch Siebenschläfer, Schmetterlinge und Hummeln schätzen die geschützte Unterkunft. Fledermausherbergen und Insektenhotels sind eine sinnvolle weitere Unterstützung für Tiere im Garten. |
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![]() Nistkästen: Im Frühling und Sommer Kinderstube der Vögel, in Herbst und Winter ein warmes Quartier. · Bild: Freiheit für Tiere |
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Vogelfütterung
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Ob Meise, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Kiebitz oder Zaunkönig: In den letzten 25 Jahren ist die Zahl der Vögel als Folge des Insektensterbens europaweit deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Feldvögel ist seit 1980 europaweit sogar um mehr als die Hälfte zurückgegangen - und zwar nicht nur die der insektenessenden, sondern auch die der körneressenden Vögel. Die Bestände von Rebhuhn und Kiebitz haben etwa seit 1992 um fast 90 Prozent abgenommen. Ähnlich dramatisch ist die Lage bei Uferschnepfe, Bekassine und Braunkehlchen. Auch die Turteltaube ist in weiten Teilen Deutschlands nicht mehr anzutreffen. |
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![]() Stieglitz am Futterautomaten. Ob Meise, Rotkehlchen, Gartenrotschwanz, Kiebitz oder Zaunkönig: In den letzten 25 Jahren ist die Zahl der Vögel als Folge des Insektensterbens europaweit deutlich zurückgegangen. Das Füttern mit Vogelfutter ist eine wichtige Hilfe für Vögel das ganze Jahr über und vor allem im Winter. · Bild: bearacreative - Shutterstock.com |
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Futterstellen für Eichhörnchen
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Weil es immer weniger alte Laub- und Mischwälder gibt, sind auch Eichhörnchen zunehmend auf menschliche Hilfe angewiesen. Dass Eichhörnchen nicht mehr genügend natürliches Futter finden und in strengen Wintern vom Hungertod bedroht sind, ist vielen Tierfreunden und Gartenbesitzern oft gar nicht bewusst. Eine Hilfe für die kleinen Kletterkünstler sind Eichhörnchen-Futterkästen, die mit Walnüssen, Haselnüssen, Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen gefüllt werden. |
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![]() Eichhörnchen-Futterkästen können mit Walnüssen, Haselnüssen, Kürbiskernen oder Sonnenblumenkernen gefüllt werden. · Bild: UschiDaschi - Shutterstock.com |
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Wasserstellen
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So wie wir nicht nur essen, sondern auch regelmäßig trinken müssen und uns außerdem waschen und duschen, benötigen alle Tiere in unserem Garten Wasserstellen: zum Trinken, zum Baden und zum Bau von Nestern. Das Wasser sollte immer frisch sein, also am besten täglich gewechselt werden. |
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![]() Vogeltränken werden das ganze Jahr über aufgesucht, auch von Vögeln, die sonst keinen Gebrauch von Futterstellen machen. Das Wasser ist nicht nur wichtig, um genügend Feuchtigkeit aufzunehmen, sondern auch, um das Federkleid zu reinigen. Wechseln Sie das Wasser daher täglich! · Bild: Nitr Shutterstock.com |
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Auch Bienen, Hummeln und andere Insekten stillen ihren Durst an Vogeltränken. Damit sie nicht darin ertrinken, sollten wir kleine Steine, Holz oder andere pflanzliche Materialien in die Tränke legen, auf denen die Insekten sicher landen können. |
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![]() Nicht nur Vögel, auch Insekten und Igel sind auf Wasserstellen angewiesen. Denken Sie daher auch an Wasserstellen am Boden. · Bild: Bild: MZPHOTO.CZ · Shutterstock.com |
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Der Natur etwas zurückgeben
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»Wir Menschen sind auf eine intakte Natur angewiesen«, schreibt Claudia Rösen. Pflanzen liefern uns und den Tieren Nahrung, Insekten bestäuben unsere Obstbäume und die Gemüsepflanzen. »Mit vielen kleinen Schritten können wir der Natur etwas zurückgeben als Dank für das, was sie uns gibt.« Um Anregungen und Inspirationen dafür zu geben, hat sie in ihrem Buch viele Tipps und Ideen für große und kleine Gärten gesammelt. Außerdem finden sich darin Bauanleitungen für ein Silo-Futterhäuschen für Vögel, einen Unterschlupf für Igel, Schlafplätze für Eichhörnchen, Siebenschläfer, Kröten oder Insekten, die sich einfach umsetzen lassen. |
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Rezepte zum Selbermachen:
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Das Buch
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