Das Leben der Vögel
Buchvorstellung von Julia Brunke
Vögel faszinieren uns seit jeher. Auch und gerade in unserer modernen Welt lieben es viele Menschen, Vögel zu beobachten: in Parks und Gärten, an Flüssen und Seen, im Gebirge oder am Meer. Es erscheinen immer neue Auflagen von Vogelbestimmungsbüchern. Überall in den Gärten sind Futterhäuser und Nistkästen zu sehen, Jahr für Jahr werden Millionenbeträge für die Vogelfütterung ausgegeben. Und die Mitgliederzahlen in Vogelschutzverbänden sowie die Spenden für den Vogelschutz belegen, dass viele Menschen auch darüber hinaus aktiv etwas für Vögel tun möchten. Denn immer mehr Vogelarten sind bedroht. Mit seinem neuen Buch Ornis - Das Leben der Vögel hält Prof. Dr. Josef H. Reichholf ein engagiertes Plädoyer für die Gefiederten.
Der Zoologe und Ornithologe Josef H. Reichholf zählt zu den prominentesten Naturwissenschaftlern Deutschlands. Die große Begeisterung für Vögel geht bis in seine Kindheit zurück: Als Schüler hatte er eine zahme Dohle, später eine zahme Rabenkrähe. Mit 13 Jahren fing er sein erstes ornithologisches Notizbuch an. Er versuchte die Vögel, die er beobachtete, zu bestimmen und erhielt schließlich ein gutes Fernglas. Es förderte die Begeisterung so sehr, dass ich in jeder freien Minute damit draußen war, um Vögel zu beobachten , erzählt Reichholf. Später machte er sein Hobby zum Beruf. 1974 übernahm er der Sektion Ornithologie an der Zoologischen Staatssammlung in München, dann leitete er die Hauptabteilung Wirbeltiere. Bis zu seiner Emeritierung 2010 lehrte Prof. Reichholf Ökologie und Evolutionsbiologie der Vögel an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
oder für immer verschwinden"
In seinem neuen Buch geht es um das Beobachten der Vögel, um ihr Leben und ihren Schutz. Es gibt rund 10.000 Vogelarten. Etwa 1.200 Vogelarten sind vom Aussterben bedroht - und einige Hundert Arten wurden bereits vom Menschen ausgerottet. Es liegt in unserer Hand, ob sie überleben oder für immer verschwinden , schreibt Reichholf. Die Bemühungen, sie zu erhalten, werden am ehesten Erfolg haben, wenn die Lebensweisen der betreffenden Arten, ihre Ansprüche an die Umwelt, in der sie leben, gut genug bekannt sind. (S. 11) Die Ornithologen tragen dazu wesentlich bei.
Reichholf beschreibt die Ornithologen als Naturbegeisterte, die bei jedem Wetter und an allen möglichen Orten Vögel beobachten: Ornis erkennt man daran, dass sie stets unruhig in die Ferne schauen und plötzlich sehen, was andere Menschen nicht sehen (S. 9). Angetrieben werden sie von einer Leidenschaft, einer nicht nachlassenden Begeisterung für das Geschaute und noch zu Schauende. Es ist eine Leidenschaft, die nicht tötet oder Schaden verursacht, wie so manch andere Naturleidenschaft" . (ebda.) Damit spielt Reichholf auf die Hobbyjäger an, deren Passion Jahr für Jahr hunderttausende Vögel zum Opfer fallen.
Vom Polarmeer bis zum Äquator
Vögel gibt es überall auf dieser Erde: von den Polregionen bis zum Äquator, von den dichtesten Wäldern bis in die Wüsten oder die höchstgelegenen Regionen des Himalaya. Vögel haben den Luftraum erobert. Aber die größten Vögel, die Strauße, sind Läufer. Und die Pinguine können auch hervorragend tauchen.
Josef H. Reichholf erklärt, dass Vögel die mit Abstand leistungsfähigsten und am stärksten von den Umweltverhältnissen losgelösten Lebewesen sind. So sind Vögel weit weniger abhängig von der Außentemperatur als wir: Die Kohlmeise beispielsweise kommt von Skandinavien bis in die südostasiatischen Tropen vor. Jeden Winter trotzen Kleinvögel mit nur wenigen Gramm Lebendgewicht einem Unterschied von 40 Grad Temperatur im Körperinneren und unter minus 20 Grad Außentemperatur.
Faszination Vögel beobachten
Vögel beobachten kann man eigentlich überall. Das Wichtigste für den Anfang ist, dass man an die Vögel nahe genug herankommt, sie also nicht scheu sind , schreibt Reichholf. (S. 20) Dafür bieten das Futterhaus im Garten oder Parks und Gewässer in den Städten günstige Voraussetzungen. Denn hier sind die Vögel, anders als auf dem Land nicht scheu, weil sie nicht bejagt werden.
Wer die Vögel näher kennen lernen möchte, greift zu einem (oder mehreren) der vielen guten Bestimmungsbücher. Von da an ist es nicht mehr weit vom Vogel- und Naturfreund zum Amateur-Ornithologen: Wer einmal angefangen hat, die gesehenen Vögel zu bestimmen, gibt sich nicht mehr zufrieden mit Ist der aber schön!" oder So einen Vogel habe ich noch nie gesehen!". Der Name des Vogels wird alsbald zum Schlüssel. Er öffnet den Zugang zu den gar nicht mehr so geheimen Geheimnissen der Vogelwelt , schreibt Reichholf. (S. 18)
Der Autor beschreibt die Möglichkeiten und die Faszination der Vogelbeobachtung durch das Jahr: am winterlichen Stadtteich oder am Futterhaus, die ersten Vogelgesänge im Frühjahr, der Vogelzug im Frühling und Herbst.
Alljährlich im Oktober und November
können Naturfreunde an vielen Orten Deutschlands das großartige Schauspiel ziehender Kraniche am Himmel beobachten. In der Teichlandschaft im brandenburgischen Linum machen 70.000 bis 80.000 Kraniche Rast. Das Vogelschutzkomitee hat hier ein Schutzgebiet geschaffen, in dem die Vögel nicht gejagt werden. · Bild: Vogelschutzkomitee
Faszination Vogelzug
Im Herbst, wenn die Zugvögel die Schlafplätze aufsuchen, lassen sie sich gut beobachten. Von August bis Oktober sammeln sich die Stare. Ihre Formationszüge bringen auch Menschen zum Staunen, die sich sonst nicht für Vögel interessieren. Allein die Tatsache, dass es in diesen dicht gedrängten Schwärmen, in denen die Vögel fast Flügelspitze an Flügelspitze fliegen, zu keinen Zusammen stößen und Abstürzen kommt, nötigt uns Respekt ab . (S. 80)
Seit die Kraniche in weiten Teilen Europas seit rund einem halben Jahrhundert geschützt sind, nahmen die Bestände wieder zu und es entstanden neue Zugrouten. Fast in jeder Gegend Deutschlands sind nun im Oktober/Anfang November die weithin und wohltönenden Flugrufe der Kraniche zu hören. Sie lenken die Blicke nach oben, hin zu den Keilen gestaffelt einander folgender Formationen Dutzender oder Hunderter Kraniche. (ebda.)
Die Orientierung der Vögel ist ein Wunder für sich
Vögel haben eine »innere Uhr« und erfassen den Tagesgang der Sonne als Zeitgeber. Nachts orientieren sie sich an den Sternen. Sind Sonne oder Sterne von Wolken verdeckt, nutzen sie das für uns Menschen nicht sichtbare ‚polarisierte Licht’. Außerdem sind Vögel in der Lage, sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren. · Bild: Vogelschutzkomitee
Wie ein Wunder: Die Orientierung der Vögel
Die Orientierung der Vögel ist ein Wunder für sich: Vögel haben eine innere Uhr und erfassen den Tagesgang der Sonne als Zeitgeber. Nachts orientieren sie sich an den Sternen, wie früher die alten Seefahrer. Ausgeklügelte Experimente erbrachten den Nachweis für die Sternkompass-Orientierung der Vögel , so Reichholf. (S. 204) Und wenn tagsüber die Sonne von dichten Wolken verdeckt ist, nutzen Vögel das für uns Menschen nicht sichtbare polarisierte Licht", wenn die Wolken wenigstens kurzzeitig Lücken für das Sonnenlicht freigeben, erfahren wir in dem Buch. Außerdem sind Vögel in der Lage, sich am Magnetfeld der Erde zu orientieren: Der Richtung der Magnetfeldlinien und der Stärke ihrer Neigung entnehmen sie, wohin es nach Süden geht und wie weit vom Äquator (oder von den Polen) sie sind. (S. 205)
Für den Ort, an dem sie leben oder aufgewachsen sind oder an dem sie überwintern, haben Vögel eine Landkarte im Kopf - so wie Google Earth.
Sinnesleistungen von Vögeln
Vögel sind meistens Augentiere , so wie wir Menschen auch. Sie sehen die Welt noch bunter als wir, da sie das für uns unsichtbare Ultraviolett als eigene Farbe erkennen.
Vögel verfügen über einen einen ausgeprägten Geschmackssinn. Vor allem von Insekten lebende Vögel erfassen sehr wohl und sehr empfindlich Geschmacksstoffe, die Giftigkeit signalisieren , erklärt Reichholf. Als ich einmal einer zahmen Rabenkrähe einen Schmetterling anbot, der als Angehöriger der Bärenspinner durch Abwehrstoffe geschützt ist, probierte die in dieser Hinsicht völlig unerfahrene Krähe den Schmetterling zwar, schleuderte ihn aber sofort aus dem Schnabel, speichelte heftig und wischte ihn wiederholt ab, bis sie offenbar den Geschmack wieder wegbekommen hatte. Sie rührte solche Schmetterlinge nie wieder an. (S. 201)
Folgen der Jagd auf Vögel
Während sich die Enten und Gänse in der Stadt auf den Gewässern ohne große Scheu vor dem Menschen beobachten lassen und ihnen zum Brüten oder Mausern eine Insel im Teich oder ein nicht direkt zugängliches Ufer reicht, zeigen sie in der freien Natur" große Fluchtdistanzen.
Dass die Wasservögel so empfindlich auf Störungen reagieren, liegt an der Bejagung , erklärt Reichholf. Sie macht nicht nur die betroffenen Arten scheu, sondern auch jene, die eigentlich geschützt sind. Diese können nicht wissen, wem die Schüsse gelten, die die Panik auslösen. (S. 77)
Selbst die offiziellen Naturschutzgebiete erfüllten die notwendige Aufgabe des Vogelschutzes nicht, kritisiert Reichholf, denn in den meisten würden die Wasservögel bejagt und die Angler hätten freien Zugang an die Ufer.
Oft lassen sie (die Vögel) sich sogar in Vogelschutzgebieten nur auf große Distanz mit Fernrohren beobachten und bestimmen, weil - fasse es, wer es kann - Vogelschutzgebiet" in Deutschland nicht bedeutet, dass die Vögel geschützt sind, sondern eher, dass Vogelfreunde nicht oder höchstens mit schwer zu bekommender Ausnahmegenehmigung hineindürfen. Die Vogeljagd geht wie die anderen Formen der Jagd darin trotzdem weiter. Eher noch heftiger, weil ja dank des Betreten verboten" unangenehme Zeitgenossen ferngehalten werden, die Zeugen des jagdlichen Tuns werden oder die Jagdausübung" (welcher Ausdruck!) sogar stören könnten. (S. 78/79)
Die von der Jagd erzwungene Scheu ist das Hauptproblem für fast alle größeren und großen Vögel , so der Ornithologe. Und er weist daraufhin, dass sich während der Jagdsaison die Verhältnisse bei uns zwar graduell, aber nicht grundsätzlich von denen rund ums Mittelmeer unterscheiden würden, wo der Krieg ausgebrochen scheint, wenn die Jäger bei der herbstlichen Vogeljagd loslegen - und sehr viel von unserem Vogelschutz zunichte machen. Wohl der Ente, die im Burgfrieden der Städte geblieben ist. Wenige Kilometer außerhalb kann sie tödlicher Bleischrot treffen. (S. 78)
Dabei ist die Jagd in unserer Zeit nur noch ein reines Vergnügen der Jäger: Eine Notwendigkeit ist sie nicht. Denn wo Vögel wirtschaftliche Schäden verursachen, etwa Stare in Weingärten, leistet die Jagd nichts zur Regulierung". (ebda.)
Vögel erobern die Städte
In den letzten Jahren und Jahrzehnten haben die Vögel die Städte erobert. In Berlin brüten über 150 Vogelarten - das sind zwei Drittel aller Vogelarten, die in Mitteleuropa zwischen Nord- und Ostsee und den Alpen vorkommen. In Köln wurden mit bis zu 1150 Brutpaaren pro Quadratkilometer die bislang dichtesten Brutvoge bestände überhaupt nachgewiesen. Wanderfalken ziehen am Kölner Dom, am Roten Rathaus in Berlin oder den Türmen der Münchner Frauenkirche ihre Jungen groß.
Die Städte sind sehr reich an Strukturen, viel reichhaltiger, als das ausgeräumte, intensiv genutzte Land. Gärten, Parks und Stadtwälder bieten vielfältige Strukturen an buntem Grün, an Büschen und Bäumen mit einer Fülle an Nahrung, Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten sowie Gewässern. Und was mindestens genauso wichtig ist: Die Städte sind nicht überdüngt - es wird in den Städten keine Gülle ausgefahren oder im großen Stil künstlich gedüngt. Daher bieten sie den Pflanzen den Lebensraum, den sie brauchen: In einigen Städten finden sich doppelt so viele Wildpflanzenarten wie in ihrem Umland.
Während die Vögel die Städte als Inseln der Artenvielfalt erobern, haben sich in den letzten 20 Jahren europaweit die Vogelbestände auf dem Land halbiert. Durch die industrielle Landwirtschaft mit ihren giftigen Spritzmitteln und Monokulturen sind hier regelrechte Agrarwüsten entstanden. Durch die industrielle Massentierhaltung mit den riesigen Güllemengen sind die Fluren völlig überdüngt. Prof. Reichholf erklärt das Problem der Überdüngung, durch welche die Nutzpflanzen immer schneller und dichter aufwachsen: Dadurch wird der Bodenbereich zu dicht, zu nass und zu kalt für Jungvögel, für die Insekten, von denen sie leben sollten, und für die Wildkräuter und Wiesenpflanzen, deren Samen benötigt würden .
Wer sich näher mit der Vogelwelt beschäftigt, wird zwangsläufig auf den Zustand unserer Natur und die Belastungen aufmerksam, denen wir alle ausgesetzt sind. Muss es sein, dass die Städte vogelreicher sind als das Land? Wäre es nicht an der Zeit, die Jagd auf Vögel gänzlich zu verbieten, und nicht bloß den Südeuropäern ihren Vogelfang vorzuwerfen? , schreibt Josef H. Reichholf in einem Artikel für den Tagesspiegel Berlin (30.5.2014).
In keiner anderen deutschen Stadt
gibt es so viele Turmfalken wie in Berlin: Hier brüten etwa 180 bis 250 Turmfalkenpaare. Auch Waldkauz, Schleiereule und andere Fels-, Nischen- und Höhlenbewohner wie Mauersegler, Mehlschwalbe, Ringeltaube sowie verschiedene - auch seltene - Fledermausarten haben längst die Stadt als Lebensraum erobert. Bild: Jearu - Fotolia.com
An Berliner Gewässern
sind in den letzten Jahren etliche Graureiher zu beobachten. Graureiher wurden lange intensiv verfolgt, so dass die Bestände stark zurückgingen. Doch als man Schonzeiten einführte, erholten sich die Bestände - und plötzlich zeigen die Graureiher ein verändertes Verhalten: Ihre Fluchtdistanz beträgt nur noch wenige Meter. · Bild: Bild: eSchmidt - Fotolia.com
Wie können wir Vögel schützen?
Der direkten Verfolgung durch die Jagd ist die Mehrzahl der in der Neuzeit ausgestorbenen Vogelarten zum Opfer gefallen. Prof. Reichholf appelliert daher an die Naturschutzverbände, eigene Schutzgebiete aufzubauen, in denen sie zeigen, wie wirklicher Vogelschutz aussieht: Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte ist ihnen die Möglichkeit geboten, zu erreichen, dass auf ihren Flächen die Jagd eingestellt wird. (S. 260)
Neben einem Jagdverbot auf Vögel hängt das Überleben vieler Arten an ihren Lebensräumen. Vögel brauchen Futter und Nistmöglichkeiten: Hecken, giftfreie Wiesen und vielfältig strukturierte naturnahe Baumbestände und Wälder.
Wollen wir die Natur und die in ihr lebenden Tiere bewahren, ist ein Umdenken in der Land- und Forstwirtschaft mehr als überfällig. Mehr als überfällig ist auch eine andere Sicht der Tiere: Wild lebende Tiere sind nicht die Feinde der Landwirtschaft, sondern gehören zu unserer Natur dazu.
Doch auch jeder Einzelne kann in seinem Garten Lebensraum für Vögel schaffen und verbessern - auch durch das Anbringen von Nistmöglichkeiten und Futterhäusern. Die Winterfütterung ist für viele Vögel sehr wichtig. Vogelfachleute wie Prof. Peter Berthold, der bis 2004 Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie war, empfehlen längst, die Fütterung auch im Frühling und Sommer weiterzuführen, um die Vögel auch in der Brutzeit zu unterstützen.
Ein Plädoyer für Vögel
Josef H. Reichholfs neuestes Buch ist ein flammendes Plädoyer für Vögel - die Begeisterung des Biologen für Vögel und Vogelbeobachtung ist auf jeder Seite zu spüren.
Ornis - Das Leben der Vögel ist sehr informativ und gut lesbar, da es dem Autor - wie in jedem seiner Bücher - gelingt, wissenschaftliche Erkenntnisse und sein großes Fachwissen in eine verständliche Sprache zu bringen und im Erzählstil zu verpacken. Das Buch bleibt auch dann gut verständlich und faszinierend, wenn man als Leser querbeet von Kapitel zu Kapitel springt oder Abschnitte auslässt.
In eindrucksvoller Weise gelingt es Josef H. Reichholf, dem Leser seine Liebe zu den Vögeln zu vermitteln - und die Achtung vor der Intelligenz der Natur, in der alles miteinander in verwoben ist.
Lesen Sie auch: Interview mit Josef H. Reicholf: Die Feinde unserer Vögel sind Jagd und Agrarwirtschaft
Der Autor
Josef H. Reichholf wirkte 20 Jahre lang als Generalsekretär der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern und veröffentlichte viele vogelkundliche Arbeiten. Er war zudem viele Jahre lang Mitglied der Kommission für Ökologie der Internationalen Naturschutzunion (IUCN). Er ist Träger der Treviranus-Medaille , der höchsten Auszeichnung der Deutschen Biologen, und des Grüter-Preises für Wissenschaftsvermittlung. 2007 wurde er mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet.
Josef H. Reichholf hat zahlreiche Bücher zu naturwissenschaftlichen und ökologischen Themen geschrieben, darunter:
Der Tanz um das goldene Kalb. Der Ökokolonialismus Europas (2004, 3. überarbeitete Aufl. 2011)
Die Zukunft der Arten (2005, Neuauflage 2009)
Rabenschwarze Intelligenz (2009)
Wilde Tiere in der Stadt (von Florian Möllers und Josef Reichholf, 2010)
Der Ursprung der Schönheit: Darwins größtes Dilemma (2011)
Ornis - Das Leben der Vögel (2014).