Die wahre Geschichte von Tinni & Sniffer
Buchvorstellung von Julia Brunke
Sniffer, der Fuchs, und Tinni, der Schäferhund, treffen sich zufällig in einem Wald in Norwegen. Sie werden beste Freunde - obwohl Sniffer ein freies Leben führt und Tinni ein zahmer, wohlerzogener Hund ist. Als die Bilder des frei lebenden Fuchses und seines ungewöhnlichen Freundes - dem Schäferhund Tinni - ab 2013 via Facebook um die Welt gingen, gab es ein riesiges Echo. 2014 erschien die wahre Geschichte als Buch, zunächst auf norwegisch und englisch und jetzt auch auf deutsch.
Schäferhündin Tinni lebt mit ihrem Menschenpapa Torgeir dicht am Waldrand, direkt in der Nachbarschaft von Familie Elch. Torgeir ist Fotograf. Immer wenn er zu seinem Fotoapparat greift, freut sich Tinni, dass es in den Wald geht.
Auf einer ihrer Streifzüge kommt ein Fuchswelpe aus den Büschen gesprungen. Die Schäferhündin bleibt ruhig und gelassen - und schon steht das Füchslein neben ihr. Tinni und Torgeir sind total verdattert, als der Welpe versucht, an der Hündin hochzuspringen, sie stupst und zwickt. Als sich der Zweibeiner nähert und Fotos macht, wirft das Füchslein einen ängstlichen Blick auf Torgeir und verschwindet zwischen zwei Heuballen im Feld.
Fuchswaisenkind schließt Freundschaft mit Hündin
Zwei Tage später kommt das kleine Füchslein an genau der gleichen Stelle wieder hervor. Und wieder möchte es mit Tinni spielen. Das merkwürdige Verhalten des kleinen Fuchswelpen kann nur damit zusammenhängen, dass seiner Mutter etwas zugestoßen ist , folgert Torgeir. Der Tierfreund überlegt nicht lange: Er muss helfen, sonst verhungert das Füchslein. Und so legt er einige Tage lang etwas Futter an den Waldrand. Immer wieder kommt es zu kurzen Begegnungen zwischen den dreien. Das Vertrauen wächst.
Eines Tages staunen Torgeir und Tinni nicht schlecht: Das Füchslein ist unter ihrem Schuppen eingezogen! Torgier gibt ihm den Namen Sniffer. Der junge Fuchs wächst heran, kommt und geht, wann er will, und schließt Freundschaft mit der Schäferhündin Tinni. Die beiden spielen und tollen umher. Tinni duldet es sogar, dass der kleine Fuchs sie beim Spielen mit seinen scharfen Zähnchen beißt. Auch als Sniffer später beschließt, wieder in den Wald zu ziehen, kommt er immer wieder zu Besuch. Tinni bleibt seine treueste und allerbeste Freundin.
Manche Menschen behaupten, Tiere hätten keine Fantasie. Doch jeder, der Tiere gut kennt, weiß, dass das Unsinn ist. Wer so etwas glaubt, hat bestimmt noch nie kleine Kätzchen oder Hündchen beim Spielen beobachtet oder einen neugierigen Fuchs abenteuerlustig durch den Wald streifen sehen, wo er sein Leben in freier Wildbahn genießt. Genauso ein Fuchs ist Sniffer, der Held unserer wahren Abenteuergeschichte. Gerade in dem Moment, in dem Sniffer einen Freund am nötigsten brauchte, trat Schäferhündin Tinni in sein Leben. |
Ausgelassenes Toben und Spielen
Was der junge Fuchs und die Schäferhündin im Wald erleben und wie sie miteinander spielen, hat Torgeir Berge mit wundervollen Fotos eingefangen und Berit Helberg anschaulich und anrührend in Worte gefasst: Klettern auf riesigen Wurzelbergen und Baumstämmen des norwegischen Waldes, spielerischer Kampf um Stöckchen mit gegenseitigen Verfolgungsjagden, Wettrennen, Toben im Schnee... Fuchs Sniffer ist schneller und wendiger als die Schäferhündin, doch Tinni versucht jedes Mal mit aller Kraft und kleinen Tricks, ihn wieder einzuholen...
Im Wald drohen Gefahren für Tiere
Doch der Wald birgt auch große Gefahren. In einer Vollmondnacht nehmen Sniffer und Tinni die Witterung eines Menschen auf, dessen Geruch sie gar nicht mögen. Ein Jäger ist in der Vollmondnacht mit seinem Gewehr unterwegs! Zum Glück warnt die Schäferhündin ihren Fuchsfreund rechtzeitig: Er möchte die Haut und den Pelz der Tiere haben , erklärt Tinni dem jungen Fuchs. Sniffer findet das schrecklich: Können wir Füchse nun gar nicht mehr unbekümmert durch den Wald streifen? , will er wissen. Nein, leider nicht , antwortet die Schäferhündin.
Können Tiere lachen?
Ihre fröhlichen Gesichter sind der beste Beweis dafür, dass auch Tiere lachen können , berichten Torgeir Berge und Berit Helberg. Wenn Fuchs Sniffer und Schäferhündin Tinni im Wald herumtoben, strahlen ihre Augen vor Freude. Auch ihre Zähne blitzen - aber nicht vor Angriffslust. Seite an Seite rennen sie an Büschen und Bäumen vorbei, durch Gras und Heidekraut. Ein richtiges Ziel haben sie nicht. Sie können machen, was ihnen gerade einfällt und was ihnen am allermeisten Spaß macht.
Die Bilder und Berichte von Tinni und Sniffer bringen uns nahe, wie verspielt und absolut liebenswert Füchse sind. Die Freundschaft zwischen Fuchs und Schäferhündin zeigt, wie ähnlich Füchse und Hunde sind - in ihren Verhaltensweisen und ihrer Körpersprache. Genauso wie Schäferhündin Tinni wedelt Sniffer mit dem Schwanz, wenn er sich freut oder abenteuerlustig ist, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Um zu zeigen, dass sie nachgiebig oder ängstlich sind, legen Füchse ihre Ohren flach nach hinten an. Sniffer macht das sehr oft, wenn er sich bei der so viel größeren Schäferhündin einschmeicheln will. Und Sniffer genießt ganz offensichtlich die Gesellschaft von Tinni, auch wenn er danach wieder tagelang fortbleibt und allein im Wald unterwegs ist.
Sniffer weiß nicht, was er für ein Glück er hat, frei in einem großen Wald zu leben. Er ahnt nicht, dass viele andere Füchse in furchtbar enge Käfige gesperrt werden, und niemals im Schnee oder Gras spielen können, weil manche Menschen es auf ihren Pelz abgesehen haben. Sniffer und Tinni zeigen uns Menschen, wie verspielt und wie ähnlich Hunde und Füchse einander sind, und wie viel sie auch mit uns gemeinsam haben. Vielleicht kann ihre Geschichte ein klein wenig dazu beitragen, dass wir die Rechte der Tiere ernster nehmen und anfangen, ihre Bedürfnisse und ihre natürliche Lebensweise zu respektieren. |
Füchsen eine Stimme geben
Wir hoffen, dass alle, die das Buch lesen, die gleichen Gedanken haben wie wir: Warum müssen einige Füchse in kleinen, engen Käfigen, ohne Freiheit, vegetieren, nur weil Menschen ihren Pelz tragen wollen? Kein Tier sollte wie die Tiere in der Pelzindustrie leben müssen! , schreiben Torgeir Berge und Berit Helberg auf ihrer Facebookseite, wo die ganze Geschichte von Anfang an dokumentiert wurde. Die Autoren haben die Hoffnung, dass die Leser etwas über Füchse lernen und gleichzeitig über echte Freundschaft. Wir alle leben auf dem gleichen Planeten. Und alle Tiere brauchen unsere Stimme!
Tinni & Sniffer ist eine zauberhafte wahre Geschichte, der es definitiv gelingt, Füchsen eine Stimme zu geben. Zugleich wird die besondere Tierfreundschaft Klein und Groß begeistern!
Buchtipp: Tinni & Sniffer
Tinni & Sniffer basiert auf einer wahren Geschichte und berührt jeden Leser, Kinder wie Erwachsene. Es erzählt, wie zwei Freunde, die so verschieden aussehen, doch so viel gemeinsam haben, und zusammen leben und spielen.
Durch die Fotografien von Tinnis Herrchen, Torgeir Berge, und die Texte von Berit Helberg, ist es ein einmaliges Buch voll von bezaubernden Bildern und Eindrücken.
Facebook-Seite: www.facebook.com/SnusenogTinni
Torgeir Berge, Berit Helberg: Tinni & Sniffer
Eine abenteuerliche Freundschaft
106 Seiten mit vielen Fabfotos, gebunden
Unimedica-Verlag, 2014
ISBN: 978-3-944125-36-7
Preis: 19,80 Euro
www.tinniundsniffer.de