Ernährungsbedingte Krankheiten durch Fleischkonsum
Der weltweit gestiegene Konsum von Rind- und Schweinefleisch führte in den letzten drei Jahrzehnten zu einer abrupten Zunahme ernährungsbedingter Krankheiten. Eine Studie zufolge nahm die Zahl der ernährungsbedingten Todesfälle um 75 Prozent zu.
Der weltweite Handel mit rotem Fleisch stieg in den letzten 30 Jahren um fast 150 Prozent, berichten Wissenschaftler der Michigan State University im Fachjournal BMJ Global Health. Die Entwicklungsländer steigerten ihre Importe um mehr als 340 Prozent, die Industrieländer verdoppelten ihre Importe.
Die Wissenschaftler berechneten für den gleichen Zeitraum den Anteil der Todesfälle und der mit Behinderung gelebten Lebensjahre, die sie auf Ernährungsfolgen wie Darmkrebs, Typ-2-Diabetes und koronarer Herzkrankheit zurückführten. Die Zahl ernährungsbedingter Todesfälle stieg demnach weltweit um etwa 75 Prozent. Die Zeit mit Einschränkungen gelebter Jahre stieg noch stärker. In Industrieländern mit schon zuvor hohem Fleischkonsum stieg die Todesfälle um etwa 55 Prozent, in den Entwicklungsländern um etwa 137 Prozent.
Das Fazit der Wissenschaftler: Die Politik - allen voran die EU, auf die die Hälfte des weltweiten Fleischhandels entfällt - müsse sich auch über den Handel für eine gesündere Ernährung der Bevölkerung einsetzen. Deutschland zählt zu den wichtigsten Importeuren und Exporteuren von Fleisch weltweit.
Quelle: Zunahme des Fleischhandels lässt Zahl von ernährungsbedingten Krankheiten wachsen. Redaktionsnetzwerk Deutschland, 21.11.2021