Helmut F. Kaplan: Tierrechte und Menschenrechte

Wir brauchen für den Umgang mit Tieren keine neue Moral.
Wir müssen lediglich aufhören, Tiere willkürlich aus der vorhandenen Moral auszuschließen.

Buchvorstellung von Julia Brunke, Redaktion Freiheit für Tiere

Der Philosoph Dr. Helmut F. Kaplan plädiert dafür, dass wir keine neue Moral im Umgang mit Tieren brauchen. Wir müssten stattdessen nur aufhören, Tiere von unserer Moral auszuschließen. So, wie es die Goldene Regel ausdrückt, die nach seiner Überzeugung auch für unseren Umgang mit Tieren gilt: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu! Sein neues Buch Tierrechte und Menschenrechte hat das Ziel, für eigenständige, individuelle Rechte von Tieren zu sensibilisieren, für Tierrechte analog zu Menschenrechten. Denn: Tiere haben, wie Menschen, vielfältige Interessen und, wie Menschen, einen Anspruch, ein Recht, ein Leben gemäß diesen Interessen zu führen .

Der Tierrechtsphilosoph Dr. Helmut F. Kaplan

Der Tierrechtsphilosoph Dr. Helmut F. Kaplan

ist überzeugt, dass die Goldene Regel auch für unseren Umgang mit Tieren gilt: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu!" · Bild: Andrew Lundquist - Shutterstock

Und genau das ist der Unterschied zwischen Tierrechten und Tierschutz : Tierschutz ist, ausgesetzte Hunde und Katzen in Tierheimen aufzupäppeln und beim Tierheimfest andere Tiere - wie Kälbchen oder Schweine - zu grillen oder in Form von Bratwurst zu essen. Tierschutz ist, die Haltung so genannter Nutztiere etwas humaner zu gestalten. Fleischpackungen in Discountern sind sogar immer öfter mit angeblichen Tierwohl-Gütesiegeln versehen - dabei liegen die Standards dafür kaum über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen (etwas mehr Platz, etwas weniger Antibiotika-Einsatz...). Und abgesehen davon, dass auch Bio-Fleisch überwiegend aus Massentierhaltung stammt, werden auch Bio-Tiere nicht zu Tode gestreichelt. Dr. Helmut Kaplan ist überzeugt: Eine Humanisierung" etwa der Schlachtung ist in Wirklichkeit genauso ein Unding wie eine Humanisierung" von Sklaverei oder Folter oder die Zulassung von sanfter" Vergewaltigung.

Tierschutz ist: Wir sorgen dafür, dass es unseren

Tierschutz ist: Wir sorgen dafür, dass es unseren

Haustieren gut geht und essen »Nutz«tiere. Fleischpackungen in Discountern sind mit angeblichen »Tierwohl-Gütesiegeln« versehen - dabei liegen die »Standards« dafür kaum über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen. Tierrecht ist: Jedes Tier hat ein Recht auf Leben und das Recht, von Leiden verschont zu werden. · Bild: BUND

Tiere haben Rechte

Die Tierrechtsbewegung entstand in den 1970er Jahren in den angelsächsischen Ländern und entwickelte sich Ende der 1980er Jahre auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 1989 hielt Peter Singer, der als Begründer der Tierrechtsphilosophie und -bewegung gilt, an der Universität Salzburg zwei Vorträge, die ich einleitete bzw. moderierte , erinnert sich Dr. Helmut Kaplan. Sein Buch Philosophie des Vegetarismus: kritische Würdigung und Weiterführung von Peter Singers Ansatz aus dem Jahr 1988 war vermutlich die erste deutschsprachige Arbeit zum Thema Tierrechte. Und sein rororo-Taschenbuch Leichenschmaus: Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung (erschienen 1993) trug wesentlich zur Verbreitung der Tierrechtsphilosophie im deutschen Sprachraum bei und wurde breit diskutiert. Aber natürlich wurden Tierrechte - als eigenständige individuelle Rechte der Tiere - auch damals mehrheitlich als zu extrem abgelehnt und mehrheitlich eine Tierschutz -Haltung vertreten.

Tiere sind wie wir leidensfähige Wesen - und haben daher wie wir das Recht, von Leiden verschont zu werden

Diejenigen, die Tierrechte befürworten, betonen die Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Tieren. Diejenigen, die Tieren keine eigenen Rechte zugestehen möchten, verweisen auf die vielen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren , schreibt Helmut Kaplan. So groß und zahlreich diese Unterschiede - je nach Perspektive und Abstraktionsniveau - aber auch immer sein mögen, moralisch entscheidend ist einzig und allein diese Gemeinsamkeit zwischen Menschen und Tieren: Tiere sind wie wir leidensfähige Wesen, die nichts so scheuen, wie leiden zu müssen. Was auch immer Menschen können mögen, wozu Tiere nicht imstande sind - warum um alles in der Welt sollen wir sie deshalb quälen dürfen!

Der Tierrechtsphilosoph fragt, warum man Wesen lebenslang einsperren dürfe, bloß weil sie zum Beispiel keine mathematischen Gleichungen lösen können? Tiere sind wie wir leidensfähige Wesen und haben ein immenses Interesse, nicht zu leiden. Deshalb haben sie wie wir das Recht, vom Leiden verschont zu werden.

Die Diskriminierung von Tieren ist aus moralischer Sicht ebenso unhaltbar wie Rassismus oder Diskriminierung von Frauen

Als nach dem finsteren Mittelalter das Zeitalter der Aufklärung folgte, begannen die Menschen zu erkennen, das allen Menschen die gleichen Rechte zustehen - egal, welcher Nation sie angehören, welche Hautfarbe sie haben, ob sie Männer oder Frauen sind.

Wir haben eingesehen, dass Rassismus und Sexismus moralisch willkürliche Diskriminierungen sind, weil Rasse und Geschlecht moralisch unwesentliche Merkmale sind , so Dr. Helmut F. Kaplan. Der nächste konsequente Schritt besteht darin, zu erkennen, dass nicht nur die Rassen- und Geschlechtszugehörigkeit moralisch bedeutungslos sind, sondern auch die Artzugehörigkeit. Und er verweist auf den englischen Philosophen Jeremy Bentham, der bereits vor über 200 Jahren bemerkte: Die Frage ist nicht: Können sie denken? Oder: können sie sprechen?, sondern: können sie leiden?

Die Diskriminierung aufgrund der Art oder Spezies sei aus moralischer Sicht ebenso willkürlich, falsch und unhaltbar wie die Diskriminierung aufgrund von Rasse und Geschlecht, so Dr. Helmut F. Kaplan: Der Rassist sagt: Weil du eine schwarze Haut hast, darf ich dich als Sklaven halten." Der Sexist sagt: Weil du eine Frau bist, darfst du nicht zur Wahl gehen." Und der Speziesist sagt: Weil du ein Tier bist, kann ich dich lebenslang in Zoos sperren, mit dir grausame Experimente durchführen und dich umbringen und aufessen." Er kommt zu dem Schluss: Rassismus, Sexismus und Speziesismus befinden sich logisch und ethisch auf der gleichen Ebene.

Dr. Helmut F. Kaplan führt in seinem Buch aus, kein vernünftiger Mensch behaupte, dass Tiere und Menschen in einem faktischen Sinne gleich wären: Natürlich sind Menschen und Tiere verschieden - so wie auch Menschen untereinander verschieden sind. Menschen und Tiere haben, wie die Menschen untereinander, unterschiedliche Interessen. Deshalb verlange auch niemand ernsthaft, dass Menschen und Tiere gleich behandelt werden sollten. So bräuchten Tiere zum Beispiel im Unterschied zu Menschen kein Recht auf Religionsfreiheit - so wie Männer im Unterschied zu Frauen keinen Schwangerschaftsurlaub brauchen, weil sie nicht schwanger werden können.

Das moralische Gleichheitsprinzip ist eigentlich ganz einfach: Wo Menschen und Tiere ähnliche Interessen haben, da sollen diese ähnlichen Interessen auch gleich berücksichtigt, moralisch gleich ernst genommen werden. Und dies betrifft ganz besonders die Leidensfähigkeit von Tieren: Das Interesse, nicht zu leiden, müsse bei Menschen und Tieren gleich berücksichtigt werden. Und so wie Menschen ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit haben, sollte dies Tieren ebenso zustehen - und nicht willkürlich aufgrund der Artzugehörigkeit eingeschränkt oder aufgehoben sein.

Dies sei natürlich ein langer Prozess. Doch der Tierrechtsphilosoph gibt zu bedenken: In den USA wurde die Sklaverei erst 1865 abgeschafft. In der Schweiz wurde das Frauenwahlrecht auf Bundesebene erst 1971 eingeführt. Die Befreiung der Tiere hat eben erst begonnen, aber die Tendenz in der Moralentwicklung ist unumkehrbar.

Podiumsgespräch mit Dr. Helmut F. Kaplan,

Podiumsgespräch mit Dr. Helmut F. Kaplan,

Barbara Rütting, der leider inzwischen verstorbenen »Grande Dame der deutschen Tierrechtsszene«, und Julia Brunke, Redaktion »Freiheit für Tiere« bei der Veggie Expo in München. · Bilder: Freiheit für Tiere

Der Autor

Das Buch

Aus nachvollziehbar begründeten Menschenrechten

Menschenrechten wird berechtigterweise eine enorme moralische und politische Bedeutung beigemessen. Der Zweck von Menschenrechten ist es, den Menschen ein Leben gemäß ihren Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen als Personen zu ermöglichen. Der Philosoph Dr. Helmut F. Kaplan plädiert in seinem aktuellen Buch Menschenrechte und Tierrechte dafür: Wer solche allgemein nachvollziehbar begründeten Menschenrechte befürwortet, muss konsequenterweise auch Tierrechte befürworten, weil auch viele Tiere Personen sind. Denn viele Tiere haben die Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen von Personen - wie wir Menschen auch.

Im Laufe der Geschichte fand eine stetige Ausdehnung der Sphäre der moralisch zu Berücksichtigenden statt. Allen Menschen kommen die gleichen Rechte zu, unabhängig von Rasse oder Hautfarbe, ob Mann oder Frau, ob arm oder reich, unanhängig von Religion, politischer oder sonstiger Anschauung.

Menschen sind sich ihrer selbst bewusste und autonome Wesen, also Personen. Die moderne Verhaltensforschung zeigt: Auch viele Tiere sind Personen. Dementsprechend weisen sie Fähigkeiten, Bedürfnisse und Interessen auf, welche mit denen von Menschen vergleichbar sind.

Im Hinblick auf die inhaltliche Konkretisierung von Tierrechten bietet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wertvolle Orientierungshilfe: Jeder hat das Recht auf Leben und Freiheit. (Artikel 3) Niemand darf in Sklaverei gehalten werden (Artikel 4) Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung unterworfen werden. (Artikel 5)

So wie Menschen leidensfähige Wesen sind, sind auch Tiere leidensfähige Wesen. So wie die Menschenrechte Menschen vor Leiden wie gewaltsamem Tod, Folter oder Sklaverei schützen sollen, steht auch Tieren das Recht auf Leben, Freiheit und Schutz vor grausamer und erniedrigender Behandlung zu.

folgen Tierrechte

Das Buch

Helmut F. Kaplan: Menschenrechte und Tierrechte
Solidarität mit den Leidensfähigen
Taschenbuch, 132 Seiten
BoD, 2019 ISBN: ISBN-13: 9783750430136
Preis: 7,90 Euro

Freiheit für Tiere 2/2023

Artikelnummer: 2/2023

Tiernachrichten: Begegnungen mit Vögeln und Vogelgesang verbessern die psychische Gesundheit · Magische Vogelwelt - Die heimische Vogelwelt ganz neu entdecken und schützen · foodwatch-Report: Kranke Schweine, Kühe, Hühner - Auch Bio-Tiere massenhaft krank · PETA-Interview mit Modedesigner Wolfgang Joop: Einsatz für Tiere und Klima · Muskelmann Ralf Moeller & Vegan-Koch Timo Franke: VEGAN GLADIATORS · Schauspieler Hannes Jaenicke: "Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen" - Wie Agrarlobby und Lebensmittelindustrie uns belügen und betrügen - und was das für unsere Ernährung bedeutet · "Freiheit für Tiere"-Interview mit Hannes Jaenicke · Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Zwei Waldgrundstücke im Kreis Hildesheim jagdfrei · Tierportrait: Das erstaunliche Leben der Spatzen · Der Kolkrabe: Herbe Schönheit, Virtuosität in der Luft, komplexes Sozialverhalten & hohe Intelligenz · Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller: Einsatz für den Erhalt wilder Natur · "VEGAN Food Love" von Bianca Zapatka · Rezept: Grünkohl Apfel Salat · Rezept: Knusprige Blumenkohl-Nuggets · Rezept: Nudelauflauf mit Spinat und Pilzen · Rezept: Baked Oatmeal · Carina Wohlleben: GANZ ENTSPANNT vegan

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Freiheit für Tiere 1/2023

Artikelnummer: 1/2023

Tiernachrichten: Haustiere streicheln wirkt sich positiv auf das Gehirn aus · Neuer Report: Zahl der Vögel nimmt rapide ab wie nie zuvor · So leiden Gänse für "verantwortungsbewusst" produzierte Daunen · Plastikmüll aus der Fischerei: Gefahr für Seevögel! · Studie: Ernähren sich vegane Ausdauersportler gesünder? Studie: Kohlenhydrate aus Getreide, Gemüse & Früchten machen Läufer besonders leistungsfähig · Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Die ersten Grundstücke in Thüringen werden endlich jagdfrei! · Jagd und Ethik - Ein Jäger steigt aus: "Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar" · Ein Jäger steigt aus: Interview mit Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer · "Problemlöser": Karikatur von Bruno Haberzettl · PETITION: Schluss mit der Hobbyjagd! · Tierportrait: Die Weisheit der Füchse · Interview mit Dag Frommhold: Füchsen eine Stimme geben · Wissenschaft: Die Vermessung der Ernährung - Der Zusammenhang von Ernährung, Gesundheit, Umwelt, Artenvielfalt und Klima. Von Prof. Dr. Jan Wirsam & Prof. Dr. Claus Leitzmann · Interview mit Prof. Dr. Jan Wirsam · Giessener vegane Lebensmittelpyramide · Tierfreundlich kochen & backen: Vegan aus dem Ofen · Rezept: Blumenkohl-Käse-Pie · Rezept: Auflauf nach marokkanischer Art · Rezept: Mandel-Kirsch-Crumble ·

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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VEGGIE FOR KIDS

Artikelnummer: 053

Die Rezepte für das Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker«- sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund!

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Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

DVD: Der Boden, auf dem wir leben

Artikelnummer: 312

Das Leben im Boden unter unseren Füßen ist ein gigantischer Mikrokosmos von unvorstellbarer Dimension. Ohne diesen Kosmos gäbe es kein Leben auf der Erde, keine Pflanzen und keine Tiere. Doch der Mensch vernichtet das Bodenleben systematisch. Die Folgen sind jetzt schon offensichtlich: Die Zahl der Insekten ist um rund 80 % zurückgegangen und auch die Vögel werden immer seltener. Wie geht es weiter? Welche Alternativen gibt es? Und wird der Mensch sie nutzen?

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Wenn wir durch einen Wald oder über eine Wiese laufen, ist uns wenig bewusst, welch unglaubliches Wunder der Schöpfung sich direkt unter unseren Füßen befindet. Denn im Boden verbirgt sich - zum größten Teil unsichtbar für unsere Augen - billionenfaches Leben. Allein unter der Fläche eines Fußes existieren mehr Lebewesen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt. Ohne diese ausgeklügelte Mikroschöpfung im Boden mit ihren winzigen Lebewesen gäbe es kein Leben auf der Erde.
Der Dokumentarfilm »Der Boden auf dem wir leben - der unbekannte Kosmos« aus dem Verlag Das Brennglas erklärt, warum das so ist.
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Der Kolkrabe

Kolkraben faszinieren den Schweizer Biologen und Gebirgsökologen Prof. Dr. Heinrich Haller seit jeher. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Bis heute zieht es ihn immer wieder in den Nationalpark, vor allem zu den Kolkraben. Seit sieben Jahren beobachtet er die Vögel intensiv. Ein Kolkrabenpaar, das er Rabea und Corvun nannte, schloss Freundschaft mit dem Naturforscher, so dass er die Vögel aus nächster Nähe beobachten und ihr Verhalten studieren konnte. Nun hat Heinrich Haller seine Sammlung aus atemberaubenden Bildern, persönlichen Erlebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf über 200 Seiten in einem großformatigen Buch zusammengefasst. weiter

Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller

Der Schweizer Biologe Prof. Dr. Heinrich Haller hat in den Alpen Studien über Steinadler, Luchse, Rothirsche, Uhus, Kolkraben und andere Wildtiere durchgeführt. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. »Freiheit für Tiere« sprach mit dem renommierten Naturforscher über seine Begeisterung für wilde Natur und die darin lebenden Tiere sowie die Notwendigkeit von Überzeugungsarbeit, um die Idee, die Natur so weit wie möglich selbstständig wirken zu lassen, mehr in der Gesellschaft zu verankern.
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Federleicht - Das erstaunliche Leben der Spatzen

Sie leben mitten unter uns in unseren Dörfern, Städten und den heimischen Gärten, sie landen auf Bistro-Tischen und in Biergärten, um blitzschnell von unserem Kuchen oder sogar Pommes zu stibitzen - und doch wissen wir so wenig über sie: Spatzen, auch Sperlinge genannt. Im Gefolge des Menschen haben sie fast den gesamten Globus besiedelt. Doch leider sind auch Spatzen inzwischen stark bedroht: die Bestände haben bis zu 80 Prozent abgenommen. In ihrem Buch "Das erstaunliche Leben der Spatzen" laden uns die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter zu einer Entdeckungsreise ein in die geheime Welt eines vermeintlichen "Allerweltsvogels". weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Legalisierte Tierquälerei

Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist
Seit Jahren dokumentiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland anhaltend schlechte Zustände für Tiere in der deutschen Landwirtschaft und das, obwohl der Umwelt- und Tierschutz im deutschen Grundgesetz als Staatsziel verankert ist. Wie sich die Regierung beim Tierschutz aus der Pflicht nimmt, welche grausamen Bereiche der Tierindustrie stattdessen sogar noch mit Steuergeldern subventioniert werden, und was das für die Tiere bedeutet, lesen Sie im folgenden Bericht.

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

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Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

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Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter

Eier in Fertigprodukten: Versteckte Tierqual

Für jeden Tierfreund ist es selbstverständlich, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen. Doch vielen Tierfreunden ist die Problematik von Eiern in verarbeiteten Produkten nicht bewusst: Denn in Nudeln, Gnocchi, Mayonaise & Dessings, Kuchen & Keksen, Süßigkeiten und Fertiggerichten werden noch immer Eier verarbeitet, welche die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ablehnt: nämlich Eier aus Käfighaltung. weiterlesen