Jagd auf Vögel in Europa
Jagd auf bedrohte Vogelarten ist ein ganz legaler Skandal: Während unzählige Vogelfreunde und Naturschützer viel Zeit, Herzblut und Geld aufwenden, um unsere Vögel zu schützen, töten Jäger in der EU jedes Jahr über 53 Millionen Wildvögel. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Komitees gegen den Vogelmord. In Frankreich und Südeuropa werden beispielsweise Feldlerchen, Turteltauben und Kiebitze während des Vogelzugs ganz legal gejagt. Diese Vogelarten stehen in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Feuer frei auf den "Vogel des Jahres"
Die Feldlerche - Vogel des Jahres 2019 und in Deutschland als gefährdet eingestuft - ist in sechs EU-Ländern offiziell jagdbar, darunter in Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien. Vogelschützer schätzen, dass jährlich etwa 1,75 Millionen Feldlerchen völlig legal abgeschossen werden. Der Star - Vogel des Jahres 2018 - ist ebenfalls in der deutschen Roten Liste als gefährdet eingestuft, in der EU werden aber mindestens 650.000 Stare jedes Jahr geschossen. Die Bekassine ist auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland in der höchsten Kategorie vom Aussterben bedroht aufgeführt, in anderen EU-Ländern werden aber etwa 1.750.000 Millionen Bekassinen Jahr für Jahr gejagt. Turteltauben wurden nach dramatischen Bestandsverlusten von der Internationalen Naturschutzunion IUCN als weltweit akut vom Aussterben bedroht eingestuft, dennoch werden in der EU legal fast 1,5 Millionen Turteltauben pro Jahr geschossen
In Deutschland schießen Jäger jedes Jahr nach eigenen Angaben über eine Million Vögel. Darunter sind auch gefährdete Gänsearten aus Skandinavien und Osteuropa, die bei uns überwintern. Zudem verwechseln Jäger die einzelnen Gänsearten und schießen mitunter aus Versehen streng geschützte Arten wie die Zwerggans ab, die in den Schwärmen der häufiger
vorkommenden Arten mitfliegt.
Quelle: Komitee gegen den Vogelmord: Abschusszahlen bei der Vogeljagd in Europa.
www.komitee.de/content/aktionen-und-projekte/jagdstrecken-europa