Neue Studie: Vormenschen haben kein oder kaum Fleisch gegessen
Eine neue Studie untersucht die Ernährung von frühen Verwandten des heutigen Menschen. Das Ergebnis: Frühe Verwandte des heutigen Menschen haben kein oder kaum Fleisch gegessen und sich größtenteils oder sogar ausschließlich von Pflanzen ernährt.
Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz analysierte in Zusammenarbeit mit der University of the Witwatersrand in Südafrika Zahnschmelzproben von sieben Vormenschen der Gattung Australopithecus, die vor etwa 3,5 Millionen Jahren im südlichen Afrika gelebt haben.
Kein Hinweis auf Fleischkonsum
Zahnschmelz konserviert oft einen isotopischen Fingerabdruck der Nahrung. Das Stickstoff-Isotopenverhältnis im organischen Anteil des Schmelzes kann Millionen von Jahren überdauern. Das Forschungsteam verglich die Zähne der Vormenschen mit Zähnen von fleischfressenden Tieren und Pflanzenfressern, die dort zur selben Zeit gelebt hatten, wie Affen, Antilopen, Hyänen, Schakalen und Großkatzen.
Das Ergebnis: Die Stickstoffisotope im Zahnschmelz von Australopithecus zeigten keinen Hinweis auf Fleischkonsum.
Keine Jagd auf Tiere
Daraus schließt das Team um Dr. Tina Lüdecke vom Max-Planck-Institut, dass die Ernährung der Vormenschen größtenteils – oder sogar ausschließlich – pflanzlich war. Möglicherweise hätten sie gelegentlich Eier oder Termiten gegessen. Man könne aber davon ausgehen, dass unsere frühen Verwandten keine Säugetiere jagten.
Quellen:
· Vor drei Millionen Jahren lebten unsere Vorfahren vegetarisch. Max-Planck-Institut für Chemie, 17.1.2025
www.mpg.de/23978407/australopithecusnahrung-vegetarisch
· Tina Lüdecke, Jennifer N. Leichliter, Dominic Stratford et al.: Australopithecusat Sterkfontein did not consume substantial mammalian meat. Science, Vol 387, Issue 673, 2025.