Schau mal, was da wächst!
Die Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden auf unserem Planeten immer kleiner. Doch jeder Einzelne kann aktiv und unmittelbar etwas für die Artenvielfalt tun: im eigenen Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon. Wie wir Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen und gleichzeitig nutzen können, zeigt uns die Naturpädagogin Annette Holländer in ihrem neuen Gartenratgeber. »Schau mal, was da wächst« ist ein wundervoll illustriertes Buch nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie. Kinder, Jugendliche und erwachsene Naturfreunde erfahren viel Wissenswertes über fruchtbaren Boden und Bodentierchen, über Mulch und Kompost, über biologisches Gärtnern, wie Tiere in unserem Garten ein Zuhause finden und wie wir mit einer eigenen, selbst gepflanzten Ernte belohnt werden.
Jeder Garten ist ein Lebensraum für viele kleine und größere Tiere
»Jeder Garten ist ein Lebensraum für ganz viele Tiere und Pflanzen und auch für uns Menschen«, erklärt Annette Holländer. »Je mehr verschiedene Pflanzen es in einem Garten gibt, desto mehr Tiere finden dort einen Platz zum Leben. In Bäumen und Sträuchern können sie sich verstecken und ihre Kinder aufziehen. Sie essen Beeren oder Nektar aus den Blumen.« Wer einen naturnahen Garten hat, kann Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten, eine Vielzahl an Vögeln, vielleicht auch Igel und Eichhörnchen, beobachten und dabei viel über sie lernen. Wenn wir im Garten Obstbäume und Obststräucher, Gemüse, Kräuter und viele Blumen haben, finden die Tiere Nahrung und bleiben gerne bei uns wohnen.
Wusstest du, dass in einer Handvoll fruchtbarem Boden mehr Lebewesen leben als Menschen auf dieser Erde? Zu diesen Lebewesen gehören Regenwürmer, Spinnen, Insekten, Pilze und Algen, Bakterien und sogenannte »Urtierchen«. Mit Komposterde können wir zusätzliche Nährstoffe in unsere Gartenbeete bringen. Annette Holländer erklärt, wie man einen Kompost anlegt, wie man ihn umsetzt und wie man Wurmkompost aus der Wurmkiste gewinnt.
Die Bodentierchen ziehen in den Kompost ganz von allein ein, weil es hier viel zu essen gibt.
Du kannst viele der größeren Bodentierchen im Kompost gut beobachten. Vor allem die Kompostwürmer fühlen sich dort wohl, so dass du bald ganze Nester junger Würmer im Kompost finden kannst. · Alle Bilder: ©Anni Reeh
Alles Leben auf der Erde hängt zusammen
Pflanzen, Tiere und Menschen sind Teil von Kreisläufen in der Natur - und alles Leben auf der Erde hängt zusammen. Im Frühling und Sommer wachsen Blätter und Früchte an Bäumen, auf der Wiese blühen Wildkräuter und Blumen und auf dem Gemüsebeet oder im Topf wachsen Salate, Tomaten, Kohlrabi, Karotten, Kartoffeln und vieles mehr. Die Nährstoffe für Blätter, Blüten und Früchte bekommen die Pflanzen aus dem Boden und durch das Sonnenlicht. Aus Sonnenlicht und Chlorophyll (das ist sozusagen das grüne Blut der Pflanzen - und erstaunlicherweise dem roten Blutfarbstoff des Menschen sehr ähnlich) bildet die Pflanze Glukose und Stärke, die sie speichert: in Wurzelknollen (Kartoffeln und Topinambur), in Rüben, Zwiebeln und in Samen. Bäume bauen aus Glukose Holz. Im Herbst fallen die Blätter von den Bäumen, die Blumen verblühen und Obst und Gemüse werden geerntet. Laub, abgestorbene Pflanzen und Gartenabfälle auf dem Kompost werden nun von Regenwürmen, Schnecken, Asseln, Käfern, Ameisen und winzigen Tierchen im Boden aufgefuttert, verdaut und wie durch Zauberhand in neue, fruchtbare Erde verwandelt. Dies wird auch »Nährstoffkreislauf der Natur« genannt.
»Die Nährstoffe der Humusschicht kann die Natur immer wieder neu herstellen«, erklärt Annette Holländer. Und deshalb ist ein gesunder Boden so wichtig. Lege einen Kompost an und füttere deine Bodenlebewesen: mit Brennnesseljauche, mit Gesteinsmehl, mit natürlichem Dünger (z.B. MALTaflor) und mit Mulch (Achtung: Rindenmulch ist für Gemüsebeete nicht geeignet! Die Erde würde zu sauer werden. Bedecke deine Beete mit Laub oder Gras vom Rasenmähen.)
Kinderleicht gärtnern
Annette Holländer erklärt das kinderleichte Gärtnern: Schritt für Schritt zeigt sie, wie für kleine und große Gärtnerinnen und Gärtner erfolgreich Naschgärten für Gemüse, Kräuter und Beeren anlegen. Und ja: Dieses Buch ist wirklich auch für Erwachsene zu empfehlen, die den Einstieg ins Gärtnern wagen wollen!