Steigende Meerestemperaturen: 4 Millionen Trottellummen verschwunden

Trottellummen leben an den Küsten des Nordatlantiks und des Nordpazifiks. Ein Brutstandort liegt auch auf Helgoland.
Die Meeresvögel ernähren sich von kleineren Fischen wie
Heringen. Deren Bestände sind durch die Meereserwärmung und durch Überfischung enorm geschrumpft · Bild: Gary Bembridge from London, UK - CC BY 2.0
Acht Millionen Trottellummen bevölkerten die Küsten Alaskas. Innerhalb von nur zwei Jahren fiel die Hälfte der Vogel-Population, rund vier Millionen Trottellummen, steigenden Meerestemperaturen zum Opfer.
Die Biologin Heather Renner vom Alaska Maritime National Wildlife Refuge, USA und ihr Team werteten in einer Studie Daten aus der östlichen Beringsee aus und verfolgten die Entwicklung von 13 Vogelkolonien von 2008 bis 2014 und von 2016 bis 2022. Das erschreckende Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Trottellummenpopulation Alaskas starb während einer Hitzewelle im Meer zwischen 2014 und 2016, was einem geschätzten Verlust von 4 Millionen Vögeln entspricht. Jüngste Schätzungen der Populationsdichte haben seitdem keine Anzeichen einer Erholung ergeben. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass unzählige Trottellummen verhungert sind.
Heather M. Renner, at al: Catastrophic and persistent loss of common murres after a marine heatwave. Science Vol 386, Issue 6727, 2024.