Studie: Mäuse zeigen Emotionen
Auch wenn wir es als Menschen nicht erkennen: Ähnlich wie bei uns spiegelt der Gesichtsausdruck von Mäusen Gefühle wider. Neurobiologen vom Max-Planck-Institut entwickelten ein Computerprogramm, das Mäusen fünf verschiedene Gefühle vom Gesicht ablesen kann: Freude, Ekel, Unwohlsein, Schmerz und Angst.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht. Demnach zeigten Mäuse, die etwas Süßes schleckten, viel freudigere Gesichtsausdrücke wenn sie hungrig als wenn sie satt waren. Mäuse, die etwas leicht Salziges schleckten, zeigten einen zufriedenen Gesichtsausdruck, der in Ekel umschlug, wenn das Futter zu viel Salz enthielt. Die Neurobiologen schließen daraus, dass die Mimik der Mäuse kein Reflex auf einen bestimmten Reiz ist, sondern tatsächlich die Emotionen der Tiere widerspiegelt.
Emotionen entstehen im Gehirn. Den Ergebnissen der Forscher zufolge scheint es in der so genannten Inselrinde, die ein Teil der Großhirnrinde ist, Nervenzellen zu geben, die für ein ganz bestimmtes Gefühl »zuständig« sind. So waren Freude-Neuronen genau dann aktiv, wenn auch das Gesicht der Tiere einen freudigen Ausdruck hatte.
Quelle: Benoit Girard, Camilla Bellone: Revealing animal emotions. In: Science, Vol. 368, Issue 6486, pp. 33-34. DOI: 10.1126/science.abb2796