Studie: Vegane Ernährung reduziert Klimagase
Einer aktuellen Studie zufolge ist eine vegane Ernährung der beste Weg , um die Umweltbelastung auf der Erde zu reduzieren. Wissenschaftler der University of Oxford fanden heraus, dass der Verzicht auf Fleisch und Milchprodukte zu einem deutlichen Rückgang der Treibhausgasemissionen führen würde. So kann vegane Ernährung den CO2-Fußabdruck einer Person um bis zu 73% reduzieren. Die Ergebnisse der Studie wurden im renommierten Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht.
Landwirtschaftliche Nutzfläche könnte um rund 75 % reduziert werden
Die Wissenschaftler haben errechnet: Würde weltweit auf den Verzehr von Fleisch verzichtet werden, könnte die globale landwirtschaftliche Nutzfläche um rund 75 Prozent reduziert werden. Dies entspräche der Größe der USA, Chinas, Australiens und der EU zusammen. Eine derartige Reduktion würde zu einem deutlichen Rückgang der Treibhausgasemissionen führen. Das verbleibende Agrarland würde dennoch ausreichen, die Weltbevölkerung zu ernähren.
Wenn wieder mehr Naturflächen frei würden, könnte das Massensterben von Wildtieren und Insekten aufgehalten werden. Denn die Zerstörung ursprünglicher Naturflächen für die Agrarindustrie ist die Hauptursache für das derzeitige dramatische Artensterben.
6,6 Milliarden Tonnen Klimagase einsparen
Die Wissenschaftler haben mehr als 500 Studien mit rund 38.700 Datensammlungen zu den Ökobilanzen der Lebensmittelproduktion aus aller Welt vom Anbau bis zum Laden ausgewertet.
Das Ergebnis: Würde die Menschheit komplett auf tierische Produkte verzichten, würde das 6,6 Milliarden Tonnen (!) klimaschädliche Gase, so genannte CO2-Äquivalente, einsparen.
Ebenso würden die Übersäuerung der Böden und die Stickstoff-Überdüngung durch Mist und Gülle, wodurch auch die Gewässer und das Grundwasser mit Nitraten belastet werden, sowie der immense Wasserbedarf drastisch abnehmen.
Effekt veganer Ernährung viel größer, als die Reduzierung von Flügen oder der Kauf eines Elektroautos
Studienleiter Dr. Joseph Poore vom Lehrstuhl für Geografie und Umwelt der Universität Oxford kommt zu dem Schluss, dass eine vegane Ernährung der beste Weg sei, um den individuellen ökologischen Fußabdruck auf der Erde zu reduzieren. Durch eine pflanzliche Ernährung werden nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch die Übersäuerung und Überdüngung der Böden und Gewässer. Zudem werden für den Anbau pflanzlicher Lebensmittel weniger Land und Wasser verbraucht.
Der Effekt ist viel größer, als die Reduzierung von Flügen oder der Kauf eines Elektroautos, da diese nur die Treibhausgas emissionen reduzieren , zitiert die britischen Zeitung The Independent Studienleiter Dr. Joseph Poore. Schon ein Einzelner, der vegan lebt, reduziert seine Bilanz an Treibhausgas-Emissionen um zwei Tonnen jährlich, was etwa 8 Ecconomy-Class-Flügen zwischen London und Berlin entspricht.
Studienleiter wurde durch Studie Veganer
Die Studie ist eine der bisher umfassendsten Analysen über die schädlichen Auswirkungen der Agrarindustrie und hier vor allem der Massentierhaltung auf die Umwelt. Sie ist das Ergebnis eines fünfjährigen Projekts, das ursprünglich als Untersuchung einer nachhaltigen Fleisch- und Milchproduktion begann. Doch die Ergebnisse zeigten, dass selbst die umweltverträglichste Produktion von Fleisch, Fisch und Milch - wie die als besonders nachhaltig geltende Fleischproduktion von Rindern aus Weidehaltung - unseren Planeten in puncto klimaschädliche Gase, Überdüngung, Bodenübersäuerung und anderen Indikatoren um ein Vielfaches mehr belasten als der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel.
Die Vermeidung des Konsums von tierischen Produkten bringt weitaus bessere Umweltvorteile als der Versuch, nachhaltiges Fleisch und Milchprodukte zu kaufen , erklärt Studienleiter Dr. Poore. Er wurde im Verlauf der Studie Veganer.
Quellen:
Poore J., Nemecek T. Reducing food"s environmental impacts through producers and consumers. Science. 2018;360:987 992.
science.sciencemag.org/content/360/6392/987.long
Veganism is 'single biggest way' to reduce our environmental impact on planet, study finds. In: The Independent, 1.6.2018.
Jeder Veganer spart jährlich zwei Tonnen an Treibhausgasen. Spiegel online, 26. April 2019