Studie: Ein Viertel der Süßwassertiere vom Aussterben bedroht
Süßwasser-Ökosysteme wie Seen, Flüsse, Teiche, Bäche und Moore beherbergen zehn Prozent aller bekannten Tierarten auf der Erde und sind biologisch hochgradig vielfältig. Doch eine neue Studie zeigt: Weltweit ist ein Viertel der Süßwassertiere vom Aussterben bedroht. Unzählige Fische, Krebse und Libellen drohen für immer zu verschwinden.

Lebensraum der Speer-Azurjungfer
sind Moore und saubere Gewässer mit flachem Ufer, die mit Seggen, Binsen oder Wollgräsern bewachsen sind. Weil die Lebensräume schwinden, sind die Bestände der Kleinlibelle in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, sie droht in Teilen Deutschlands auszusterben. · Bild: Karegg – Shutterstock.com
Ein Forschungsteam der International Union for Conservation of Nature IUCN analysierte Daten von mehr als 23.500 Arten von Süßwassertieren. Davon sind mindestens 4.294 Arten laut Roter Liste der IUCN akut vom Aussterben bedroht.
Vom Aussterben bedroht sind
· 30 Prozent der Zehnfußkrebse, zu denen zum Beispiel Krabben, Krebse und Garnelen gehören
· 26 Prozent der Süßwasserfische
· 16 Prozent der Libellen und Libellenfliegen
· 89 Arten sind nachweislich bereits ausgestorben, 178 weitere Arten sind vermutlich ausgestorben. 11 Arten kommen nur noch in Gefangenschaft vor.
Zu den häufigsten Bedrohungen zählen Verschmutzung, Staudämme und Wasserentnahme, sowie die industrielle Landwirtschaft mit Pestiziden und Güllefluten, wobei auch Überfischung zum Aussterben führt.
Quelle: Sayer, C.A., Fernando, E., Jimenez, R.R. et al. One-quarter of freshwater fauna threatened with extinction. Nature 638, 138–145, 2025. www.nature.com/articles/s41586-024-08375-z