Studie: Katzen können menschliche Mitbewohner allein am Geruch erkennen
Katzen können ihre menschlichen Mitbewohner allein am Geruch erkennen. Mit ihren 65 Millionen Riechzellen und dem Jacobson-Organ - einem zusätzlichen Riechorgan am Gaumen, das beim Menschen rudimentär vorhanden ist - verfügen Katzen über einen deutlich besseren Geruchssinn als wir.
Ein Forschungsteam der Universität Tokio konfrontierte 30 Katzen jeweils mit gleichzeitig drei Geruchsreizen: der einer bekannten Person, einer unbekannten Person und einer leeren Kontrollprobe. Während die Katzen ihre Besitzer sofort erschnüffelten, verbrachten sie wesentlich mehr Zeit damit, den Geruch einer unbekannten Person zu untersuchen.

Ihre Besitzer erschnüffelten die Katzen in rund 2 Sekunden.
Den Geruch einer unbekannten Person untersuchten sie deutlich länger. Mit ihren 65 Millionen Riechzellen können Katzen sehr viel komplexere Gerüche wahrnehmen als wir Menschen mit etwa 20 Millionen Riechzellen. Für sie besonders spannende und interessante unbekannte Gerüche nimmt die Katze über das Jacobson-Organ, das sich zwischen Gaumen und Nasenlöchern befindet, noch intensiver wahr, da hierbei gleichzeitig gerochen und geschmeckt wird. · Bilder: journal.pone.0324016.g00
»Wenn sie dem Geruch einer unbekannten Person ausgesetzt waren, benutzten Katzen zunächst häufiger ihr rechtes Nasenloch; nach wiederholtem Schnüffeln wechselten sie jedoch dazu, häufiger ihr linkes Nasenloch zu benutzen«, schreiben die Forschenden um Studienleiter Yutaro Miyairi.
Ein ähnliches Verhalten ist auch bei Hunden und Pferden nachgewiesen. Auch Fische, Vögel und andere Wirbeltiere verarbeiten neue Informationen mit der rechten Gehirnhälfte.
Quelle: Yutaro Miyairi et al.: Behavioral responses of domestic cats to human odor. PLOS one, 28.5.2025.
journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0324016