"Wir fühlen wie du"
Die etwas anderen Tiergeschichten sind keine Geschichten zum Einschlafen. Es sind vielmehr Aufwachgeschichten .
Warum verdrängen so viele Menschen die Tatsache, dass Tiere ähnlich fühlen wie wir Menschen? Viele haben Haustiere und würden sie niemals töten und aufessen. Eigentlich weiß es jeder, dass ein Schwein so intelligent ist wie ein Hund. Auch, dass die Tiere Glück, Trauer, Freude, Übermut, Treue, Mutterliebe und vieles mehr empfinden können, dass jedes Tier einen anderen Charakter, ein anderes Temperament, andere Vorlieben hat. Alle wissen es, aber man darf es sich nicht eingestehen, sonst kommt das große Dilemma: Dann wäre es ja falsch, die Tiere als Nutztiere oder Schlachttiere zu bezeichnen, sie einzusperren in Dunkelheit, in Einzelhaft, sie in ihrem Kot schlafen zu lassen und am Ende zu töten. Und es wäre falsch, wildlebende Tiere wie Füchse, Bären, Enten oder Schwäne totzuschießen oder Tiere wegen ihrer Trophäen zu jagen oder die Lebensräume der Tiere zu zerstören... Also wird weiterhin verdrängt, dass unsere Mitgeschöpfe auf dieser Erde, unsere Übernächsten, ähnlich empfinden, ja vielleicht oft sogar intensiver empfinden als wir dumpfen Menschen - und dass wir die Aufgabe hätten, sie zu hüten und für sie zu sorgen.
So hilft nur der Prostest mit Messer und Gabel, indem immer mehr Menschen ihre Essgewohnheiten ändern und dem ganzen Irrsinn so den Boden entziehen. Und vielleicht hilft dabei dieses Buch ja ein wenig...
Dies ist kein Buch für bequeme Eltern und keins zum Einschlafen für die Kleinen, eher eins zum Wachwerden für die ganze Familie. Denn Ihre Sprösslinge werden noch öfter fragen als bisher: Warum ist das so? Warum dürfen Tiere so gequält werden? Und wenn es nun mal so ist, muss es so bleiben? Geht das nicht auch anders? Tiere sind meine Freunde, und ich will doch, dass es meinen Freunden gut geht! |
Wir fühlen wie du
Die etwas anderen Tiergeschichten
Fotoband mit großformatigen Farbbildern, 68 Seiten
Verlag Das Brennglas, 2016
Preis: 16,90 Euro (zzgl. Versand)
KIND: Mama, ich muss dir was sagen, aber du darfst es niemandem weitersagen.
MAMA: Gut, ich behalte es für mich.
KIND: Ich frage mich manchmal, warum hat der liebe Gott hier, wo wir wohnen, keinen Baum wachsen lassen, damit wir hochklettern können.
MAMA: Liebes Kind, der liebe Gott hat Millionen Bäume für uns wachsen lassen, aber die Menschen haben sie gefällt und dafür Ölpalmen gepflanzt.
Als wir aus unseren Verstecken kamen und nach Hause wollten, haben sie uns getötet oder eingefangen und in diesen Zoo gebracht, wo du auf die Welt gekommen bist.
Jetzt sind wir hier, ohne Bäume.
KIND: Mama, ich verstehe das nicht.
MAMA: Mein liebes Kind, ehrlich gesagt, ich verstehe es auch nicht..
FAKTENCHECK:
Oran-Utans sind vom Aussterben bedroht, weil ihre Heimat vernichtet wird. |
KIND: Mama, wo ist meine Tante Olga, ich habe sie schon zwei Tage nicht mehr gesehen?
MAMA: Sie wurde abgeholt.
KIND: Wohin?
MAMA: Dahin, wo niemand zurückkommt. Es gibt Gerüchte, dass wir dort getötet werden und dass Würste aus uns gemacht werden.
KIND: Und wer isst diese Würste?
MAMA: Die Menschen.
KIND: Auch unser Bauer? Er ist doch Bio-Bauer?
MAMA: Ja, auch er, seine Frau und seine Kinder, außer Jenny, seine jüngste Tochter.
KIND: Wie ist das möglich? Er ist unser Freund, er füttert uns? Warum ist er so falsch?
MAMA: So sind die Menschen.
KIND: Und warum isst Jenny uns denn nicht?
MAMA: Sie mag uns.
KIND: Mögen uns die anderen Menschen nicht?
MAMA: Offensichtlich nicht.
FAKTENCHECK:
Gebrandmarkt, Hörner abgeschnitten und als Gebärmaschine missbraucht: Die Kühe |