Natur ohne Jagd: Jagdverbot im Kanton Genf seit 1974

Genfer See JEAN-BAPTISTE PREMAT Shutterstock

Durch die Abschaffung der Jagd im Kanton Genf 1974 bekam das Gebiet des Genfer Sees und des Flusses Rhône mit ihren Zuflüssen internationale Bedeutung für den Vogelschutz.

Bild Genfer See: JEAN-BAPTISTE PREMAT - Shutterstock.com

Im Schweizer Kanton Genf hat die Bevölkerung 1974 durch Volksabstimmung für ein allgemeines Jagdverbot auf Säugetiere und Vögel entschieden. Mit überaus positiven Auswirkungen für die Natur, Tiere und die Menschen: Noch nie war die Bio­di­versität größer. Die meisten Wildtierbestände regulieren sich selbstständig erfolgreich. An den Ufern des Genfer Sees und der Rhône erhöhte sich die Zahl der überwinternden Wasservögel auf spektakuläre Weise - ohne Zweifel eine Folge der ausbleibenden Störungen durch die Jagd. Vögel und die anderen Wildtiere verlieren immer mehr einen großen Teil der unnatürlichen Scheu, die durch die Jagd hervorgerufen wird.

So werden freilebende Tiere erlebbar: Die vielen Vögel an den Gewässern lassen sich von den Menschen nicht stören. Spaziergänger bekommen regelmäßig Wildtiere wie den Feldhasen zu Gesicht - und mit etwas Glück kann man am helllichten Tage Rehe und sogar Hirsche beobachten.

Trotz seiner geringen Größe von nur 280 Quadratkilometern und einer starken Urbanisierung mit 500.000 Einwohnern beherbergt der Kanton Genf eine vielfältige Fauna mit über 20.000 Tierarten. 25 Prozent des dicht besiedelten Kantons sind bebaut, 45 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, 15 Prozent bestehen aus Wald und Fluss, weitere 15 Prozent nimmt der Genfer See ein.

Hasen © Kaphoto Shutterstock

Vor der Volksabstimmung im Jahr 1974 hatte die Jagdlobby behauptet, ohne Jagd wäre der Feldhase im Kanton Genf von der Ausrottung durch Beutegreifer bedroht. Das Gegenteil war der Fall: Inzwischen erfreut sich der Kanton Genf der größten Feldhasenpop

Bild: Kaphoto - Shutterstock.com

Sensation 1974: Große Mehrheit bei Volksentscheid über Jagdverbot

Zu Beginn der 1970er Jahre waren große Wildtiere durch übermäßige Bejagung im Kanton Genf fast ausgerottet. Es gab nur noch einige Dutzend Rehe. Hirsche und Wildschweine waren schon seit Jahrzehnten ausgerottet. Feldhasen, Wildkaninchen, Fasane und Rebhühner waren durch die Intensivierung der Landwirtschaft und durch die Jagd sehr selten geworden. Damit die Jäger noch etwas zu schießen hatten, wurden Fasane, Rebhühner und Feldhasen aus dem Ausland importiert und vor der Jagd ausgesetzt.

1974 kam es aufgrund einer Volksinitiative von Tierschützern zu einem Volksreferendum, das Geschichte schrieb: Mit einer großen Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen wurde die Jagd im Kanton Genf verboten. Wenn das Volk in der Schweiz gesprochen hat, sind die Behörden konsequent: Ab sofort wurde kein Jagd­patent mehr vergeben - und so wurde in der Jagdsaison 1974 auch nichts mehr geschossen. In der Folge wurde ein Fauna-Gesetz verabschiedet und eine konstitutionelle Fauna-Kommission gegründet, in der Vertreter von Naturschutz und Tierschutz entscheiden, ob eventuell Regulationen, Eingriffe oder auch Schadensvergütungen notwendig sind - ein Abschuss sollte immer das letzte Mittel sein. Die Gründung dieser Kommission war Teil der Volks­initiative, damit nicht die Regierung über Ausnahmen entscheidet und dadurch das Jagdverbot verwässert wird.

Das Jagdverbot in Genf war eine Sensation und erregte auch weit über den Kanton hinaus große Aufmerksamkeit. Für die Jagdwelt war es ein Schock - und ist es bis heute. Denn das Beispiel Genf beweist, dass es - auch in der dicht besiedelten Kulturlandschaft - ohne Jäger geht, ja, dass es Natur und Tieren sogar viel besser geht und dass auch die Menschen davon profitieren.

Genfer See © inigocia - Shutterstock.com

Am Genfer See sind über 210 verschiedene Vogelarten zu beobachten, darunter der seltene Drosseluferläufer, der Eistaucher und der Seidenreiher. Im Gebüsch am Ufer der Venoge, einem Zufluss des Genfer Sees, brütet der Eisvogel.

Bild: inigocia - Shutterstock.com

Jagdfreier Kanton Genf hat internationale Bedeutung für den Vogelschutz

Durch die Abschaffung der Jagd im Kanton Genf 1974 bekam das Gebiet des Genfer Sees und des Flusses Rhône internationale Bedeutung für den Vogelschutz. Dies belegt eine Studie des Schweizer Vogelschutzes SVS-BirdLife eindrücklich. Demnach ist dieser für den Vogelschutz zuvor wenig bedeutsame Gewässerabschnitt heute ein bedeutsames Biotop für überwinternde Tafel- und Reiherenten, Hauben- und Zwergtaucher, Pfeif-, Schnatter-, Krick- und Stockenten. Auch für den Gänse­säger sind die Gewässer im Kanton Genf ein wichtiges Brut- und Überwinterungsgebiet.

Ente 2 Genfer See © Elenarts - Shutterstock

Sogar die seltene Mandarinente hat sich angesiedelt.

Bild: Elenarts - Shutterstock.com

Reiher Genfer See © Paraman - Shutterstock

Der Reiher lässt sich von Spaziergängern nicht stören.

Bild: Paraman - Shutterstock.com

50 Jahre Jagdverbot: Den Wildtieren in Genf geht es gut

Der Kanton Genf hat heute einen stabilen Huftierbestand von rund 60 Rothirschen und 200 bis 300 Rehen. Gottlieb Dandliker ist seit 2001 Faunainspektor im Kanton Genf und verantwortlich für das Wildtiermanagement. Als erklärter Tierfreund und Naturschützer hatte er nach seinem Biologiestudium für verschiedene NGOs wie den Schweizer Vogelschutz gearbeitet. Bei seinem Vortrag »Jagdverbot: wissenschaftlich möglich und praktisch bewiesen« am 15.10.2013 an der Universität Basel berichtete er, dass die Rehe - von denen es 1974 nur noch wenige gab - nach dem Jagdverbot den Kanton Genf nach kurzer Zeit wieder besiedelt haben. »Wir kommen pro Quadratkilometer auf etwa 10 bis 15 Rehe, was nicht übertrieben ist, wenn man bedenkt, dass sie 40 Jahre lang nicht bejagt wurden. Es findet also irgendwie eine Regulation statt.« Die Reh-Population ist seit Jahren stabil.

Immer wieder werde die Frage gestellt, ob die Rehe nicht Schäden im Wald verursachten. »Wir haben in Genf vor allem Eichenwälder«, erklärt Gottlieb Dandliker. »Und es ist ganz klar: Das Reh bedroht den Wald nicht.« Nun besteht ja bekanntlich ein Unterschied zwischen Wald und Forst: »Wenn der Förster einen bestimmten Typ von geraden Eichen haben will, den er in 200 Jahren sehr teuer verkaufen kann, dann kann es ein Problem geben.« Diese so genannten Zukunfts­eichen würden dann wie die Weinreben individuell geschützt.

Hirsche im Kanton Genf F.Demonsant Shutterstock

Im Kanton Genf haben Rehe und Hirsche ihre unnatürliche Scheu verloren: Sie kommen auch am hellichten Tage aus der Deckung.

»Für die städtische Bevölkerung ist die Natur eine Bereicherung«, so lautet das Credo von Gilles Mulhauser, dem Leiter des Amtes für Natur und Landschaft. · Bild: F.Demonsant - Shutterstock.com

Dank Jagdverbot ist Genf eine der letzten Bastionen für Wild­kaninchen und Rebhühner auf Schweizer Boden: »Wir haben die letzte Rebhuhnpopulation in der Schweiz«, sagt Faunainspektor Dandliker. Und: Genf hat heute die größte Populationsdichte von Feldhasen. Vor der Volksabstimmung im Jahr 1974 hatte die Jagdlobby behauptet, ohne Jagd wäre der Feldhase im Kanton Genf von der Ausrottung durch Beutegreifer bedroht. Das Gegenteil war der Fall: Inzwischen erfreut sich der Kanton Genf einer gesunden, vermehrungsfähigen Feldhasenpopulation - der größten in der Schweiz. Ein Grund dafür ist neben dem Jagdverbot auch eine Extensivierung in der Landwirtschaft: Ein Teil der landwirtschaftlichen Flächen sind ökologische Kompensation, auf denen durch Hecken und Brachen die Biodiversität gefördert wird. Davon profitieren auch Rebhühner, Greifvögel und Beutegreifer Füchse. »Greiftiere sind breit vorhanden, führen aber zu keinem Problem«, so der Faunainspektor. »Wir regulieren keine Füchse, Marder oder Dachse.«

Die Befürchtung der Landwirte, dass das Jagdverbot mehr Schäden an Kulturen bringen werde, hat sich nicht bewahrheitet: Die Schadenszahlen im Kanton Genf sind vergleichbar mit denen von Schaffhausen - obwohl in Schaffhausen die Jagd erlaubt ist. Durch die vielen Feldhasen kommt es zu Schäden an Sprösslingen von Sonnenblumen. Rehe verursachen vor allem Schäden in Fruchtbaumplantagen und an Weinreben. Doch die Genfer Landwirte werden durch jährliche Zahlungen entschädigt.

Wildschwein © Ars Ulrikusch - Shutterstock

Das Beispiel Genf beweist, dass es - auch in der dicht besiedelten Kulturlandschaft - ohne Jäger geht, ja, dass es Natur und Tieren sogar viel besser geht.

Der Kanton Genf setzt auf Schadensprävention: Um Schäden durch Wildschweine in der Landwirtschaft zu verhindern, werden elektrische Zäune um die Kulturen aufgestellt. · Bild: Ars Ulrikusch - Shutterstock.com

Und was ist mit den Wildschweinen?

1974 waren die Wildschweine schon seit Jahrzehnten im Kanton Genf ausgerottet. Nach dem Jagdverbot haben die Wildschweine Genf von Frankreich aus wieder besiedelt.

In der abwechslungs­reichen Landschaft des Kantons haben sich die Tiere sehr gut angepasst und schnell vermehrt. Schließlich wurden Schäden in der Landwirtschaft politisch untragbar und eine Regulierung des Bestandes notwendig. Ende des 20. Jahrhunderts sind die Wildschweinbestände regelrecht explodiert. »Diese Erfahrung hat man aber in ganz Europa gemacht, unabhängig von einem Jagdverbot«, so Fauna­inspektor Gottlieb Dandliker. Weil die Wildschweine jetzt nicht nur Schäden im Mais verursachten, sondern auch im Herbst an die Weinreben gingen, kam es zu einer »Wildschweinkrise« in Genf. »Und da haben sie meinen Posten geschaffen«, erzählt der Biologe.

Genf setzt auf Schadensprävention: Um Schäden durch Wildschweine in der Landwirtschaft zu verhindern, werden elektrische Zäune um die Kulturen aufgestellt. »Das ist eigentlich ganz einfach - da reichen zwei Bänder«, erklärt Dandliker. Diese Methode sei sehr effizient. Doch es habe lange gedauert, die Landwirte davon zu überzeugen. Bei den Weinbergen müsse man nur die Reben in der Nähe von Wildschwein-Einständen und die besonders frühen Sorten schützen. Wenn es später Eicheln im Wald gebe, gingen die Wildschweine nicht mehr in die Weinberge.

Weil das Schadenspotential durch Wildschweine in der Landwirtschaft hoch ist, hat die Regierung einen Beschluss gefasst, die Wildschweine durch Abschüsse zu regulieren. »Diese Regulation erfolgt ausschließlich durch Wildhüter«, so Gottlieb Dandliker. Für diese »Gardes de l’environnement« spielen Sicherheit, Ethik und Tierschutz eine große Rolle: »Wir können uns nicht einen einzigen Unfall leisten.« Tierschutz bedeutet vor allem die Vermeidung von angeschossenen Tieren. »Das passiert massenweise in der Umgebung, im Waadtland, in Frankreich. Da werden Treibjagden gemacht, die Tiere werden angeschossen, man findet sie oder findet sie nicht - oder erst eine Woche später«, berichtet der Faunainspektor. »Stresssituationen wie bei Treibjagden gibt es bei unserer Regulation nicht.« Die Abschüsse erfolgen mit der Garantie, dass das Tier sofort getötet wird, was nach Angaben des kantonalen Amtes für Landwirtschaft und Natur bei 99 Prozent der Abschüsse der Fall ist. Am meisten werden Jungtiere geschossen (rund 80 Prozent). Die Leitbachen und die großen Eber werden nicht geschossen. »Dadurch erhoffen wir uns eine Stabilität in der Rotte und im Verhalten der Tiere«, erklärt Dandliker. »Wir haben hier regelmäßig Gruppen von Wildschweinwaisen von der französischen Jagd, die ihre Mutter verloren haben und in die Dörfer kommen.« Solche führungslosen rischlinge können natürlich große Schäden verursachen. Und es ist bekannt, dass sich Wildschweine nach Abschuss der Leitbache unkontrolliert vermehren.

Aufgrund des hohen Jagddrucks im angrenzenden Frankreich und im Kanton Waadt suchen Wildschweine sogar Asyl in Genf - sie schwimmen teilweise sogar über die Rhône.

Für die Dezimierung der Wildschweine wird nur rund eine Vollzeitstelle aufgewendet oder im Schnitt 1.621 Stunden. Heute leben auf einem Quadratkilometer Wald rund fünf Wildschweine - ein tiefes Niveau, das stabil bleibt.

»In den letzten Jahren hat ein Wandel stattgefunden, auch bei den Bauern, die grundsätzlich sehr gegen das Schwarzwild sind«, so Faunainspektor Dandliker. »Auch wenn es Schaden macht: Das Wildschwein ist ein Tier, das einfach zur Landschaft gehört, und ist in diesem Sinn inzwischen akzeptiert.«

Jagdverbot: Die Bevölkerung steht dahinter

Was ist nun die gesellschaftliche Bilanz des Jagdverbots? Das Jagdverbot hindert ein paar Hundert von 500.000 Genfern an der Ausübung ihres Hobbys im eigenen Kanton. Doch die Vorteile für die große Mehrheit der Menschen sind bemerkenswert: Das Jagdverbot ermöglichte eine große Artenvielfalt in dem Kanton und macht Wildtiere für die Menschen erlebbar. Und: Das Jagdverbot erhöhte die Sicherheit für Spaziergänger: »Im angrenzenden Waadtland oder in Frankreich kann man im Herbst nicht einfach so spazieren gehen«, so Faunainspektor Gottlieb Dandliker. Immer wieder kommt es dort zu Jagdunfällen. Die Bevölkerung von Genf steht laut repräsentativen Meinungsumfragen mit großer Mehrheit hinter dem Jagdverbot. Somit wird in Genf seit einem halben Jahrhundert auf einer großen Fläche und in einer Kulturlandschaft ein einmaliges Experiment erfolgreich durchgeführt.

Reh im Kanton Genf F.Demonsant Shutterstock

Reh im Kanton Genf.

Bild: F.Demonsant - Shutterstock.com

Natur und Tiere werden wieder erlebbar

er Kanton Genf setzt sich mit einer Fülle von Maßnah­men­plänen und konkreten Projekten für den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt ein. Über den ganzen Kanton ist ein Netzwerk von unterschiedlichen Lebensräumen wie Gewässern und Wald entstanden, in der eine Vielzahl von zum Teil seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat gefunden haben. In einer Langzeitstudie wurde eine starke Zunahme der Biodiversität im Kanton Genf festgestellt.

Elf professionelle Wildhüter (Gardes de l’environnement) sind mit der Aufsicht über die Flora und Fauna betraut. Diese Naturschützer erledigen eine Vielzahl von Aufgaben wie die Kontrolle der Naturreservate, Wildschadenverhütung und die Überwachung der Fischerei. Im direkten Kontakt mit der Bevölkerung sind sie auch in der Umweltbildung tätig.

Laut Genfs Faunainspektor Dandliker kostet der Einsatz der professionellen Wildhüter den Steuerzahler pro Jahr weniger als eine Tasse Kaffee: Insgesamt sind es rund 1.200.000 Franken auf 500.000 Einwohner - und zwar inklusive Wildschadens­prävention in der Landwirtschaft (ca. 250.000 Franken) und Entschädigungszahlungen an die Landwirte (ca. 350.000 Franken). Die Genfer zahlen gerne für die Wildhüter: Sie schätzen es, dass eine große Vielzahl an Vögeln, Feldhasen, Rehe, sogar Hirsche und andere Tiere für Spaziergänger und Erholungssuchende wieder erlebbar geworden sind. Faunainspektor Dandliker weist darauf hin, dass das Jagdverbot den Kanton günstiger kommt als die Hobbyjagd: Denn für eine Jagdbehörde wären mindestens zwei Vollzeitstellen nötig, während für die Wildschweinregulation eine Vollzeitstelle aufgewendet wird.

»Für die städtische Bevölkerung ist die Natur eine Bereicherung«, so lautet das Credo von Gilles Mulhauser, ab 2009 Leiter des Amtes für Natur und Landschaft und jetzt Direktor des Wasseramtes. Das Programm »Natur in der Stadt« vernetzt städtische Grünflächen mit dem Umfeld und fördert die Anlage von Biotop­en. Für öffentliche Gartenanlagen gilt die »Garten-Charta« für ökologische Bewirtschaftung und Förderung der Artenvielfalt. Kein Wunder, dass es viele Tiere auch in die Stadt zieht. An vielen Orten informieren Schautafeln über einen Lebensraum und seine Bewohner.

Quellen:

· 50 Jahre ohne Hobby-Jagd im Kanton Genf. wildbeimwild.com, 31.3.2024

· Gottlieb Dandliker, Faunainspektor im Kanton Genf - Vortrag »Jagdverbot: wissenschaftlich möglich und praktisch bewiesen« am 15.10.2013 an der Uni Basel · www.jagdreguliertnicht.ch

· Bundesamt für Umwelt BAFU: Vorbild Genf. Aus: Umwelt 2/2013,

Thema »Biodiversität«· www.bafu.admin.ch/magazin2013-2-02

· BirdLife International (2012) Important Bird Areas factsheet: River Rhone: Geneva to Verbois reservoir.

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Rehe und Hirsche lassen sich in Genf am hellichten Tag beim Spaziergang beobachten.

Bild: Canton de Genève, Direction générale de la nature et du paysage

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Bild: Canton de Genève, Direction générale de la nature et du paysage

Interview mit Gilles Mulhauser: »Unser Naturerbe ist ein kollektives Gut«

Gilles Mulhauser leitete ab 2009 das Amt für Natur und Landschaft Kanton Genf und ist jetzt Directeur général des Kantonalen Wasseramts und im Komitee Internationale Initiativen für die Zukunft großer Flüsse.

FREIHEIT FÜR TIERE: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Auswirkungen des Jagdverbots?

Gilles Mulhauser: Es gibt verschiedene Auswirkungen. Die erste Auswirkung - die bei der heutigen Generation schon in Vergessenheit geraten ist - ist sicherlich die Tatsache, dass durch das Jagdverbot die Risiken für die Bevölkerung weniger geworden sind, und damit haben die Menschen viel mehr Möglichkeiten, sich in freier Natur zu bewegen. Die zweite Auswirkung besteht darin, dass verschiedene Tierarten ruhiger leben können. Dies betrifft vor allem die Vögel und die Huftiere. Dadurch sind die Tiere für die Menschen wieder erlebbar geworden. Die dritte Auswirkung ist die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Frankreich, was zum Beispiel die Wander­wege für Hirsche betrifft.


FREIHEIT FÜR TIERE: Der Kanton Genf hat infolge des Jagdverbots inzwischen internationale Bedeutung für den Vogelschutz bekommen. Was macht die Gebiete rund um den Genfer See und die Rhône so wertvoll?

Gilles Mulhauser: Weil die Vögel weniger gestört werden - durch das Jagdverbot, aber auch durch eine gewisse Regulation der Schifffahrt - sind Ruhezonen für viele Vogelarten entstanden. Es gibt schon seit hundert Jahren lokale Jagdverbote. Aber jetzt, da das Jagd­­verbot für den ganzen Kanton gilt, ist ein echtes Naturreservat entstanden.


FREIHEIT FÜR TIERE: In jagdfreien Gebieten wie Nationalparks oder Großstädte wie Berlin oder Zürich - verlieren die Tiere ihre große Scheu vor den Menschen und werden für die Bevölkerung wieder erlebbar. Wie sind die Erfahrungen in Genf als doch sehr dicht besiedeltem Kanton?

Gilles Mulhauser: Wir stellen die gleichen Phänomene fest. Einige Tierarten haben ihren Lebensraum in der Stadt gefunden, zum Beispiel der Fuchs. Die Beschaffenheit der Landschaft mit zwei großen Flüssen und Auwäldern sowie der Wechsel von bewaldeten Hügeln und landwirtschaftlichen Flächen begünstigen das Vorkommen von Tierarten in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten (Rehe, Hirsche, Biber, Gänsesäger, Wanderfalke, Wildschweine, Fledermäuse, Dachse, etc...).


FREIHEIT FÜR TIERE: Es gibt Bilder von Hirschen und Rehen aus dem Kanton Genf, die sich am helllichten Tag zeigen und mit etwas Glück von Spaziergängern zu beobachten sind.


Gilles Mulhauser: Ich persönlich denke, dass der direkte Kontakt mit der Natur und ihren typischen Tierarten, eine wesent­liche Erfahrung ist. Es geht nicht nur darum, einen nachhaltigen Schutz von Natur in städtischen Gebieten zu ermöglichen - das Erleben der Natur ist eine große Quelle für die Gesundheit jedes einzelnen Bewohners.


FREIHEIT FÜR TIERE: Im Kanton Genf wird viel für den Schutz der Natur und die Förderung der biologischen Vielfalt getan. Ist ein friedliches Zusammenleben von Menschen, Tieren und Natur möglich?

Gilles Mulhauser: Sicherlich ja. Aber wir müssen immer wieder daran arbeiten, das Bewusstsein hierfür in allen Bereichen der Gesellschaft zu schaffen. Wenn Interessen­konflikte auf wichtigen landwirtschaftlichen Nutzflächen entstehen, darf es nicht darum gehen, alleine wegen kurzfristiger Interessen einzugreifen. Sondern es geht um das öffentliche Wohl und das gemeinschaft­liche Interesse, nachhaltige Bewirtschaftung und eine dauerhafte Erhaltung der natürlichen Ressourcen (Bodenfruchtbarkeit, Bestäubung, natürliche Wasserreinigung usw.) zu gewährleisten. Unser Naturerbe ist ein kollektives Gut, das sich jeder aneignen und sich dafür verantwortlich fühlen muss.

Erscheint Ende November: FREIHEIT FÜR TIERE 1/2025

Freiheit für Tiere 1/2025

Artikelnummer: 1/2025

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Artikelnummer: 4-2024

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Artikelnummer: 3/2024

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FREIHEIT FÜR TIERE 2/2024

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Artikelnummer: 2/2024

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Artikelnummer: 1/2024

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd (Ausgabe 2017, 24 Seiten)

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Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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Philip Khoury, preisgekrönter Chefkonditor im Kaufhaus »Harrods« in London, zeigt in seinem ersten Backbuch, wie man mit rein natürlichen Zutaten vegane und damit ethisch vertretbare Backwaren zubereiten kann: ohne Abstriche bei Geschmack und Qualität, aber ohne Ausbeutung von Tieren und des Planeten. Er widmet sein Buch allen Menschen, »die mutig genug sind, den Status quo infrage zu stellen. Für alle Naschkatzen, die nach einer neuen Art zu backen suchen. Möge dieses Buch eine Quelle der Inspiration und Freude sein. Gemeinsam können wir eine Zukunft schaffen, die freundlicher, empathischer und nachhaltiger für alle ist.« weiter

Umweltverschmutzung, Umweltzerstörung, Klimakatastrophe: Wie tierische Produkte unseren Planeten zerstören

Nächtliche Satellitenaufnahme Brände im brasilianischen Regenwald - Trzmiel Shutterstock

Nächtliche Satelliten­aufnahme einer ökologischen Katastrophe: Die unwiderbringliche Zerstörung des Regenwaldes, der Lunge unseres Planenten

Die Erzeugung tierischer Produkte wie Fleisch, Milch, Fisch und Eier gehört zu den Hauptgründen für die menschengemachte Klimakatastrophe und ist maßgeblich für die Zerstörung des Planeten verantwortlich: für die Zerstörung von Lebensräumen und der Nahrungsgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen, für das dramatische Artensterben, für die Abholzung der Regenwälder, für die Vergeudung von Ressourcen, für die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser und für die Vergiftung der Böden, des Grundwassers und der Luft. Ein ausgesprochen wirksamer Beitrag, um die Umwelt zu schützen, ist vegan zu leben. weiter

Skandal im Kuhstall: Immer wieder katastrophale Zustände in Milchkuh-Ställen aufgedeckt

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Nichts für schwache Nerven: Kühe in einem Stall in Feldkirchen in Anbindehaltung, zentimetertief in Kot und Gülle.

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Dieses Pferd sollte im Alter von 6 Jahren zum Schlachter.

Tierfreunde kauften die Stute zum Schlachtpreis frei. Heute ist Arischa 33 Jahre alt. · Bild: FREIHEIT FÜR TIERE

In der EU werden Jahr für Jahr Millionen Pferde und Ponys geschlachtet, als »Rossfleisch« verkauft oder zu Salami und Hundefutter verarbeitet. Die Europäische Bürgerinitiative »End The Horse Slaughter Age« fordert jetzt ein Gesetz zum Verbot der Schlachtung von Pferden. Helfen Sie mit, die Pferdequälerei zu beenden und unterschreiben Sie die online-Initiative! weiter

55 Hektar im Kreis Dithmarschen endlich jagdfrei!

Rund 55 Hektar Grundstücke mit Wiesen und Feldern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) sind endlich jagdfrei! Dass eine dermaßen große Fläche offiziell jagdrechtlich befriedet wird, ist bisher wohl einmalig: Es gibt inzwischen mehrere Hundert jagdrechtlich befriedete Grundstücke in Deutschland, doch meist besitzen die Eigentümer nur wenige Hektar. Wohl genau aus diesem Grund machte es die Jagdlobby den Eigentümern der 55 Hektar landwirtschaftlicher Fläche so schwer: Es brauchte zehn Jahre und eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Schleswig-Holstein, bis das Grundstück von Susanne und Peter Storm* endlich jagdfrei wurde. weiter

WILD UND FREI - Die Schönheit afrikanischer Tiere

»Wild und frei« ist mit atemberaubenden schwarz-weiß-Fotografien eine Ode an die Wildnis. Tom D. Jones ist ein begnadeter »fine art«-Fotograf und zeigt Wildtiere wie Elefanten, Giraffen, Nashörner, Gorillas oder Löwen aus nächster Nähe. »Für mich dreht sich alles um die Freiheit des Tieres«, erklärt er. Deshalb gibt es in den Aufnahmen dieses Buches kein einziges Tier, das gefüttert wird, in einem privaten Reservat lebt oder in irgendeiner anderen Form von Gefangenschaft gehalten wird. Das Ergebnis sind Aufnahmen, welche unter die Haut gehen. weiter

Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul

Mit ihrem neuen Buch »Feeding Creativity« verbindet Mary McCartney ihre beiden großen Leidenschaften: Fotografie und Kochen. Jedes der 60 veganen Rezepte hat sie mit Stars gekocht und sie beim Kochen und Essen fotografiert: Schauspielerinnen und Schauspieler wie Cameron Diaz, Kate Blanchett, Drew Barrymore, Woody Harrelson, Stanley Tucci und David Oyelowo, Musikerinnen und Musiker von Nile Rodgers oder bis Ringo Star und Papa Paul, Künstlerinnen und Künstler wie David Hockney und Jeff Koons oder Primaballerina Francesca Hayward. weiter

Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter