ATLAS der bedrohten TIERE
Der wichtigste Faktor für das Aussterben von Tieren ist der Mensch: Vernichtung von Lebensräumen, massive Abholzung, Umweltverschmutzung, Jagd, Überfischung und vieles mehr sorgen für das unwiederbringliche Verschwinden zahlreicher Tierarten. Gleichzeitig sind wir Menschen die einzigen, die in der Lage sind, diese Entwicklung zu stoppen und unsere Welt zu einem Ort zu machen, an dem jedes Wesen leben kann.
Die »Rote Liste« der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur IUCN dokumentiert jedes Jahr, welche Arten verschwunden sind, welche bedroht sind und welche durch Schutzmaßnahmen gerade gerettet werden. Sie tut dies in Zusammenarbeit mit einem riesigen Netz von Tierschutz-Organisationen, Universitäten, Wissenschaftlern und Naturfreunden. Im »Atlas der bedrohten Tiere« werden zum ersten Mal Tiere auf der »Roten Liste« als illustriertes Bilderbuch vorgestellt.
In den Millionen von Jahren seit es Leben auf der Erde gibt, ist die biologische Vielfalt auf unserem Planeten gewachsen. Die unzähligen Tier- und Pflanzenarten haben sich weiterentwickelt und neue Lebensräume erobert. Wir Menschen haben inzwischen praktisch jeden Winkel der Erde besiedelt, sind zahlenmäßig immer weiter gewachsen und haben unglaubliche Fähigkeiten entwickelt.
Verantwortlich für das Artensterben sind wir Menschen
Aber wir haben auch die Natur, in der wir leben und die uns ernährt, immer mehr ausgebeutet und natürliche Lebensräume zerstört. Inzwischen bedroht unser Raubbau das Überleben unzähliger Arten, die mit uns auf diesem Planeten leben. Und wir Menschen laufen Gefahr, die Ursache für unser eigenes Aussterben zu sein.
Das Artensterben wird weniger beachtet wie die Klimakrise, ist aber für das Überleben von uns Menschen auf diesem Planeten ebenso dramatisch. Die Uhr tickt immer schneller: 2019 hatte der Weltbiodiversitätsrat geschätzt, dass von acht Millionen Arten auf dieser Erde eine Million vom Aussterben bedroht sind. Inzwischen ist einer Studie zufolge jede fünfte (!) Pflanzen- oder Tierart in Europa vom Aussterben bedroht.
Ursachen für den dramatischen Verlust der Artenvielfalt sind die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen, die Vergiftung und Vermüllung der Umwelt und die Übernutzung von Ökosystemen. Die industrielle Landwirtschaft - vor allem die Massentierhaltung und Futtermittelproduktion- ist einer der wichtigsten Faktoren für das Artensterben in Europa und weltweit. Und der Klimawandel erschwert das Überleben der Ökosysteme, aus denen unser Planet besteht, nur noch mehr.
Verantwortlich für das dramatische Artensterben sind wir Menschen - und wir sind gleichzeitig die Einzigen, die dieser Situation Einhalt gebieten können. Laura Fraile schreibt in »Atlas der bedrohten Tiere«: »Es liegt in unserer Verantwortung, für den Planeten, den wir bewohnen, Sorge zu tragen und die Lebewesen, mit denen wir die Erde teilen, zu respektieren. Aus diesem Grund müssen wir zunächst die große Vielfalt, die uns umgibt, entdecken und so lernen, unseren Planeten zu lieben und für seinen Schutz zu kämpfen.«
Die Rote Liste der gefährdeten Arten
Hast du dich jemals gefragt, woher wir wissen,ob eine Art vom Aussterben bedroht ist oder nicht? |
Vom Aussterben bedroht: Östlicher Gorilla
Er ist der größte lebende Primat. Es sind zwei Unterarten bekannt: der Östliche Berggorilla und der Östliche Flachlandgorilla. Sie können in Höhen von 600 m bis 3.500 m leben. Obwohl Gorillas Primaten sind, verbringen sie die meiste Zeit am Boden, wo sie nachts Nester bauen, um sich auszuruhen. Gorillas sind fast ausschließlich Pflanzenfresser und werden mehr als 40 Jahre alt.
Die größte Bedrohung für die Tiere ist die Wilderei für den Fleischhandel, auch wenn diese illegal ist. Die Abholzung von Wäldern und die Zerstörung von Lebensräumen für die Landwirtschaft und den Bergbau stellen ebenfalls ein Problem für die Art dar, da der Raum, in dem sie unter guten Bedingungen überleben kann, immer kleiner wird.
Stark gefährdet: Tiger
Die größte Raubkatze, die es gibt: In freier Wildbahn kann ein Tiger bis zu 250 kg wiegen und vom Kopf bis zum Schwanz eine Länge von mehr als 3 m erreichen. Er lebt in Asien. Von 9 Unterarten existieren heute noch 6:
Das Fell des Tigers ist einzigartig, und die Wilderei, um es zu erwerben, ist eine der größten Bedrohungen für diese Art. Auch ihre Reißzähne oder Knochen waren ein Grund, sie zu jagen. Dadurch sind sie aus Gebieten verschwunden, in denen sie einst lebten. Auch die Abholzung der Wälder und der Verlust von Lebensräumen behindern die Erholung dieser Art. Dazu gehört auch der Verlust von Arten, die Teil ihrer Ernährung sind. Der Rückgang der Beutetiere macht es ihnen schwer, die Mindestmenge an Nahrung zu jagen, die sie zum Überleben brauchen.
Vom Aussterben bedroht: Bienen
Rund 180 europäische Bienen- und Hummelarten sind vom Aussterben bedroht. Viele Bienen sind Solitärbienen und produzieren weder Honig noch Wachs.
Etwa 90 % der Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Tiere angewiesen*, und Bienen und Hummeln sind hauptsächlich dafür verantwortlich.
*Die Bestäubung ist der Transport von Pollen von einer Blüte zur anderen und ein wesentlicher Vorgang für die Fortpflanzung vieler Pflanzen.
Was bedroht die Bienen?
Durch den massiven Einsatz von bestimmten Pestiziden und Herbiziden in der industriellen Landwirtschaft werden Bienen entweder vergiftet oder verlieren ihre Nahrungspflanzen.
Monokulturen verringern die Verfügbarkeit und Vielfalt ihrer Nahrung.