Porträt eines der seltensten und faszinierendsten Greifvögel Europas

»Nicht selten sieht man zuerst seinen Schatten.

»Nicht selten sieht man zuerst seinen Schatten.

Man blickt hoch und erkennt die Silhouette des riesigen Vogels, der bodennah über einen Berghang segelt. Langsam und ohne einen einzigen Flügelschlag gleitet er dahin. Wendig passt er den Kurs dem Gelände an, steuert mit seinem langen Schanz. 260 bis 290 Zentimeter beträgt die Flügelspannweite eines ausgewachsenen Bartgeiers, 5 bis 7 Kilogramm bringt er auf die Waage. Er ist damit der größte Brutvogel der Alpen.« · Alle Bilder: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Buchvorstellung von Julia Brunke, Redaktion FREIHEIT FÜR TIERE

Der Bartgeier war in den vergangenen Jahrhunderten als »Lämmergeier« verhasst, der Lämmer, Ziegen und sondern sogar kleine Kinder fängt. Er wurde mit allen Mitteln gejagt und war vor rund 80 Jahren in den Alpen ausgerottet. Heute wissen wir, dass sich der Bartgeier nicht von Lämmern ernährt, sondern von Aas, fast ausschließlich von Knochen. In den 1970er-Jahren planten Natur- und Vogelschützer die Wiederansiedlung des majestätischen Vogels. Die erste Auswilderung fand 1986 im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern statt, 1991 wurde die erste Auswilderung in der Schweiz unternommen. Heute gibt es in den Alpen wieder 52 Brutterritorien, die Bartgeier pflanzen sich in freier Natur erfolgreich fort. Damit ist die Auswilderung von Bartgeiern eines der erfolgreichsten Auswilderungsprojekte im Alpenraum.

Aus diesem Anlass haben der Naturfotograf Hansruedi Weyrich und der Wissenschaftsjournalist Hansjakob Baumgartner zusammen mit dem Geschäftsführer der Stiftung Pro Bartgeier, Daniel Hegglin und Franziska Lörcher, die als stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Pro Bartgeier die Auswilderungen in der Schweiz leitet, eine umfangreiche Monografie über den größten Vogel der Alpen zusammengestellt: Der Bartgeier ist ein wunderschönes und informatives Buch, das den faszinierenden Greifvogel in seiner ganzen Vielfalt vorstellt. Es vermittelt Hintergrundwissen über Biologie, Ökologie und Verhalten. Die atemberaubenden Bilder machen das Blättern in dem Buch zum Hochgenuss!

Der Bartgeier ist nicht nur von seiner Größe her

Der Bartgeier ist nicht nur von seiner Größe her

majestätisch, auch sein Aussehen ist bemerkenswert schön: Er hat einen kräftigen Schnabel, einen schwarzen Bart, eine weiße Stirn und einen orange-roten Hals. Dazu kommt ein stechender Blick: Die gelbliche Iris ist umgeben von einem roten Skeralring. · Bild: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Der Bartgeier ist ein meisterlicher Segelflieger

Der Bartgeier ist ein meisterlicher Segelflieger

und trotz seiner Größe ein wendiger und akrobatischer Flugkünstler. · Bilder: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Verfolgung bis zur Ausrottung

Seine Welt besteht aus Felsen, Schluchten, Gipfeln und subalpinen Weiden. Ansonsten ist der Bartgeier nicht sehr wählerisch. Entsprechend groß ist sein Verbreitungsgebiet: Es umfasst Teile Europas, Afrikas und Asiens. Bartgeier besiedeln den Himalaya bis hinauf auf 7500 Meter über dem Meeresspiegel ebenso wie die felsigen Berge Kretas auf Meereshöhe. Sie leben im Atlasgebirge Nordafrikas und in der Gebirgslandschaft am Rande der Wüste Gobi.

Im 18. Jahrhundert war der Bartgeier in den Alpen noch weit verbreitet. Aufgrund seiner riesigen Größe und seiner imposanten Erscheinung mit dunklem Bart, scharfem Schnabel und stechendem Blick aus rot umrandetem Auge trauten die Menschen ihm allerhand zu: Der größte Brutvogel der Alpen war als Lämmergeier verhasst, der Lämmer, Ziegen und sogar Kinder fängt. Selbst in naturwissenschaftlichen Lehrbüchern wurde er lange als »blutrünstiger Gyr« beschrieben. In einem Lehrbuch für Naturgeschichte aus dem 19. Jahrhundert schreibt der Naturforscher Gotthilf Heinrich Von Schubert: »... er besitzt eine ungeheure Muskel-Stärke, so dass er mit Leichtigkeit Lämmer, Ziegen, selbst Kinder in den Krallen von einem Berge zum anderen trägt.«

Der schlechte Ruf des Bartgeiers trug dazu bei, dass diese Greifvögel intensiv gejagt wurden. Mit dem verbreiteten Aufkommen von Feuerwaffen und mit Abschussprämien wurden Bartgeier im 19. Jahrhundert bis zur Ausrottung verfolgt. Der letzte Abschuss eines Bartgeiers im Alpenraum ist aus dem italienischen Aostatal im Jahr 1913 dokumentiert.

»Bartgeier sind neugierige Wesen

»Bartgeier sind neugierige Wesen

und fliegen auch nahe an Berggängern vorbei. Diese Neugier bezahlten sie im 19. Jahrhundert oftmals mit dem Leben. Aus geringer Distanz ließen sie sich leicht abschießen.« · Bild: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Von wegen "Lämmerfresser": Die Nahrung des Bartgeiers besteht aus Knochen verendeter Tiere

Geier sind Verwerter von Aas und sorgen dafür, dass Kadaver schnell aus der Natur verschwinden. Damit sind sie eine regelrechte Gesundheitspolizei.

Als einzige Geierart hat sich der Bartgeier auf die Verwertung von Knochen verendeter Tiere spezialisiert. Deshalb leben Bartgeier dort, wo große Herden an Huftieren im offenen Gelände unterwegs sind. Sie benötigen möglichst unzugängliche, ruhige Felswände, wo sie ihren Horst bauen können, günstige Windverhältnisse mit Thermik an von der Sonne beschienenen Bergflanken für den Suchflug, stets genug Wasser oder Schnee, um ihren Durst zu stillen und Geröllhalden oder großflächige, nicht zu steile Felsplatten als Knochenschmieden .

Die Schnabelöffnung des Bartgeiers ist extrem weit und seine Speiseröhre elastisch. »Bis zu 25 Zentimeter lange Röhrenknochen verstaut ein Bartgeier wie ein Schwertschlucker in seinem Rachen, bis zu 8 Zentimeter dicke Rinderwirbel verschlingt er ganz«, erfahren wir in dem Buch. Und weil die Luftröhre bis an die Schnabelspitze reicht, gerät er auch nicht in Atemnot, wenn ein Knochen eine Weile im Hals stecken bleibt.

Knochenstücke, die zu groß zum Schlucken sind, lässt der Bartgeier immer wieder aus großer Höhe fallen, bis diese in schnabelgerechte Splitter zerspringen.

Einzig die Küken werden in den ersten Lebenswochen mit Muskelfleisch von Aas versorgt, weil sie Knochen noch nicht verdauen können. Damit ist das Aasangebot eine Voraussetzung für den Bruterfolg.

»Wenn im Gebirge der erste Schnee fällt

»Wenn im Gebirge der erste Schnee fällt

und manche Vogelarten in wärmere Gefilde ziehen, feiern die Bartgeier Hochzeit. Bei der Balz fliegen die beiden Partner häufig synchron mit geringem Abstand zueinander. ... Die Eiablage erfolgt in den Alpen zwischen Ende Dezember und Ende Februar.« · Bild: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Wiederansiedlung in den Alpen seit 1986

Das heute noch laufende Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers wurde 1978 am Genfersee mit Fachleuten aus Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz ins Leben gerufen. Die Vogelschützer beschlossen damals, junge Bartgeier aus Zoos und Tierparks auszuwildern, statt wilde Bartgeier in anderen Regionen einzufangen und damit bestehende Wildbestände zu schwächen und zu gefährden.

Seit 1986 werden Bartgeier in den Alpen wieder angesiedelt. Die erste Auswilderung fand 1986 im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern statt. In den folgenden Jahren wurde das Wiederansiedlungsprojekt nach und nach über den ganzen Alpenraum ausgedehnt.

1987 wurden die ersten Bartgeier in Frankreich angesiedelt, und zwar in Hochsavoyen. Darauf folgte die Schweiz im Jahr 1991 mit einem Auswilderungsstandort im Schweizerischen Nationalpark. Ab 1994 wurden Auswilderungen auch in den italienischen und französischen Südalpen durchgeführt. Im Verlauf des Projektes kamen immer wieder neue Regionen dazu. So erfolgten weitere Auswilderungen auch im italienischen Nationalpark Stelvio, in der französischen Region von Vercorsv und in den Schweizerischen Wildtierschutzgebieten Graue Hörner (Kanton St. Gallen) und Huetstock (Obwalden).

Die Auswilderung von ganz jungen Bartgeiern hat sich sehr bewährt: Die 90 bis 100 Tage alten Junggeier werden in einer gut geschützten Auswilderungsnische mit ein bis zwei weiteren Junggeiern freigesetzt und bis zur Selbstständigkeit von einem erfahrenen Team durchgehend überwacht und regelmäßig mit Futter versorgt. Im Alter von rund 110 bis 130 Tagen wagen die Jungvögel ihren ersten Flug und lernen, selbstständig Futter zu suchen. Mit Erfolg: Es hat sich gezeigt, dass fast 90 Prozent der ausgewilderten Bartgeier das erste Lebensjahr überleben. In den darauf folgenden Jahren steigt die jährliche Überlebensrate sogar auf 96%, was für Wildtiere ein außergewöhnlich hoher Wert ist. 229 junge Bartgeier wurden insgesamt bis ins Jahr 2020 erfolgreich im Alpenraum ausgewildert.

2021 wurden erstmals Bartgeier im deutschen Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert - über 100 Jahre nach seiner Ausrottung durch den Menschen in Deutschland. Das Projekt wird vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern getragen und in enger Zusammenarbeit mit allen Partnern des internationalen Projekts zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen durchgeführt.

Seit 1986 werden Bartgeier in den Alpen

Seit 1986 werden Bartgeier in den Alpen

wieder angesiedelt. · Alle Bilder: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Erfolgreiche Wiederansiedlung: Bartgeier schlüpfen heute wieder in Freiheit

Viele der Bartgeier, die vor 30 Jahren ausgewildert wurden, haben sich verpaart und erfolgreich fortgepflanzt. »Entdecken wir auf einer Bergwanderung einen am Himmel kreisenden Bartgeier, sehen wir mit größerer Wahrscheinlichkeit einen wild geschlüpften Vogel als einen ausgewilderten«, schreiben Anna Baumann und Klaus Robin, Präsidentin und Vizepräsident der Stiftung Pro Bartgeier in ihrem Vorwort zu dem Buch. Der Gesamtbestand im Alpenraum wird aktuell auf rund 300 Tiere geschätzt.

Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen steht im Kontrast zur Situation auf globaler Ebene. Bartgeier waren ursprünglich in fast allen Gebirgen Eurasiens und Afrikas heimisch. Auch heute leben noch starke Bestände im Himalaya und in Zentralasien. In den Gebirgen Ost- und Südafrikas lebt sogar eine eigene Unterart. Weltweit nehmen Geierbestände aber in vielen Regionen dramatisch ab. In vielen Regionen sind die Bartgeier in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Besonders im Mittelmeerraum sind Bartgeier stark gefährdet. Immer noch werden vergiftete Köder ausgelegt. Auch die Wilderei ist eine tödliche Bedrohung für Bartgeier und andere Geierarten.

Dem Bartgeier-Wiederansiedlungsprojekt in den Alpen kommt daher eine sehr hohe Bedeutung zu: »Wir hoffen und arbeiten darauf hin, dass die Wiederansiedelung des Bartgeiers in den Alpen als Vorbild dient, um auch andernorts die notwendigen Lebensgrundlagen zu schaffen und den gesetzlichen Schutz zu sichern, damit sich Bartgeier auch dort wieder ansiedeln werden«, so Anna Baumann und Prof. Dr. Klaus Robin, Präsidentin und Vizepräsident der Stiftung Pro Bartgeier. »Auf europäischer Ebene ist es das Ziel, in den potentiellen Lebensräumen des gesamten Mittelmeerraumes und in den früher besiedelten Gebirgen Ostmitteleuropas wieder eine starke Metapopulation aufzubauen. Für den empfindlichen Bartgeier ist diese großräumige Perspektive essenziell, da er naturgemäß nur in kleinen Populationen vorkommt.« So ist die bisher geglückte Wiederansiedlung im Alpenraum ein wichtiger Schritt, um das Überleben des Bartgeiers auf unserem Planeten zu sichern.

Der größte Brutvogel der Alpen

Mit einer Flügelspannweite von 260 bis 290 Zentimetern und 5 bis 7 Kilogramm Körpergewicht ist der Bartgeier der größte Brutvogel der Alpen. Zum Vergleich: Der Steinadler hat eine Flügelspannweite von maximal 225 Zentimetern.

Der Bartgeier ist nicht nur von seiner Größe her majestätisch, auch sein Aussehen ist bemerkenswert schön: Er hat einen kräftigen Schnabel, einen schwarzen Bart, eine weiße Stirn, der Hals ist orange-rot. Vor allem sein Blick ist beeindruckend: Die Iris ist gelblich gefärbt, umgeben von einem knöchernen, roten Skeralring. Die Intensität der Rotfärbung ist stimmungsabhängig , erfahren wir in dem Buch. Bei Erregung wird der Skeralring stark durchblutet und leuchtet dann knallrot auf. Einen farblichen Kontrast dazu bildet der schwarze Streifen, der vom Auge bis zum Schnabel reicht und dann in den borstigen Bart übergeht.

Im Jugendalter weist das Gefieder des Bartgeiers eine vorwiegend dunkelbraune Farbe auf. Ab einem Alter von vier Jahren färben sich Kopf-, Brust- und Bauchgefieder zunehmend weiß. Die rostrote Farbe am Gefieder ist Kosmetik: Die Vögel suchen gezielt Wasserstellen auf, welche eisenoxidhaltige Sedimente enthalten. Durch das ausgiebige Baden in solchen Pfützen färbt sich vor allem das Brustgefieder leuchtend orange-rot.

»Verhaltensweisen, die derart aufwändig und im Erbgut verankert sind, müssen eine Funktion haben«, merken die Vogelforscher an. Es gibt verschiedene Hypothesen. Gemäß der einen ist das Färbebad gesundheitsfördernd. Eisenoxid hat antibakterielle Wirkung.

Und indem der Vogel das Eisenoxid beim Brüten über das Bauchgefieder auch auf die Eier überträgt, schützt er wohl auch den Jungvogel. Zudem fördert Eisen die Bildung von Vitamin A, was sich positiv auf Wachstum und Gesundheit auswirkt. Gemäß einer anderen Hypothese steht die optische Wirkung im Vordergrund: »Ihr zufolge signalisieren Bartgeier mit der roten Farbe, dass sie besonders fit sind und dass sie sich auskennen in ihrem Gebiet. Denn sie müssen ja wissen, wo sich die raren eisenoxidhaltigen Suhlen befinden. Und sie können sich offensichtlich auch den Luxus leisten, viel Zeit mit Schönheitspflege zu verbringen. All dies verleiht ihnen Dominanz und besondere Attraktivität als Fortpflanzungspartner.«

»Alle Geierarten sind gute Segler,

»Alle Geierarten sind gute Segler,

doch der Bartgeier ist diesbezüglich spitze.« · Bild: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Ein meisterlicher Segelflieger

Der Bartgeier ist trotz seiner enormen Größe ein wendiger und akrobatischer Flugkünstler. Alle Geierarten sind gute Segler, doch der Bartgeier ist diesbezüglich spitze , schreiben die Vogelschützer. Sein Flugapparat ist bestens für die energiesparende Fortbewegung in der Luft konstruiert. Die von Flügeln und Schwanz gebildete Tragfläche ist im Verhältnis zum Körpergewicht deutlich größer als bei den anderen großen Geierarten oder beim Steinadler. Entsprechend gering ist die Flügelbelastung. Dies befähigt den Bartgeier zum langsamen Gleitflug und ermöglicht es ihm, auch leise Aufwinde zu nutzen. Kreist er in einer Thermiksäule, gewinnt er sehr rasch an Höhe.

Bartgeier bevorzugen offene, gebirgige Landschaften. Hier nutzen sie für die Nahrungssuche die Aufwinde, welche entlang der Gebirgshänge entstehen, und die Suche nach Überresten verendeter Tiere erleichtern. Weil Bartgeier für die Nahrungssuche auf ihren Sehsinn setzen, fliegen sie oft in geringer Flughöhe. Dadurch kommt es immer wieder zu überraschenden Begegnung zwischen Menschen und diesen großartigen Seglern.

Segelflug in den Aufwinden vor einer Felswand.

Segelflug in den Aufwinden vor einer Felswand.

· Bilder: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Elternpaar zieht maximal einen Jungvogel pro Jahr groß

In den Alpen beginnen die Bartgeier zwischen Ende Dezember und Ende Februar mit der Brut. Dieser etwas spezielle Zeitpunkt steht im Zusammenhang mit der Ernährung der Küken. Sie können noch keine Knochen verdauen und sind in den ersten Lebenswochen auf frisches Muskelfleisch angewiesen. Die Brutzeit dauert bei Bartgeiern rund 55 Tage. Somit schlüpfen die Küken gegen Ende des Winters, wenn es ausreichend Kadaver von Tieren gibt, welche die strenge Zeit nicht überlebt haben, so dass die Bartgeiereltern ihre Jungen mit Frischfleisch versorgen können.

Bartgeier werden mit fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif. Eine erfolgreiche Jungenaufzucht gelingt aber meist erst ab einem Alter von acht bis neun Jahren und dies oft nur jedes zweite oder dritte Jahr. Dabei kann ein Brutpaar in einer Brutsaison maximal einen Jungvogel großziehen. Bartgeier pflanzen sich also sehr langsam fort. Damit eine Bartgeierpopulation sich aufbauen und überleben kann, ist es daher sehr wichtig, dass Bartgeier lange leben und sich wiederholt fortpflanzen können. Entsprechend können Bartgeier ein hohes Alter erreichen. In Zoos werden Bartgeier regelmäßig 40 bis 50 Jahre alt, und auch in freier Wildbahn sind über 30-jährige Bartgeier wohl keine Seltenheit.

Verschiedene Gefahren, vor allem durch den Menschen verursachte, können jedoch schnell die Sterblichkeit erhöhen und daher fatale Auswirkungen auf das weitere Überleben der Bartgeier haben. Bartgeier können deshalb nur dort langfristig überleben, wo sie gut geschützt sind.

Junge Bartgeier sind überwiegend grauschwarz,

Junge Bartgeier sind überwiegend grauschwarz,

erst nach fünf bis sieben Jahrenhaben sie ihre typische Farbe mit der weißen Stirn und dem orange-roten Hals. · Bild: Hansruedi Weyrich · Aus: Der Bartgeier. Haupt-Verlag, 2021

Steckbrief des Bartgeiers (Gypaetus barbatus)

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern zählt der Bartgeier zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Er ist neben dem etwa gleich großen Mönchsgeier der größte Greifvogel Europas. Damit ist er weit größer als der Steinadler. Mit 225 bis 250 Brutpaaren ist der Bartgeier einer der seltensten Greifvögel.

·
Gewicht: 5 bis 7 kg
· Flügelspannweite: 2,6 bis 2,9 m
· Geschlechtsmerkmale: keine äußerlichen Unterschiede
· Lebensraum: Gebirge
· Nahrung: Knochen verendeter Tiere
· Paarungszeit: November, Dezember
· Eiablage: Dezember bis Februar
· Brutdauer: 52 bis 58 Tage
· Erster Flug: 110 bis 130 Tage nach dem Schlupf
· Geschlechtsreife: 5 bis 7 Jahre
· Erste erfolgreiche Brut: Durchschnittlich mit 8 bis 9 Jahren
· Fortpflanzungsrate: 1 Jungtier alle 1 bis 2 Jahre

Die Autoren

Der renommierte und preisgekrönte Schweizer Naturfotograf Hansruedi Weyrich begeistert sich seit seiner Jugend für die Natur und die Fotografie. In der Schweiz fotografiert er Vögel im Drei-Seen-Land und Bartgeier in den Bergen. Er begleitet seit vielen Jahren das Wiederansiedelungsprojekt des Bartgeiers mit der Kamera. Außerdem fotografiert er Tiere des Nordens wie Grizzlys und Eisbären. Er leitet Seminare für fortgeschrittene Fotografen und wurde bei internationalen Fotowettbewerben ausgezeichnet. 2021 wurde sein Alpendohlenbild in der Kategorie »Artists on Wings« des Internationalen Naturfotowettbewerb »Glanzlichter 2021« als Highlight ausgezeichnet.

Hansjakob Baumgartner studierte Zoologie und arbeitet als Wissenschaftsjournalist mit den Spezialgebieten Biologie einheimischer Arten, Naturschutz, Ökologie und Umweltschutz. Er hat Beiträge und Broschüren für das Schweizer Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), den WWF, Pro Natura, den Schweizer Tierschutz und andere Organisationen sowie für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen verfasst.

Daniel Hegglin, Dr. sc. nat., ist Geschäftsführer der Stiftung Pro Bartgeier und Präsident der Vulture Conservation Foundation. Er setzt sich seit über 25 Jahren für den Schutz von Geiern ein und arbeitet bei der Arbeitsgemeinschaft SWILD mit den Schwerpunkten Wildtierforschung und Verhaltensbiologie. Er ist Co-Autor des Buches »Stadtfüchse, Ein Wildtier erobert den Siedlungsraum«, das 2006 im Haupt Verlag erschien.

Franziska Lörcher, M.Sc., ist stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Pro Bartgeier. Sie leitet die Auswilderungen in der Schweiz und ist für das genetische Monitoring der Bartgeier verantwortlich. Zusätzlich ist sie wissenschaftliche Leiterin der Vulture Conservation Foundation für den Schutz aller vier Geierarten in Europa. Bei der unabhängigen Schweizer Forschungsgemeinschaft für Stadtökologie, Wildtierforschung, und Kommunikation SWILD betreut sie Projekte zur Satelliten Telemetrie.

Stiftung Pro Bartgeier

Bartgeier sind großräumig unterwegs und leben in geringer Populationsdichte. Die Schweizer Stiftung Pro Bartgeier arbeitet deshalb eng mit zahlreichen Organisationen aus den Alpenländern zusammen, vor allem mit der Vulture Conservation Foundation, die sich für den Geierschutz auf Europäischer Ebene einsetzt.

Die Stiftung Pro Bartgeier setzt sich dafür ein,

· dass in den Alpen die Voraussetzungen für eine lebensfähige Bartgeierpopulation gegeben sind

· dass Bartgeier in genügender Zahl und mit der notwendigen genetischen Variabilität ausgewildert werden

· dass die Wiederansiedlung sorgfältig und wissenschaftlich fundiert überwacht wird

· dass ein optimaler Schutz sichergestellt wird

dass die Öffentlichkeit umfassend informiert und eine große Akzeptanz für diese Art geschaffen wird.

Informationen: Stiftung Pro Bartgeier
www.bartgeier.ch

Das Buch

Hansruedi Weyrich, Hansjakob Baumgartner, Daniel Hegglin, Franziska Lörcher:
Der Bartgeier
Seine erfolgreiche Wiederansiedlung in den Alpen
Gebunden 23,5 x 26 cm, 248 Seiten, 206 Fotos, 2 Tabellen
Haupt-Verlag, 1. Auflage 2021 ISBN: 978-3-258-08192-2
Preis: 48 Euro (D) 49.40 Euro (A) 48.00 CHF

FREIHEIT FÜR TIERE 4/2024

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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»VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker«

Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

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Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer

Wussten Sie, dass Hobbyjäger an der deutschen Nordseeküste und auf den Nordseeinseln jedes Jahr Hunderte Robben und Robbenbabys erschießen? Und das, obwohl laut EU-FFH-Richtlinie die Jagd auf Seehunde streng verboten ist? Denn die geschützten Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie haben zwar ganzjährig Schonzeit, doch »Seehundjäger« in Schleswig-Holstein und »Wattenjagdaufseher« in Niedersachsen sind befugt, sich um gestrandete, verletzte, verlassene und kranke Robben zu »kümmern«. weiter

Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

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Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden!

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Dieses Pferd sollte im Alter von 6 Jahren zum Schlachter.

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Rund 55 Hektar Grundstücke mit Wiesen und Feldern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) sind endlich jagdfrei! Dass eine dermaßen große Fläche offiziell jagdrechtlich befriedet wird, ist bisher wohl einmalig: Es gibt inzwischen mehrere Hundert jagdrechtlich befriedete Grundstücke in Deutschland, doch meist besitzen die Eigentümer nur wenige Hektar. Wohl genau aus diesem Grund machte es die Jagdlobby den Eigentümern der 55 Hektar landwirtschaftlicher Fläche so schwer: Es brauchte zehn Jahre und eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Schleswig-Holstein, bis das Grundstück von Susanne und Peter Storm* endlich jagdfrei wurde. weiter

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Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter