Die Kontinuität von Bewusstsein
Der engagierte Tierrechtler Dr. Martin Balluch liefert in seinem Buch naturwissenschaftliche Argumente für Tierrechte und untermauert die politische Forderung nach Tierrechten mit dem Nachweis von Bewusstsein bei Tieren.
Ein häufig vorgebrachtes Argument gegen konsequenten Tierschutz und Tierrechte lautet, dass Tiere kein Bewusstsein hätten, ja manche Menschen sprechen ihnen sogar jede ernstzunehmende Leidens- und Empfindungsfähigkeit ab. Doch dieses vorsintflutliche Bild von Tieren als primitiven, instinktgesteuerten Biomaschinen ist längst widerlegt. Vor allem die modernen Naturwissenschaften - Biologie, vergleichende Verhaltensforschung, aber auch Psychologie, Philosophie und andere Disziplinen - haben uns klar vor Augen geführt, wie komplex und menschenähnlich das Verhalten und Empfinden vieler Tiere ist. Jenseits aller verstaubten religiösen Dogmen und traditionsbedingten ideologischen Verblendungen geht Martin Balluch deshalb einen anderen Weg - den wissenschaftlichen. Er trägt alles Wesentliche, das wir über das Bewusstsein (bei Mensch und Tier) aus der Naturwissenschaft wissen, zusammen und stellt damit all jene überkommenen Vorstellungen zum Status von Tieren in unserer Gesellschaft in Frage, die sowohl unsere juristischen als auch unsere religiösen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen oder kulinarischen Traditionen geprägt haben und mitverantwortlich sind für die heutige eklatante, ja katastrophale Situation, in der sich zahllose (Nutz)tiere befinden.
Martin Balluch ist es gelungen, einem hohen wissenschaftlichen Anspruch Rechnung zu tragen - und gleichzeitig ein allgemein verständliches, hochinteressantes und geradezu fesselndes Buch zu schreiben, das man nicht so schnell aus der Hand legt. Zudem zeigt er mögliche alternative Wege zu einem friedlichen, gewaltfreien Zusammenleben von Mensch und Tier auf. Martin Balluch fasst am Schluss zusammen und kommentiert, was andere Autoren, Denker und Philosophen an Ideen geboten haben.