Interview mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf

"Wir dürfen keine Vogelart mehr verlieren - keine einzige!"

FREIHEIT FÜR TIERE: Herr Prof. Reichholf, in Ihrem Buch »Vögel auf Instagram« zeigen Sie mit faszinierenden Bildern aus aller Welt die Schönheit der Vogelwelt. Doch die wunderschönen Bilder sind mit einem dramatischen Appell verbunden. Sie schreiben: Wir dürfen keine einzige Vogelart mehr verlieren - keine einzige! Was müsste aus Ihrer Sicht dafür dringend geschehen?

Josef H. Reichholf:
Von der direkten Ausrottung bedroht sind insbesondere Vogelarten tropischer Wälder und Inseln. Ihre Vernichtung wird von uns mitfinanziert über die Entwicklungshilfe. Daher müssten sofort alle Projekte, die Steuergeld direkt oder indirekt enthalten, auf den Prüfstand. All jene sind unverzüglich zu stoppen, die Arten bedrohen, nicht nur Vogelarten, sondern die Biodiversität ganz allgemein. So gut wie nie würde dies arme, landlose und hungernde Menschen treffen. Nicht sie, sondern die internationalen Entwicklungsprojekte, die vielfach eine Fortsetzung kolonialer Ausbeutung mit anderen Mitteln sind, vernichten Arten und beeinträchtigen die Zukunft der Erde.

Deutschland, das bekanntlich so gerne die »Vorreiterrolle« einnehmen will, sollte Flächen in der Tropenwelt anpachten oder kaufen, um sie den Menschen und der Natur zu erhalten, anstatt sie auszubeuten. Vom Pachtgeld kann die örtliche Bevölkerung direkt und anhaltend versorgt werden, ohne weichen zu müssen, und ausgebildet werden zu Hütern ihrer Natur.

Quetzal in Costa Rica.

Quetzal in Costa Rica.

»Costa Rica besitzt eine großartige Biodiversität und ist ein Paradies für Naturfreunde«, schreibt Birdwatcher Fess Findlay. »Nach nur drei Tagen meiner Reise hatte ich bereits mehr als 50 verschiedene Vogelarten fotografiert.« · Bild: Jess Findlay · Aus: Vögel auf Instagram

Parallel dazu sind entsprechende Maßnahmen bei uns nötig: Keine Einfuhr mehr von Futtermitteln aus Tropenländern. Es darf nicht länger sein, dass unser Stallvieh letztlich tropische Lebensvielfalt auffrisst, weil bei uns so exorbitant hohe, aus der Eigenleistung unserer Natur nicht zu ernährende Viehbestände gehalten werden. Wir wissen längst, dass die Landwirtschaftsförderung mit Steuergeldern die bäuerliche Landwirtschaft vernichtet und nur wenigen Großen zugute kommt. Nach Jahrzehnten von Butterbergen, Milchseen, Getreideschwemme und Verbrennung von Getreide als Heizmaterial sowie der Umwidmung riesiger landwirtschaftlicher Nutzflächen zur Energieerzeugung ist das Argument: Wir müssen doch für unsere Ernährung sorgen längst blanker Hohn für all die kleinen Landwirte, die auf der Strecke geblieben sind.

Ein Drittel der Erzeugnisse wird zudem weggeworfen. Also sind die Produkte mindestens um diesen Anteil zu billig.

FREIHEIT FÜR TIERE: Auch wenn es wie der Tropfen auf den heißen Stein scheint: Was kann jeder Einzelne für Vögel tun?

Josef H. Reichholf:
Zwei Aktivitäten sind allen bei uns möglich, nämlich beim Einkauf auf Herkunft und Erzeugungsart der Produkte zu achten und sich im kommunalen Bereich dafür aktiv einzusetzen, dass die so maßlos überzogene, vernichtende Pflege von nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen stark eingeschränkt wird. Der kommunale Bereich vernichtet weit mehr Insekten mit der maschinellen, viel zu häufig vorgenommenen Pflege , damit eben alles gepflegt aussieht , als gewonnen werden kann über Blühstreifen an den Feldern und sonstige - meist subventionierte - Maßnahmen im Agrarbereich. Pflege soll behutsam vorgenommen und auf das wirklich Nötige beschränkt werden, und nicht, damit sich teure Spezialgeräte rechtfertigen.

Wer einen Garten hat, kann diesen sehr naturnah gestalten bzw. sich entwickeln lassen. Die Reaktion der Vogelwelt wird umgehend sichtbar sein.

Grünfinken

Grünfinken

»Wer einen Garten hat, kann diesen sehr naturnah gestalten bzw. sich entwickeln lassen. Die Reaktion der Vogelwelt wird umgehend sichtbar sein.« (Prof. Dr. Josef H. Reichholf). · Bild: Bild: Stefano Ronchi · Aus: Vögel auf Instagram

FREIHEIT FÜR TIERE: Es geht Ihnen als Zoologe und Ökologe ganz persönlich nicht nur um die Vögel. Schon 2004 zeigten Sie in Ihrem Buch Der Tanz um das goldene Kalb , welch katastrophale Folgen die industrielle Massentierhaltung für unseren Planeten hat. Nicht nur für das Klima: Schon damals schrieben Sie, dass die industrielle Landwirtschaft mit Abstand der Artenkiller Nr. 1 ist. Wie sieht es heute, fast zwei Jahrzehnte später, aus?

Josef H. Reichholf:
Es hat sich seither nicht nur nichts gebessert, sondern Vieles ist schlimmer geworden. Die Landwirtschaft ist weiterhin so privilegiert, dass sie de facto von nahezu allen Bestimmungen und Beschränkungen ausgenommen ist, die der Gesellschaft angeblich im Interesse der Umwelt auferlegt wurden.

Die vielen Befunde zum Rückgang der Insekten, zum Schwinden der Vögel und zur Belastung von Grundwasser, Bächen und Flüssen bis hin zu den Hochwasserkatastrophen der letzten Zeit bestätigen dies in aller Deutlichkeit. Die Vertröstung, dass nun endlich etwas gegen den Klimawandel getan wird , ist für die von den Hochwässern Betroffenen ein Schlag ins Gesicht, weil das im Klartext heißt, dass nichts getan wird.

Man will bloß die Zeichen nicht sehen, um weitermachen zu können, wie bisher. Die Zeichen setzen auch, höchst deutlich, die Vögel mit ihrem Verschwinden. Rachel Carson hatte vor mehr als einem halben Jahrhundert vor dem Stummen Frühling gewarnt. Er ist bei uns auf den Fluren längst Wirklichkeit geworden.

Supmfohreule

Supmfohreule

Birdwatcher Robert Kreinz gelang dieses Foto in Niederösterreich: »An einem Nachmittag entdeckte ich diese Sumpfohreule auf einem Feld. Sie ruhte, blickte aber gelegentlich auf und schaute mich neugierig an.« Bild: Robert Kreinz · Aus: Vögel auf Instagram

FREIHEIT FÜR TIERE: Bereits im Jahr 2005 haben Sie in Ihrem Buch Die Zukunft der Arten erneut vor den dramatischen Folgen der Naturzerstörung und des von Menschen gemachten Artensterbens gewarnt. Damals schrieben Sie, dass die wirklichen Feinde der Artenvielfalt zwar längst erkannt seien, sich aber kaum jemand heranwage: Artenfeind Nr. 1 sei mit großem Abstand die industrielle Landwirtschaft, Artenfeind Nr. 2 die Jagd. Auch daran hat sich leider nichts geändert, oder?

Josef H. Reichholf:
So ist es. Dass nach wie vor Millionen Vögel nur zum Spaß geschossen werden, ja; dass es bei uns überhaupt noch Vogeljagd gibt, gehört zu den großen Niederlagen des Naturschutzes.

Dabei hatte das so erfolgreiche Bayerische Volksbegehren Rettet die Bienen! gezeigt, wie gut sich die Bevölkerung für die Erhaltung der heimischen Natur mobilisieren lässt.

Mit der Rettung des Klimas wird bei uns nichts gerettet; im Gegenteil. Noch nie wurde bei uns so viel Natur vernichtet, wie unter dem Deckmantel des Klimawandels.

FREIHEIT FÜR TIERE: Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern von Freiheit für Tiere noch sagen?

Josef H. Reichholf:
Erstens, dass ich liebend gerne Unrecht hätte mit meinen Einschätzungen, und zweitens, dass man nicht aufgeben darf. Resignation kommt nur den Gegnern zugute. Deshalb kämpfe auch ich weiter für die Natur, so lange ich kann.

Das Interview mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf führte Julia Brunke, Redaktion FREIHEIT FÜR TIERE:

Der Autor

Prof. Dr. Josef H. Reichholf wurde 1945 in Aigen am Inn geboren. Der Zoologe und Ökologe zählt zu den prominentesten Naturwissenschaftlern Deutschlands.

Bis 2010 leitete er an der Zoologischen Staatssammlung München die Hauptabteilung Wirbeltiere. Er lehrte 20 Jahre Ökologie, Naturschutz und Evolutionsbiologie der Vögel an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Technischen Universität München. Prof. Reichholf wirkte 20 Jahre lang als Generalsekretär der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern und veröffentlichte viele vogelkundliche Arbeiten. Er war zudem viele Jahre lang Mitglied der Kommission für Ökologie der Internationalen Naturschutzunion (IUCN).

Prof. Reichholf ist Träger der »Treviranus-Medaille«, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Biologen, und des »Grüter-Preises für Wissenschaftsvermittlung«. 2007 wurde er mit dem »Sigmund-Freud-Preis« für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet. 2010 wurde sein Bestseller »Rabenschwarze Intelligenz« und 2017 sein Buch »Symbiosen« als »Wissenschaftsbuch des Jahres« prämiert.

Josef H. Reichholf hat zahlreiche Bücher zu naturwissenschaftlichen und ökologischen Themen geschrieben, darunter:
- Rabenschwarze Intelligenz (2009)
- Wilde Tiere in der Stadt (von Florian Möllers und Josef Reichholf, 2010)
- Ornis - Das Leben der Vögel (2014)
- Evolution - Eine kurze Geschichte von Mensch und Natur (2016)
- Symbiosen und Haustiere (beide 2017 in der Reihe Naturkunden)
- Schmetterlinge - Warum sie verschwinden und was das für uns bedeutet (2018)
- Das Leben der Eichhörnchen (2019)

- Der Hund und sein Mensch - Wie der Wolf sich und uns domestizierte (2020)

(Bild: Peter-Andreas Hassiepen)

Das Buch

Josef H. Reichholf & Chris Gatcum: Vögel auf Instagram
Hardcover, 192 Seiten, mit über 270 farbigen Fotos
Gerstenberg-Verlag, 2021 · ISBN 978-3-8369-2177-0
Preis: 28 Euro

JETZT NEU: FREIHEIT FÜR TIERE 3/2023

Freiheit für Tiere 3/2023

Artikelnummer: 3/2023

10 Jahre EU-Tierversuchsverbot für Kosmetik: Unzählige Tiere werden weiterhin gequält · Queen-Legende Brian May: Ein Ritter für die Tiere · Gerichtsurteil: Anbindehaltung von Rindern ist Tierquälerei · Erfolg für den Erdlingshof: Vereinsgrundstücke offiziell jagdfrei · Richtungsweisendes Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs München: Auch »juristische Personen« wie Vereine und Stiftungen können Jagdbefriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen · Tierschutzverein »Robin Hood«: Einsatz für Straßenhunde in Albanien • Vegan & Sport Das Geheimnis veganer Spitzensportler für alle, die Leistung im Sport & Alltag bringen, gesund bleiben und die Welt retten wollen • Lifestyle: Vegan vom Grill • Tierfreundlich backen Die vegane Backbibel

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Freiheit für Tiere 2/2023

Artikelnummer: 2/2023

Tiernachrichten: Begegnungen mit Vögeln und Vogelgesang verbessern die psychische Gesundheit · Magische Vogelwelt - Die heimische Vogelwelt ganz neu entdecken und schützen · foodwatch-Report: Kranke Schweine, Kühe, Hühner - Auch Bio-Tiere massenhaft krank · PETA-Interview mit Modedesigner Wolfgang Joop: Einsatz für Tiere und Klima · Muskelmann Ralf Moeller & Vegan-Koch Timo Franke: VEGAN GLADIATORS · Schauspieler Hannes Jaenicke: "Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen" - Wie Agrarlobby und Lebensmittelindustrie uns belügen und betrügen - und was das für unsere Ernährung bedeutet · "Freiheit für Tiere"-Interview mit Hannes Jaenicke · Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Zwei Waldgrundstücke im Kreis Hildesheim jagdfrei · Tierportrait: Das erstaunliche Leben der Spatzen · Der Kolkrabe: Herbe Schönheit, Virtuosität in der Luft, komplexes Sozialverhalten & hohe Intelligenz · Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller: Einsatz für den Erhalt wilder Natur · "VEGAN Food Love" von Bianca Zapatka · Rezept: Grünkohl Apfel Salat · Rezept: Knusprige Blumenkohl-Nuggets · Rezept: Nudelauflauf mit Spinat und Pilzen · Rezept: Baked Oatmeal · Carina Wohlleben: GANZ ENTSPANNT vegan

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Freiheit für Tiere 1/2023

Artikelnummer: 1/2023

Tiernachrichten: Haustiere streicheln wirkt sich positiv auf das Gehirn aus · Neuer Report: Zahl der Vögel nimmt rapide ab wie nie zuvor · So leiden Gänse für "verantwortungsbewusst" produzierte Daunen · Plastikmüll aus der Fischerei: Gefahr für Seevögel! · Studie: Ernähren sich vegane Ausdauersportler gesünder? Studie: Kohlenhydrate aus Getreide, Gemüse & Früchten machen Läufer besonders leistungsfähig · Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Die ersten Grundstücke in Thüringen werden endlich jagdfrei! · Jagd und Ethik - Ein Jäger steigt aus: "Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar" · Ein Jäger steigt aus: Interview mit Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer · "Problemlöser": Karikatur von Bruno Haberzettl · PETITION: Schluss mit der Hobbyjagd! · Tierportrait: Die Weisheit der Füchse · Interview mit Dag Frommhold: Füchsen eine Stimme geben · Wissenschaft: Die Vermessung der Ernährung - Der Zusammenhang von Ernährung, Gesundheit, Umwelt, Artenvielfalt und Klima. Von Prof. Dr. Jan Wirsam & Prof. Dr. Claus Leitzmann · Interview mit Prof. Dr. Jan Wirsam · Giessener vegane Lebensmittelpyramide · Tierfreundlich kochen & backen: Vegan aus dem Ofen · Rezept: Blumenkohl-Käse-Pie · Rezept: Auflauf nach marokkanischer Art · Rezept: Mandel-Kirsch-Crumble ·

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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VEGGIE FOR KIDS

Artikelnummer: 053

Die Rezepte für das Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker«- sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund!

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Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

DVD: Der Boden, auf dem wir leben

Artikelnummer: 312

Das Leben im Boden unter unseren Füßen ist ein gigantischer Mikrokosmos von unvorstellbarer Dimension. Ohne diesen Kosmos gäbe es kein Leben auf der Erde, keine Pflanzen und keine Tiere. Doch der Mensch vernichtet das Bodenleben systematisch. Die Folgen sind jetzt schon offensichtlich: Die Zahl der Insekten ist um rund 80 % zurückgegangen und auch die Vögel werden immer seltener. Wie geht es weiter? Welche Alternativen gibt es? Und wird der Mensch sie nutzen?

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Wenn wir durch einen Wald oder über eine Wiese laufen, ist uns wenig bewusst, welch unglaubliches Wunder der Schöpfung sich direkt unter unseren Füßen befindet. Denn im Boden verbirgt sich - zum größten Teil unsichtbar für unsere Augen - billionenfaches Leben. Allein unter der Fläche eines Fußes existieren mehr Lebewesen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt. Ohne diese ausgeklügelte Mikroschöpfung im Boden mit ihren winzigen Lebewesen gäbe es kein Leben auf der Erde.
Der Dokumentarfilm »Der Boden auf dem wir leben - der unbekannte Kosmos« aus dem Verlag Das Brennglas erklärt, warum das so ist.
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Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Rezepte aus: Vegan vom Grill

Bild: Luke Albert · aus: »Vegan vom Grill« von Katy Beskow. ars vivendi, 2023

»Freiheit für Tiere« stellt Ihnen drei Rezepte für die tierfreundliche Grillsaison vor:

· Blumenkohl und Mango in würziger veganer Joghurtmarinade

· Rauchige Paella mit Riesenbohnen und Oliven

· Gegrillte Wassermelone mit grünem Thai-Curry

Die vegane Backbibel

Toni Rodríguez’ vegane Patisserie ist eine Klasse für sich. Dafür hatte er über zwei Jahrzehnte geforscht und neue Rezepturen entwickelt, deren Geheimnisse er jetzt in seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« verrät. In über 100 Rezepten mit Schritt-für-Schritt-Fotografien leitet er leicht verständlich zum Backen der veganen Meisterwerke an. So gelingen Biskuitrollen, Torten und Tortenschnitten, Donuts, Tiramisu, Brioche und Tartes, Cheesecake, Flans (die normalerweise aus Unmengen an Eiern bestehen) und Macarons (ein französisches Baisergebäck, das hauptsächlich aus Eischnee besteht) 100% tierfreundlich. Mit seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« führt Toni Rodríguez Hobbybäcker und Profis in die hohe Kunst der veganen Patisserie ein. Dieses Meisterwerk lässt nicht nur die Herzen von Veganerinnen und Veganern höher schlagen!

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Rezepte aus: »Die vegane Backbibel« von Toni Rodríguez

"Erdlingshof" seit 1.4.2023 offiziell jagdfrei!

Alle Grundstücke des »Erdlingshofs« e.V., idyllisch gelegen im Landkreis Regen im Bayerischen Wald, sind mit Beginn des neuen Jagdjahres am 1.4.2023 offiziell jagdfrei! Und das betrifft nicht nur die Hofgrundstücke, die im Besitz der der beiden Vorstände Birgit Schulze und Johannes Jung stehen, sondern auch die Weideflächen, die dem eingetragenen Verein - also einer juristischen Person - gehören. Damit ist der »Erdlingshof« der erste Tierschutzverein in Deutschland, dem die jagdrechtliche Befriedung seiner Flächen gelungen ist! weiter

Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Tierschutzverein »Robin Hood«: Einsatz für Straßenhunde in Albanien

Der österreichische Tierschutzverein »Robin Hood« unterstützt neben Tierschutzprojekten und Tierrechts-Öffentlichkeitsarbeit in Österreich mehrere Tierschutzprojekte im Ausland. Dazu zählen ein Hilfsprojekt für Schlittenhunde in Grönland, der Einsatz für Streunerhunde in Rumänien mit Kastrationsprojekten und der Unterstützung von rumänischen Tierheimen sowie der Einsatz für Streunerhunde und Streunerkatzen in Albanien. Anfang 2023 reiste Marion Löcker, Gründerin und Vorsitzende von »Robin Hood«, zum dritten Mal nach Elbasan in Albanien, um sich ein Bild von der Lage der Streunertiere zu machen - und vor allem, um die Arbeit der Tierschützerinnen und Tierschützer vor Ort zu unterstützen.
Lesen Sie hier ihren Reisebericht.

Der Kolkrabe

Kolkraben faszinieren den Schweizer Biologen und Gebirgsökologen Prof. Dr. Heinrich Haller seit jeher. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Bis heute zieht es ihn immer wieder in den Nationalpark, vor allem zu den Kolkraben. Seit sieben Jahren beobachtet er die Vögel intensiv. Ein Kolkrabenpaar, das er Rabea und Corvun nannte, schloss Freundschaft mit dem Naturforscher, so dass er die Vögel aus nächster Nähe beobachten und ihr Verhalten studieren konnte. Nun hat Heinrich Haller seine Sammlung aus atemberaubenden Bildern, persönlichen Erlebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf über 200 Seiten in einem großformatigen Buch zusammengefasst. weiter

Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller

Der Schweizer Biologe Prof. Dr. Heinrich Haller hat in den Alpen Studien über Steinadler, Luchse, Rothirsche, Uhus, Kolkraben und andere Wildtiere durchgeführt. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. »Freiheit für Tiere« sprach mit dem renommierten Naturforscher über seine Begeisterung für wilde Natur und die darin lebenden Tiere sowie die Notwendigkeit von Überzeugungsarbeit, um die Idee, die Natur so weit wie möglich selbstständig wirken zu lassen, mehr in der Gesellschaft zu verankern.
Das Interview lesen

Federleicht - Das erstaunliche Leben der Spatzen

Sie leben mitten unter uns in unseren Dörfern, Städten und den heimischen Gärten, sie landen auf Bistro-Tischen und in Biergärten, um blitzschnell von unserem Kuchen oder sogar Pommes zu stibitzen - und doch wissen wir so wenig über sie: Spatzen, auch Sperlinge genannt. Im Gefolge des Menschen haben sie fast den gesamten Globus besiedelt. Doch leider sind auch Spatzen inzwischen stark bedroht: die Bestände haben bis zu 80 Prozent abgenommen. In ihrem Buch "Das erstaunliche Leben der Spatzen" laden uns die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter zu einer Entdeckungsreise ein in die geheime Welt eines vermeintlichen "Allerweltsvogels". weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Legalisierte Tierquälerei

Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist
Seit Jahren dokumentiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland anhaltend schlechte Zustände für Tiere in der deutschen Landwirtschaft und das, obwohl der Umwelt- und Tierschutz im deutschen Grundgesetz als Staatsziel verankert ist. Wie sich die Regierung beim Tierschutz aus der Pflicht nimmt, welche grausamen Bereiche der Tierindustrie stattdessen sogar noch mit Steuergeldern subventioniert werden, und was das für die Tiere bedeutet, lesen Sie im folgenden Bericht.

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter

Eier in Fertigprodukten: Versteckte Tierqual

Für jeden Tierfreund ist es selbstverständlich, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen. Doch vielen Tierfreunden ist die Problematik von Eiern in verarbeiteten Produkten nicht bewusst: Denn in Nudeln, Gnocchi, Mayonaise & Dessings, Kuchen & Keksen, Süßigkeiten und Fertiggerichten werden noch immer Eier verarbeitet, welche die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ablehnt: nämlich Eier aus Käfighaltung. weiterlesen