Pferden Freiheit schenken

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Pferde - ein Inbegriff von Freiheit.

Pferde - ein Inbegriff von Freiheit.

Bild: Callipso Shutterstock

Buchvorstellung von Julia Brunke, Redaktion FREIHEIT FÜR TIERE

Ein einziger Augenblick verändert das Leben und auf einmal ist nichts mehr so, wie es einmal war. So wurde das Praktikum in einem Schlachthof während ihres Studiums der Tiermedizin und die unmittelbare Konfrontation mit dem Tod so vieler Tiere für Andrea Höhse der Beginn einer sehr bewegenden Reise. Nicht nur ihre Sicht auf so genannte »Nutz«tiere veränderte sich, auch die Sichtweise auf ihre geliebten Pferde.

Andrea Höhse ist Tierärztin und Pferdewirtin mit Schwerpunkt Zucht und Haltung. Das Studium der Veterinärmedizin und die damit verbundene intensive Auseinandersetzung mit vielen Formen der industriellen Massentierhaltung haben sie zur veganen Lebensweise geführt. Nach dem Studium arbeitete sie fast zehn Jahre lang in einer Pferdeklinik als Tierärztin.

Der Weg einer Tierärztin

Andrea Höhse ist Tierärztin und Pferdewirtin mit Schwerpunkt Zucht und Haltung. Sie wurde 1980 in Hamburg geboren und wuchs im schleswig-holsteinischen Ahrensburg auf. Schon in früher Kindheit entdeckte sie die Liebe zu den Pferden. Seitdem sind Pferde ein fester Bestandteil in ihrem Leben, sowohl beruflich als auch privat. Aus Liebe zu den Tieren entschied sich Andrea Höhse, Tierärztin zu werden. Während des Studiums der Veterinärmedizin in Berlin wurde sie mit vielen Formen der industriellen Tierhaltung konfrontiert.

»Ich habe mich für den Beruf der Tierärztin entschieden, weil ich den Tieren eine Stimme geben wollte«, berichtet sie gegenüber FREIHEIT FÜR TIERE. »Im Laufe der Zeit musste ich aber feststellen, dass es in dem System der Tiernutzung sehr wenig Platz für die Bedürfnisse der Tiere gibt und die Menschen diese wunderbaren Lebewesen für alle möglichen Zwecke ausnutzen und damit immenses Leid verursachen. Schon die Besichtigung von diversen Mastanlagen während des landwirtschaftlichen Praktikums, aber ganz besonders auch der erste Besuch eines Schlachthofs im Rahmen des Studiums, haben mich tief geprägt und meine Sicht auf die Haltung und Nutzung von Tieren maßgeblich verändert.«

»Fleisch war für mich ein Lebensmittel

»Fleisch war für mich ein Lebensmittel

und ich hatte diese Art zu denken bis dahin auch nie angezweifelt.« Doch im Schlachthof konnte sie in dem Moment wahrnehmen, dass es sich nicht um ein anonymes Stück Fleisch handelte, sondern sie konnte das Tier dahinter sehen: »Ich nahm das Tier wahr, das nur gehalten und getötet worden war, damit es auf meinem Teller liegen würde.«

Das Schlachthofpraktikum während des Studiums wurde zum Schlüsselerlebnis

Die intensive Auseinandersetzung mit Massentierhaltung und dem Leid der Tiere in Schlachthöfen führte zu der Entscheidung, dass sie an diesem Leid keinen Anteil mehr haben wollte. Seither lebt Andrea Höhse vegan.

Nach dem Studium zog die frisch gebackene Tierärztin wieder zurück nach Schleswig-Holstein, wo sie fast zehn Jahre lang in der Nähe von Elmshorn in einer Pferdeklinik als Tierärztin arbeitete. Hier musste sie erfahren, dass nicht nur in der industriellen Massenhaltung Tiere leiden. Auch viele Pferde werden nicht ihrer Art entsprechend gehalten und leiden unter den Haltungsbedingungen. Außerdem müssen viele Pferde schon in jungen Jahren aufgrund von akuten und chronischen Erkrankungen eingeschläfert werden, die durch die nicht pferdegerechte Haltung verursacht werden.

Pferdezucht ist in der Regel ein reines Geschäft.

Pferdezucht ist in der Regel ein reines Geschäft.

Ein junges Pferd, das nicht die richtigen Rassemerkmale mitbringt oder sich nicht zum gewünschten Preis verkaufen lässt, landet nicht selten beim Metzger – in der Haflingerzucht enden 80 bis 90 Prozent der Fohlen »in der Wurst«. Hinzu kommt: Viele Pferde entwickeln aufgrund der nicht pferdegerechten Behandlung durch ihre Reiter Verhaltungsstörungen, so dass sie als aggressiv oder gefährlich gelten - was oft das Todesurteil bedeutet. · Bilder: Freiheit für Tiere

Bild: Freiheit für Tiere

Bild: Freiheit für Tiere

»Im Rahmen meiner tierärztlichen Tätigkeit in einer Pferdeklinik ist mir immer bewusster geworden, wie sehr die heutige Pferdehaltung und -nutzung von dem abweicht, was den natürlichen Bedürfnissen dieser wunderschönen Tiere entspricht und dass daraus folgend so viele der physischen und auch psychischen Krankheiten entstehen, die ich immer wieder und wieder behandeln musste«, erklärt Andrea Höhse. »Ich habe jahrelang versucht, im Rahmen meiner Arbeit etwas zu verändern, habe versucht, den Menschen bewusster zu machen, was Pferde wirklich brauchen, aber ich hatte das Gefühl, die Menschen nicht wirklich zu erreichen. Weiterhin Teil dieses Systems zu sein, war dann irgendwann keine tragbare Option mehr für mich und so habe ich mich aus dem tierärztlichen Beruf zurückgezogen.«

Andrea Höhse hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensumstände sowohl für die Pferde als auch für die Nutztiere zu verbessern und die Menschen auf die Missstände aufmerksam zu machen, die mit der Haltung und Nutzung dieser Tiere einhergehen. Aus diesem Grund hat sie ein Buch geschrieben. Der Titel: »Pferden Freiheit schenken«.

»Ich habe in dem Buch viele meiner Erfahrungen und Erlebnisse niedergeschrieben und hoffe sehr, dass meine Worte so viele Menschen wie möglich erreichen werden«, sagt Andrea Höhse. »Es geht mir darum, eine größere Bewusstheit zu erschaffen für das Leid aller vom Menschen genutzten Tiere und einen Impuls zu geben, etwas daran zu verändern.«

Durch die Schilderung ihrer Erfahrungen als Tierärztin und Pferdewirtin wird deutlich, in welchem Ausmaß die Pferde darunter leiden, in einer Umwelt leben zu müssen, die ihren ursprünglichen biologischen Anlagen nicht annähernd entspricht. In diesem sehr persönlichen Buch geht es aber nicht allein um Pferde. Andrea Höhse berichtet ausführlich über ihre Erfahrungen mit dem Leid der Tiere in der industriellen Massentierhaltung und in Schlachthöfen und ihrem Weg zur veganen Lebensweise.

Andrea Höhse berichtet in ihrem Buch von ihrem Schlachthofpraktikum während ihres Studiums der Veterinärmedizin.

Während ihres dreiwöchigen Praktikums in einem Schlachthof stand die angehende Tierärztin viele Stunden am Förderband und musste die Organe der getöteten und zerschnittenen Schweine begutachten: »Fast jede Lunge eines jeden geschlachteten Schweins, die an mir vorbeikam, wies deutliche Spuren von mehr oder weniger hochgradigen Lungenentzündungen auf«, berichtet sie. »Ich konnte ihr vorausgehendes Leid nur erahnen, welches sie in ihrem kurzen Dasein unter den unwürdigen Bedingungen in der industriellen Massentierhaltung erdulden mussten.«

Während des Studiums wurden die Studierenden auch in Massentierhaltungen geführt. »Ich weiß noch genau, dass mir damals beim Betreten der Ferkelproduktionsanlage der entsetzlich beißende, bestialische Gestank nach Ammoniak und Fäkalien die Tränen in die Augen trieb und ich kaum wagte, tief durchzuatmen. ... Während wir die Anlage durchliefen, sah ich überall Schweine, die eingepfercht waren auf kleinstem Raum. ... Wie kann es sein, dass diese kleinen Geschöpfe nicht als fühlende Lebewesen wahrgenommen werden?«

... als wäre mir das Schlachtermesser in mein eigenes Herz gestochen worden

Während des Studiums gab es diesen einen Augenblick, der in ihrem Leben so vieles verändert hat und der ihr bisheriges Weltbild in Bezug auf den Fleischkonsum und die Nutzung von Tieren um 180 Grad gedreht hat. Andrea Höhse sollte an einem schönen Frühlingstag mit einigen Kommilitonen einige Fleischproben für ein paar Tests an der Uni nehmen. Inmitten einer wunderschönen Landschaft mit blühenden Rapsfeldern und grünen Bäumen stand der Schlachthof, seltsam surreal. »Vor einem der Gebäude drängten sich hunderte von süßen, wolligen Schafen, eigentlich noch fast Lämmer, und ihr verzweifeltes Blöken transportierte ihre Angst über diese Situation nur zu deutlich nach draußen. Ein Schaf nach dem anderen wurde von dem gewaltigen Gebäude scheinbar verschluckt, keines von ihnen würde es je wieder lebend verlassen. ... Ich trat gemeinsam mit unserer Betreuerin vom Institut für Fleischhygiene und den anderen Studenten durch die massive, stählerne Eingangstür und stand dann in der großen Schlachthalle, wo mir ein bizarres Bild von toten Schafkörpern und unterschiedlichen Graden der Zerlegung dargeboten wurde, die an Fleischerhaken aufgespießt quer durch die riesige Halle transportiert wurden.«

Im eigentlichen Schlachtbereich blieb Andreas Blick an den sanften, schwarzen Augen der Schafe hängen: »Es erschien mir so, als würden mich die Schafe ängstlich fragen, was nun mit ihnen passieren würde. Vollkommen unvermittelt fühlte ich einen heftigen Schmerz tief in meiner Brust, als wäre mir das große Schlachtermesser direkt in mein eigenes Herz gestochen worden. Mir stockte der Atem und ein fürchterlich beklemmendes Gefühl breitete sich rasend schnell in meinem Inneren aus.« Der Studentin wurde zum ersten Mal im Leben wirklich bewusst, dass Fleisch essen bedeutet, lebendige Tiere zu töten. Die Bilder aus dem Schlachthof brannten sich in Andreas Gedächtnis ein: »Die vielen Schafe, die dort direkt vor mir standen, waren real. ... Ich wollte nicht, dass sich all diese schönen Augen, die mich weiterhin so intensiv anblickten, im nächsten Moment für immer schließen würden. Doch es passierte und ich vermochte nichts dagegen zu unternehmen, die Maschinerie der Fleischproduktion lief einfach weiter und weiter. Strom floss durch die zarten Körper, wenn die Elektrozange sich um ihre Köpfe schloss und so ihre Sinne betäubte. Sie sanken bewusstlos nieder. Mit einer Kette um den Fuß wurde der leblose Leib hochgezogen und eine scharfe Klinge durchtrennte anschließend die Kehle eines jeden Tieres von links nach rechts mit einem langen und tiefen Schnitt durch das lebende Gewebe. Es floss warmes, rotes Blut aus ihren Körpern, sehr viel Blut, und mit diesem Blut rann auch ihr Leben langsam und stetig aus ihren hinaus. Ein Schaf nach dem anderen folgte seinen Gefährten und dieser Vorgang würde sich immer weiter wiederholen.«

Andrea Höhse hatte ihr ganzes bisheriges Leben Tiere gegessen und war dabei immer davon ausgegangen, dass dies völlig normal wäre: »Fleisch war für mich ein Lebensmittel und ich hatte diese Art zu denken bis dahin auch nie angezweifelt.« Doch im Schlachthof konnte sie in dem Moment wahrnehmen, dass es sich nicht um ein anonymes Stück Fleisch handelte, sondern sie konnte das Tier dahinter sehen: »Ich nahm das Tier wahr, das nur gehalten und getötet worden war, damit es auf meinem Teller liegen würde.«

Erfahrungen als Tierärztin in der Pferdeklinik

Andrea mit ihrer Stute Cara

Andrea mit ihrer Stute Cara

Andrea Höhse wollte Tierärztin werden, weil sie Pferden helfen und beruflich den ganzen Tag mit ihnen verbringen wollte. »Ich verspürte große Lust dazu, mich den spannenden Herausforderungen zu stellen, welche die Medizin an sich und die Behandlung von Pferden mit sich bringen würden. Pferden auf diese Weise helfen zu können, war für mich Grund genug, mich fast sechs Jahre durch das anspruchsvolle Studium zu kämpfen.« Nach dem Studium begann sie ihre Arbeit in einer Pferdeklinik.

Im Laufe der Zeit erkannte sie, dass viele Pferde alles andere als pferdegerecht gehalten werden. » Jedes Mal, wenn ich als Tierärztin zu einem Patienten gefahren bin und einen der vielen Reitställe unseres Kundengebietes betreten musste, breitete sich eine immer stärker werdende, fast erdrückende Enge und Beklommenheit über die Zustände der dortigen Pferdehaltung in mir aus. Ich sah nur Gitterstäbe in endloser Reihe, die sanfte Pferdenasen ummanteln.«

Das war nicht immer so gewesen: »Früher betrat ich eine Stallgasse und fühlte Freude und Geborgenheit dabei. Ich sah die Pferde in ihren sauberen, mit goldenem Stroh gefüllten Boxen, hörte die leise mahlenden Kaubewegungen der Pferde und meine Welt war in Ordnung.«

Heute blickt sie mit anderen Augen auf Pferdeställe. Nicht nur, dass ihr die Pferde in den langen Reihen kleiner Boxen mit Gitterstäben links und rechts wie in einem Gefängnis vorkommen. Ihre Erfahrungen als Tierärztin und Pferdewirtin zeigten Andrea Höhse auch, dass diese Haltung Pferde körperlich und seelisch krank macht: »Rationierte Fütterung, Bewegungsmangel und Isolation sind hier für alle Normalität, genauso wie Koliken, Magengeschwüre und Sehnenschäden, die so häufig aus dieser Art der Haltung resultieren. Wir können nicht ein Flucht- und Herdentier wie das Pferd einsperren, seine Bewegung kontrollieren und ihm sein Futter nach unseren Vorstellungen zuteilen, ohne die erheblichen Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Pferdes in Kauf zu nehmen.«

Einzelhaft in der Box macht Pferde krank.

Einzelhaft in der Box macht Pferde krank.

Warum Pferde Freiheit brauchen

Andrea Höhse erklärt, was Pferde für ein gesundes und ihrer Art gerechtes Leben brauchen: »Pferde sollten sich mindestens 16 Stunden am Tag langsam fressend fortbewegen, dabei strukturreiches Raufutter aufnehmen und das in möglichst vielfältiger Zusammensetzung aus unterschiedlichen Gräsern und ein gewisser Anteil verschiedenster saisonaler Kräuter als Grundlage für eine naturnahe Ernährung. Die Pferde sollten genügend Platz zur Verfügung haben, um ihren Bewegungsbedarf ausreichend decken zu können und das im Rahmen eines stabilen Herdenverbandes, in dem sie sich permanent aufhalten können.«

Die Tierärztin sagt, sie wisse, dass man eine solche Haltung schwer finde bzw. kaum realisieren könne, aber das sei es nun mal, was die Pferde bräuchten. »Das ist von der Natur her so vorgegeben«, erklärt sie. »Sie sind damit bestens an ihren natürlichen Lebensraum angepasst worden, und nun versuchen wir Menschen, die Pferde in unsere Welt hineinzupressen.« Doch die Art, wie wir Pferde halten, hat Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Pferde. »Ich habe so viele Pferde mit Kolik behandeln müssen. In den meisten Fällen konnte ich die Schmerzen schnell mit einer krampflösenden Spritze auflösen, viel zu häufig aber war eine Operation oder sogar eine Euthanasie nötig, weil der Darm sich zu stark verdreht hatte, abzusterben drohte oder sogar schon abgestorben war. Ich habe nicht mitgezählt, wie viele Pferde ich wegen einer so schlimmen Kolik einschläfern musste, aber es müssen Hunderte gewesen sein.«

Viele Pferde werden auch psychisch krank, was sich in Verhaltensstörungen wie Koppen, Weben, Lippenklappern, Zungenstrecken, Gitterstäbe wetzen, Boxentüren beißen und exzessivem Scharren zeigt. Andrea Höhse hat dies bei ihrer Arbeit als Tierärztin regelmäßig beobachten müssen: »Um zu meinen Patienten zu gelangen, musste ich mir immer wieder meinen Weg durch diverse Stallgassen bahnen und sah dort viel zu häufig stark verhaltensgestörte Pferde stehen, die ihren Körper im webenden Rhythmus monoton immer wieder hin und her bewegten.«

Zusätzlich zur nicht pferdegerechten Haltung musste die Tierärztin bei den Pferden immer wieder körperliche Leiden und Schäden an Muskulatur, Gelenken und Knochen feststellen sowie psychischen Stress und Verhaltensstörungen aufgrund der Nutzung in den Reitställen. Oft beginne die Gewalteinwirkung der Reiter bereits beim Putzen (Anbinden mit Ketten) und Satteln. In ihrem Buch berichtet Andrea Höhse ausführlich und anschaulich von ihren Erfahrungen während der 10 Jahre in einer Pferdeklinik. »Es ist mir ein außerordentlich großes Bedürfnis und wahres Herzensanliegen, so vielen Pferdemenschen wie möglich zu verdeutlichen, welche zahlreichen negativen Auswirkungen für die Pferde entstehen, wenn sie auf diese Art von Menschen genutzt werden.«

All das offensichtliche und auch das weniger offensichtliche (menschengemachte) Leid der Pferde, das sie bei ihrer Arbeit als Tierärztin erlebte, führte Andrea Höhse schließlich zu der Entscheidung, ihre tierärztliche Tätigkeit aufzugeben.

Bild oben: Andrea Höhse mit ihrem Pferd Balu.
Dass die von einer völlig natürlichen Haltungsform abweichenden Kompromisse ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Pferde darstellen, musste die Tierärztin auch bei ihrem eigenen Pferd schmerzlich erfahren. Balu war in einem Pensionsstall mit großer Naturwiese untergestellt. Trotzdem bekam er aus heiterem Himmel eine so schwere Kolik, dass er operiert werden musste. Zum Glück überlebte Balu, aber Andrea suchte danach monatelang nach einem passenderen Offenstall für ihn. Doch ein halbes Jahr später lahmte Balu. Die Sehnen und das umliegende Gewebe im Fesselbereich beider Hinterbeine waren stark geschädigt. Die Schmerzen hinderten Balu an einem normalen Leben im Herdenverband und er zeigte immer weniger Lebensfreude. Weitere Behandlungsmöglichkeiten waren wenig erfolgsversprechend und aufgrund seines hochsensiblen und ängstlichen Wesens auch nicht ohne erheblichen Stress für ihn durchführbar. »Das eigene Pferd so leiden zu sehen, tat weh«, erzählte Andrea. Schließlich traf sie die Entscheidung, Balu einzuschläfern, um ihm weiteres Leid zu ersparen. Durch die Erlebnisse mit ihren beiden Pferden und den Abschied von ihnen sei ihr noch klarer geworden, dass es ihre Aufgabe im Leben ist, sich für einen friedvollen Umgang und eine naturnahe Haltung für Pferde einzusetzen.

Freiheit für Pferde

In ihrem Buch beschreibt Andrea Höhse auf sehr ehrliche und emotionale Weise auch den Weg mit ihren eigenen Pferden Balu und Cara: Haben wir das Recht, Pferde zu unserem Vergnügen zu benutzen? Und was meint sie mit dem Titel »Pferden Freiheit schenken«? »Freiheit ist ein unglaublich machtvolles Wort. Ein Wort, das tiefe Sehnsüchte in uns allen weckt und eine unbändige Kraft in sich birgt. ... Für mich selbst bedeutet Freiheit vor allem auch, ein selbst bestimmtes Leben führen zu können. Frei zu sein heißt, eine Wahl zu haben. Wer möchte ich sein, wo möchte ich leben, was möchte ich tun und mit wem möchte ich meine Zeit verbringen. Und genau das ist es auch, was ich mir für Pferde wünsche.«

Nun formte sich in Andrea eine Vision: die Kombination einer veganen Frühstückspension mit einer naturnahen Pferdehaltung. Doch auch hier würde es Zäune geben... Andrea kamen Zweifel. »Ich habe mich in diesem Augenblick gefragt, ob überhaupt irgendwo eine Haltung von Pferden für mich ausreichend sein würde.« Denn eigentlich wünschte sie sich, dass es keine Zäune gäbe und dass die Pferde frei wären. Würde sie ihren Traum wieder loslassen müssen?

Bei einem Spaziergang entdeckte Andrea eine Herde von zehn Pferden auf einer Koppel inmitten einer schönen Landschaft: »Zwei stabile Unterstände, zwei Heuraufen, ansonsten nur Wiese, weiter Blick und frische Luft für die Pferde.« Andrea stellte sich an den Zaun und immer mehr Pferde kamen neugierig zu ihr. »Mir wurde in diesem Moment bewusst, wie sehr ich mich in meinem eigenen Perfektionismus verrannt hatte, dass es eine perfekte Haltungsform nicht geben kann, denn nichts auf dieser Welt ist perfekt«, schreibt sie. »Immer, wenn ich bei meinen Spaziergängen in dieser Zeit Pferde draußen in einer Offenstallhaltung stehen sah, ging mein Augenmerk nur darauf, was dort meiner Ansicht nach nicht gut genug ist.«

Aber nun begann sie zu begreifen, dass sie sich doch einfach mal darüber freuen könnte, die Pferde dort stehen zu sehen. »Denn viel zu viele Pferde stehen weiterhin allein in ihren engen Boxen und dieser Haltungsform gilt meine eigentliche Kritik. Diesen Pferden sollte ich meine Aufmerksamkeit zuwenden, denn dort findet hinter den verschlossenen Stalltüren wirkliches Leiden statt, dass ich immer wieder mit eigenen Augen angesehen und wahrgenommen hatte.«

Bei Andreas Freundin Silke Nordfjäll in Schweden

Bei Andreas Freundin Silke Nordfjäll in Schweden

leben die Pferde in einem riesigen Areal mit Naturwiesen und Wald. · Bilder: Andrea Höhse

Das Buch

In ihrem Buch »Pferden Freiheit schenken« berichtet Andrea Höhse von ihren Erlebnissen mit dem Ziel, sowohl auf die Missstände in der Massentierhaltung und in Schlachthöfen aufmerksam zu machen, als auch auf Missstände in der Haltung und Nutzung von Pferden.

Andrea Höhse: Pferden Freiheit schenken
Paperback, 188 Seiten
Tredition, 2021 ISBN 978-3-347-41728-1
Preis: 9,99 Euro

FREIHEIT FÜR TIERE 4/2024

Freiheit für Tiere 4/2024

Artikelnummer: 4-2024

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Artikelnummer: 2/2024

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Artikelnummer: 1/2024

Fakten zu Fleisch, Milch und Eiern • Wegen industrieller Massentierhaltung: Nitratbelastung steigt immer weiter • Wissenschaft: Oxford-Studie vergleicht Umweltbilanz von verschiedenen Ernährungsformen - Wie schädlich sind Fleisch und Milchprodukte wirklich? • Schwere Misshandlung von Kälbchen auf Kälberauktion: PETA erstattet Strafanzeige • Ergreifender Reisebericht: Einsatz für Straßenhunde in Kap Verde • Keine Jagd auf meinem Grundstück: Ehepaar aus Gütersloh klagt gegen Jagd auf seinen Grundstücken • Neues Buch von Josef H. Reichholf: STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen • Interview mit Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich« • Vögel verstehen: Was uns die Vögel über uns und unsere Umwelt verraten • Studie: Je mehr tierisches Protein, desto höher die Sterblichkeit • Lifestyle: Tierfreundlich kochen & backen»VEGAN Everyday« von Bianca Zapatka • Easy Vegan Christmas« von Katy Beskow

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

VEGGIE FOR KIDS

Artikelnummer: 053

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Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer

Wussten Sie, dass Hobbyjäger an der deutschen Nordseeküste und auf den Nordseeinseln jedes Jahr Hunderte Robben und Robbenbabys erschießen? Und das, obwohl laut EU-FFH-Richtlinie die Jagd auf Seehunde streng verboten ist? Denn die geschützten Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie haben zwar ganzjährig Schonzeit, doch »Seehundjäger« in Schleswig-Holstein und »Wattenjagdaufseher« in Niedersachsen sind befugt, sich um gestrandete, verletzte, verlassene und kranke Robben zu »kümmern«. weiter

Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

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Wichtig: Lassen Sie Wiesen und Stauden über den Winter bis in den Mai hinein stehen. Viele Insekten nutzen hohle Stängel als Winterquartier, darunter viele Wildbienenarten. An Stängeln und Gräsern verbergen sich Eier, Raupen und Puppen von Schmetterlingen. Die Samenstände bieten Vögeln Nahrung. · Bild: Freiheit für Tiere

Was hat unser Garten mit Tierschutz und Artenvielfalt zu tun? Auf den ersten Blick erst einmal nicht so viel. Doch vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens könnten private Gärten und öffentliche Parks eine bedeutende Rolle spielen, um Inseln der Artenvielfalt zu schaffen. Und erfreulicher Weise erscheinen immer mehr Ratgeber für nachhaltiges und natürliches Gärtnern - als Gegenentwurf zum weltweit fortschreitenden Lebensraumverlust von Tieren und Pflanzen - die zeigen, wie wir auch ohne Vorerfahrung aus unserem Garten ein kleines Paradies schaffen können: für Tiere und Pflanzen, aber auch für uns selbst. weiter

Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden!

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Tierfreunde kauften die Stute zum Schlachtpreis frei. Heute ist Arischa 33 Jahre alt. · Bild: FREIHEIT FÜR TIERE

In der EU werden Jahr für Jahr Millionen Pferde und Ponys geschlachtet, als »Rossfleisch« verkauft oder zu Salami und Hundefutter verarbeitet. Die Europäische Bürgerinitiative »End The Horse Slaughter Age« fordert jetzt ein Gesetz zum Verbot der Schlachtung von Pferden. Helfen Sie mit, die Pferdequälerei zu beenden und unterschreiben Sie die online-Initiative! weiter

55 Hektar im Kreis Dithmarschen endlich jagdfrei!

Rund 55 Hektar Grundstücke mit Wiesen und Feldern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) sind endlich jagdfrei! Dass eine dermaßen große Fläche offiziell jagdrechtlich befriedet wird, ist bisher wohl einmalig: Es gibt inzwischen mehrere Hundert jagdrechtlich befriedete Grundstücke in Deutschland, doch meist besitzen die Eigentümer nur wenige Hektar. Wohl genau aus diesem Grund machte es die Jagdlobby den Eigentümern der 55 Hektar landwirtschaftlicher Fläche so schwer: Es brauchte zehn Jahre und eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Schleswig-Holstein, bis das Grundstück von Susanne und Peter Storm* endlich jagdfrei wurde. weiter

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»Wild und frei« ist mit atemberaubenden schwarz-weiß-Fotografien eine Ode an die Wildnis. Tom D. Jones ist ein begnadeter »fine art«-Fotograf und zeigt Wildtiere wie Elefanten, Giraffen, Nashörner, Gorillas oder Löwen aus nächster Nähe. »Für mich dreht sich alles um die Freiheit des Tieres«, erklärt er. Deshalb gibt es in den Aufnahmen dieses Buches kein einziges Tier, das gefüttert wird, in einem privaten Reservat lebt oder in irgendeiner anderen Form von Gefangenschaft gehalten wird. Das Ergebnis sind Aufnahmen, welche unter die Haut gehen. weiter

Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul

Mit ihrem neuen Buch »Feeding Creativity« verbindet Mary McCartney ihre beiden großen Leidenschaften: Fotografie und Kochen. Jedes der 60 veganen Rezepte hat sie mit Stars gekocht und sie beim Kochen und Essen fotografiert: Schauspielerinnen und Schauspieler wie Cameron Diaz, Kate Blanchett, Drew Barrymore, Woody Harrelson, Stanley Tucci und David Oyelowo, Musikerinnen und Musiker von Nile Rodgers oder bis Ringo Star und Papa Paul, Künstlerinnen und Künstler wie David Hockney und Jeff Koons oder Primaballerina Francesca Hayward. weiter

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Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
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Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

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FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

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STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter