Pflanzen für Schmetterlinge
Buchvorstellung von Julia Brunke, Redaktion FREIHEIT FÜR TIERE
Bunte Schmetterlinge auf blühenden Wiesen sind der Inbegriff des Frühlings und Sommers und ein Wunder der Natur. Sie stehen für ein gesundes Ökosystem und sind wichtige Bestäuber. Die meisten heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Dank ihres langen Saugrüssels erreichen Schmetterlinge bis zu 40 Millimeter tiefe Röhrenblüten, die für andere Bestäuber unerreichbar sind. Doch in den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Schmetterlinge dramatisch gesunken. In Deutschland sind mindestens 60 Schmetterlingsarten ausgestorben. 80 % der Tagfalter in Europa stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten. Hier kann jeder Tierfreund aktiv etwas tun! In ihrem Buch »Pflanzen für Schmetterlinge« zeigt Jane Moore, wie jeder im Garten, auf einer Terrasse oder einem Balkon ein kleines Paradies für unsere geflügelten Freunde schaffen kann.
Der Garten als Ökosystem
»Ein für Schmetterlinge ideales Ökosystem in unserem Garten umfasst viele nektarreiche Blüten, Pflanzen zur Eiablage, Futterpflanzen für die Raupen sowie geschützte Plätze für die Puppen der Falter«, erklärt Jane Moore, Autorin für Gartenbücher, Zeitschriften und Redakteurin für Gartensendungen der BBC.

Ein Öko-Paradies vor der Haustür.
Achten Sie auf Wildblumenmischungen mit heimischen Wildpflanzen, zum Beispiel Regiosaatgutmischungen von Rieger-Hofmann oder Saaten Zeller mit Storchschnabel, Wiesen-Margerite, Färberkamille, Flockenblume, Labkraut, Natternkopf, Kugeldisteln und blühenden Gräsern. · Bild: Freiheit für Tiere
Ideal ist ein naturnaher Garten mit einer Wildblumenwiese. Wenn Sie eine Wildblumenwiese anlegen wollen, kaufen Sie nicht die erstbeste Blüh-Mischung aus dem Baumarkt oder Gartencenter. Diese enthalten Pflanzen, die nicht heimisch sind und so nur wenigen Arten Nektar- und Pollenquellen bieten. Achten Sie auf Wildblumenmischungen mit heimischen Wildpflanzen, zum Beispiel Regiosaatgutmischungen von Rieger-Hofmann oder Saaten Zeller mit Storchschnabel, Wiesen-Margerite, Färberkamille, Flockenblume, Labkraut, Natternkopf, Kugeldisteln und blühenden Gräsern. Wichtig: Lassen Sie nach Saisonende Samen- und Fruchtstände bis zum Frühling stehen, denn darunter finden sich auch Schmetterlingspuppen.
Auch die Raupen benötigen spezielle Futterpflanzen. So sind Brennnesseln für viele der schönsten Schmetterlinge wie Tagpfauenauge und Admiral eine beliebte Kinderstube. Schmetterlingsfreunde sollten daher eine Ecke für Brennnesseln reservieren. »Den Raupen zahlreicher Schmetterlingsarten - darunter Rotbraunes und Großes Ochsenauge, Waldbrettspiel, Wiesenvögelchen und Dickkopffalter - dienen Gräser als Futterpflanzen«, so die Gartenexpertin. Darum sollten wir die Gräser wachsen und blühen lassen und nicht so oft mähen.
Üppige Beete mit Stauden und Gartenblumen wie Lavendel, Lilien, Ringelblumen, Schmuckkörbchen, Nelken, Sonnenhut und Fetthenne ziehen Schmetterlinge an. Im Frühjahr sind Veilchen, Vergissmeinnicht, Primeln und Goldlack gute Nektarquellen, im Herbst die Astern. Auch Kräuterbeete mit blühendem Oregano, Minze, Rosmarin, Schnittlauch, Kapuzinerkresse, Eisenkraut und Borretsch bieten für Schmetterlinge unersetzliche Nahrung.
Denken Sie auch an blühende Sträucher und Obstbäume: Schmetterlingsflieder ziehen Tagpfauenauge, Aurorafalter, Admiral, Taubenschwänzchen und den Kleinen Fuchs an, Brombeeren das Rotbraune Ochsenauge. Johannisbeersträucher und Obstbäume sind gute Schmetterlingsweiden. Lassen Sie im Herbst etwas Fallobst liegen, denn viele spät fliegende Schmetterlinge freuen sich über den süßen Fruchtsaft.
»Vom Schutz der Schmetterlinge profitiert die ganze Umwelt«, schreibt Jane Moore. »Dies gilt sowohl für uns selbst als auch für die Region, in der wir leben - und hoffentlich auch für künftige Generationen.«