Wie werde ich ein guter Rudelführer?

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Jochen Stadler und seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo sind seit fünf Jahren ein eingespieltes Team. Als begeisterter Hundebesitzer begann sich der Biologe und Wissenschaftsjournalist auch beruflich seinem Herzensthema zu widmen. Vor allem, um Kritik zu üben: an der Berichterstattung über Hundebisse und an den Debatten über Hundehaltung. Zuerst schrieb Stadler einen Artikel - nun wurde daraus ein Buch: Guter Hund, böser Hund. Wegweiser für Rudelführer .

Der Biologe erklärt in seinem Buch, wie wir die Signale von Hunden richtig deuten und so unsere Verantwortung wahrnehmen lernen.
Ausgangspunkt waren für Jochen Stadler zwei Vorfälle aus seiner Heimat Österreich, in denen Kleinkinder von einem Hund angegriffen und getötet wurden: Mein Hund ist nicht aggressiv, mein Hund ist nicht böse , sagte die Frau, deren Rottweiler gerade ein Kleinkind in den Kopf gebissen hatte, schildert er einen Fall zu Beginn seines Buchs. Es folgten plakative Schlagzeilen und politische Entscheidungen wie Maulkorbzwang. Und es wurde quasi reflexartig ein Verbot für bestimmte Rassen wie Dobermänner, Pitbulls und Rottweiler gefordert.

Wissenschaftler haben aber längst gezeigt, dass es böse "Kampfhunde" genauso wenig wie "Zuschnellfahrautos" gibt , erklärt der Autor. Beißen ist keine Rassefrage. Zuschnappen kann jeder Hund, genauso wie jeder Autofahrer einen Menschen totfahren könnte.

Kurz darauf ging eine neue Meldung zum Thema Hund beißt Kleinkind durch die Presse. Diesmal war der Täter ein Dackel. Der Hundehalter hatte seinen Dackel auf der Außenterrasse eines Lokals frei herumlaufen lassen, so dass der Hund andere Gäste anbettelte und unter einem Tisch etwas Essbares fand. Dort krabbelte aber auch ein zweijähriges Mädchen namens Olivia umher. Der Dackel verteidigte wohl sein gefundenes Fressen gegen das Kleinkind und fügte ihr tiefe Fleischwunden im Gesicht zu, dass sie ins Wiener Allgemeine Krankenhaus gebracht und in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt wurde , berichtet Jochen Stadler. Er erklärt, dass in diesem Fall zwei erwachsene Zweibeiner einen massiven Fehler machten: Ein argloser Hundebesitzer ließ seinen Dackel, der zwar klein, aber ein waschechter Jagdhund ist, frei herumlaufen, obwohl das Gesetz an solchen öffentlichen Orten Leine und Maulkorb für jeden Hund vorschreibt. Arglose Eltern ließen ihr Kleinkind unter dem Tisch krabbeln, achteten entweder nicht darauf, dass da auch ein Hund war, oder dachten sich nichts dabei. Einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Graz zufolge kommt es übrigens bei Dackeln, Schnautzern, Pekinesen oder Spitzen und vor allem Schäferhunden wesentlich häufiger zu Bissattacken wie bei Rottweilen oder Kampfhunden .

Schnell wird klar, dass vor allem die Menschen verantwortlich für aggressives Hundeverhalten sind: Hunde senden normalerweise klare Signale, die zeigen, in welcher Stimmung sie sind und was sie als Nächstes vorhaben. Einen Menschen zu verletzen, ist für jedes Tier hoch riskant und der allerletzte Ausweg, wenn es nicht mehr weiter weiß und all sein Flehen und Warnen ungehört verhallt ist. Viele Menschen haben es aber nie gelernt, die Warnsignale der Hunde zu erkennen, die einem Biss vorausgehen. Im Umgang mit Hunden braucht es also Menschen, die diese Signale deuten können und sich selbst dementsprechend verhalten.

Jochen Stadler erklärt, dass auch wir Zweibeiner unser Verhalten gegenüber den Haustieren anpassen müssen, um Gefahrensituationen zu vermeiden und das Zusammenleben zu vereinfachen. Die Reaktionen der Tiere werden dabei durch die Verhaltensforschung beleuchtet und Erklärungen zu den Signalen gegeben, die ein Hund - lange bevor er zubeißt - gibt. Diese Signale sollten jedoch nicht nur Hundebesitzer kennen, erklärt Jochen Stadler. Jeder - und besonders auch Kinder - sollten den Umgang mit fremden Hunden erlernen.

Was läuft also schief zwischen Menschen und Hunden? Ein Beispiel: Viele Menschen begrüßen den Hund nach Primatenart. Sie gehen auf ihn zu, rufen ihn, schauen ihm direkt in die Augen. Im schlimmsten Fall umarmen sie ihn dann auch noch. Dabei braucht man nur Hunden untereinander bei der Begrüßung zuzusehen. Sie machen zuerst einen Bogen umeinander, vermeiden direkten Blickkontakt, beschnüffeln sich vorsichtig , erklärt der Biologe. Hunde und Menschen haben eine ganz andere Willkommenskultur.

Tiere kommunizieren untereinander sehr eindeutig. Wenn ihnen etwas missfällt, wenn also beispielsweise ihr Revier verletzt wird oder sie Schmerzen zugefügt bekommen, warnen sie eindringlich. Jeder Tierarzt, erklärt Jochen Stadler, kennt die zehn entsprechenden Eskalationsstufen bei Hunden. Erst bei Stufe 10 beißt der Hund, denn er ist gewöhnlich sehr geduldig und möchte eigentlich eine solche Attacke vermeiden.

Primaten umarmen einander. Hunde vermeiden

Primaten umarmen einander. Hunde vermeiden

direkten Blickkontakt und beschnüffeln sich vorsichtig zur Begrüßung. Der Hund fühlt sich in der Umarmung des Mädchens offensichtlich unwohl. · Bild: Africa Studio - Shutterstock.com

Wenn Kinder an den Ohren ziehen u

Wenn Kinder an den Ohren ziehen u

und auf ihm herum reiten, kann es auch einem Golden Retriever zu viel werden... · Bild: HTeam - Shutterstock.com

Hunde versuchen zum Beispiel, dem Menschen zu verstehen zu geben: Ich bin dir freundlich gesinnt, aber diese Situation ist unangenehm für mich. Dazu wenden sie zum Beispiel den Kopf ab. Auch Schwanzwedeln gepaart mit einem ängstlichen Blick ist eine Bitte um Verschonung , erklärt Jochen Stadler. Manchmal schüttelt sich der Hund und versucht damit in gewisser Weise seinen Stress abzuwerfen. Ein weiteres Beschwichtigungssignal ist ein Erstarren, um keinen Konflikt durch eine möglicherweise falsch interpretierte Bewegung hinaufzubeschwören. Auch ein nervöses über die Schnauze Lecken zeigt Unsicherheit. In vielen Hunde-Kinder-Begegnungen sind solche Körpersprache-Zeichen des Hundes zu beobachten. Nach vielen weiteren Stufen kommt irgendwann eine Warnung des Hundes, er grummelt, zeigt dem Kind die Zähne und knurrt. Dies wird ihm häufig verboten, denn viele Leute sind der Meinung, Hunde dürfen Menschen nicht anknurren. Dem Hund bleibt nichts anderes übrig, als die Situation weiterhin leidend über sich ergehen zu lassen. Wenn der Hund den Besitzer so deutlich warnt, ist dies ein Zeichen, dass eine Unzahl an vorangegangenen Signalen übergangen wurde und man als Mensch mehr als einen Fehler gemacht hat.

Hundehalter wissen in der Regel nichts von alledem. Sie interpretieren ihren Hund oft völlig falsch, was das Tier dann zu einer neuen Eskalationsstufe zwingt. Leider werden sie dabei auch noch von gewissen Experten unterstützt. Hier kommt der Autor nicht umhin, so genannte Hundeflüsterer und ihre Fixierung auf Dominanzgebaren des Menschen gegenüber dem Hund zu kritisieren.

Auf der anderen Seite gibt es auch Menschen, die ihrem Hund keine Grenzen setzen und alles durchgehen lassen. Doch wie Kinder, denen man keine Grenzen setzt, ein Problem mit ihrer Umwelt haben, fällt es auch Hunden schwer, sich zurechtzufinden, wenn sie keine Grenzen kennengelernt haben. Der Hund muss verstehen, was er soll und was er darf. Wenn er das nicht konsequent vermittelt bekommt, wird er unsicher und lotet es aus. Grenzen zu setzen, hat nichts mit Dominanzgetue zu tun , erklärt Jochen Stadler.

Der Biologe plädiert für die Bildung der Hundehalter, nicht für Strafen und empfiehlt einen freundlichen und respektvollen Umgang mit Hunden, was ganz selbstverständlich das Erlernen ihrer eigentlich völlig einfachen Kommunikation beinhaltet.

Dazu umfasst sein Buch alles, was man über Hundeverhalten und Hundeerziehung wissen muss für ein spannungsfreies und auf Respekt beruhendes Verhältnis von Mensch und Hund:

- Einblicke in die Tierpsychologie: Wie Sie unsichere, ängstliche oder aggressive Hunde beruhigen und trainieren können.

- Die Körpersprache des Hundes: Was die Signale bedeuten und wie Sie mit Ihrer eigenen Körpersprache antworten können.

- Bringen Sie Ihrem Hund Befehle bei: Alltagstraining für Hunde und Menschen.

- Es gibt keine Problemhunde: Wie Sie mit dem richtigen Hundetraining jede Begegnung zwischen Hunden oder Hund und Mensch zu einem freudigen Ereignis machen.

Das Buch

Wer Hunde erziehen will, muss ihr Verhalten verstehen

Wer einen Welpen adoptiert, weiß, wie herausfordernd Hundeerziehung sein kann. Viele kleine Racker bellen, ziehen an der Leine und hören kaum auf die Kommandos des Herrchens. Auch später bleibt die Rolle des Hundehalters und Rudelführers anspruchsvoll. Wer zum echten Hundeflüsterer werden möchte, muss lernen, das Verhalten der Tiere zu verstehen und zu deuten.

Jochen Stadler ist Biologe und Wissenschaftsjournalist. Mit viel Humor und noch mehr praktischem Wissen hat er einen Ratgeber geschaffen, der ganz besonders auf die enge Beziehung zwischen Hund und Mensch eingeht. Er arbeitete bei der Österreichischen Hundewasserrettung mit Hunden unterschiedlichster Rassen und bildet seine Flat-Coated-Retriever-Hündin Kleo zum Rettungshund zu Wasser und zu Lande aus.

Jochen Stadler: Guter Hund, böser Hund
Wegweiser für Rudelführer
Ecowin, München 2019 ISBN 978-3711002402
220 Seiten, gebunden Preis: 20 Euro

JETZT NEU: FREIHEIT FÜR TIERE 3/2023

Freiheit für Tiere 3/2023

Artikelnummer: 3/2023

10 Jahre EU-Tierversuchsverbot für Kosmetik: Unzählige Tiere werden weiterhin gequält · Queen-Legende Brian May: Ein Ritter für die Tiere · Gerichtsurteil: Anbindehaltung von Rindern ist Tierquälerei · Erfolg für den Erdlingshof: Vereinsgrundstücke offiziell jagdfrei · Richtungsweisendes Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs München: Auch »juristische Personen« wie Vereine und Stiftungen können Jagdbefriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen · Tierschutzverein »Robin Hood«: Einsatz für Straßenhunde in Albanien • Vegan & Sport Das Geheimnis veganer Spitzensportler für alle, die Leistung im Sport & Alltag bringen, gesund bleiben und die Welt retten wollen • Lifestyle: Vegan vom Grill • Tierfreundlich backen Die vegane Backbibel

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Freiheit für Tiere 2/2023

Artikelnummer: 2/2023

Tiernachrichten: Begegnungen mit Vögeln und Vogelgesang verbessern die psychische Gesundheit · Magische Vogelwelt - Die heimische Vogelwelt ganz neu entdecken und schützen · foodwatch-Report: Kranke Schweine, Kühe, Hühner - Auch Bio-Tiere massenhaft krank · PETA-Interview mit Modedesigner Wolfgang Joop: Einsatz für Tiere und Klima · Muskelmann Ralf Moeller & Vegan-Koch Timo Franke: VEGAN GLADIATORS · Schauspieler Hannes Jaenicke: "Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen" - Wie Agrarlobby und Lebensmittelindustrie uns belügen und betrügen - und was das für unsere Ernährung bedeutet · "Freiheit für Tiere"-Interview mit Hannes Jaenicke · Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Zwei Waldgrundstücke im Kreis Hildesheim jagdfrei · Tierportrait: Das erstaunliche Leben der Spatzen · Der Kolkrabe: Herbe Schönheit, Virtuosität in der Luft, komplexes Sozialverhalten & hohe Intelligenz · Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller: Einsatz für den Erhalt wilder Natur · "VEGAN Food Love" von Bianca Zapatka · Rezept: Grünkohl Apfel Salat · Rezept: Knusprige Blumenkohl-Nuggets · Rezept: Nudelauflauf mit Spinat und Pilzen · Rezept: Baked Oatmeal · Carina Wohlleben: GANZ ENTSPANNT vegan

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Freiheit für Tiere 1/2023

Artikelnummer: 1/2023

Tiernachrichten: Haustiere streicheln wirkt sich positiv auf das Gehirn aus · Neuer Report: Zahl der Vögel nimmt rapide ab wie nie zuvor · So leiden Gänse für "verantwortungsbewusst" produzierte Daunen · Plastikmüll aus der Fischerei: Gefahr für Seevögel! · Studie: Ernähren sich vegane Ausdauersportler gesünder? Studie: Kohlenhydrate aus Getreide, Gemüse & Früchten machen Läufer besonders leistungsfähig · Recht: Keine Jagd auf meinem Grundstück - Die ersten Grundstücke in Thüringen werden endlich jagdfrei! · Jagd und Ethik - Ein Jäger steigt aus: "Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar" · Ein Jäger steigt aus: Interview mit Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer · "Problemlöser": Karikatur von Bruno Haberzettl · PETITION: Schluss mit der Hobbyjagd! · Tierportrait: Die Weisheit der Füchse · Interview mit Dag Frommhold: Füchsen eine Stimme geben · Wissenschaft: Die Vermessung der Ernährung - Der Zusammenhang von Ernährung, Gesundheit, Umwelt, Artenvielfalt und Klima. Von Prof. Dr. Jan Wirsam & Prof. Dr. Claus Leitzmann · Interview mit Prof. Dr. Jan Wirsam · Giessener vegane Lebensmittelpyramide · Tierfreundlich kochen & backen: Vegan aus dem Ofen · Rezept: Blumenkohl-Käse-Pie · Rezept: Auflauf nach marokkanischer Art · Rezept: Mandel-Kirsch-Crumble ·

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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VEGGIE FOR KIDS

Artikelnummer: 053

Die Rezepte für das Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker«- sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund!

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Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

DVD: Der Boden, auf dem wir leben

Artikelnummer: 312

Das Leben im Boden unter unseren Füßen ist ein gigantischer Mikrokosmos von unvorstellbarer Dimension. Ohne diesen Kosmos gäbe es kein Leben auf der Erde, keine Pflanzen und keine Tiere. Doch der Mensch vernichtet das Bodenleben systematisch. Die Folgen sind jetzt schon offensichtlich: Die Zahl der Insekten ist um rund 80 % zurückgegangen und auch die Vögel werden immer seltener. Wie geht es weiter? Welche Alternativen gibt es? Und wird der Mensch sie nutzen?

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Wenn wir durch einen Wald oder über eine Wiese laufen, ist uns wenig bewusst, welch unglaubliches Wunder der Schöpfung sich direkt unter unseren Füßen befindet. Denn im Boden verbirgt sich - zum größten Teil unsichtbar für unsere Augen - billionenfaches Leben. Allein unter der Fläche eines Fußes existieren mehr Lebewesen, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt. Ohne diese ausgeklügelte Mikroschöpfung im Boden mit ihren winzigen Lebewesen gäbe es kein Leben auf der Erde.
Der Dokumentarfilm »Der Boden auf dem wir leben - der unbekannte Kosmos« aus dem Verlag Das Brennglas erklärt, warum das so ist.
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Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Rezepte aus: Vegan vom Grill

Bild: Luke Albert · aus: »Vegan vom Grill« von Katy Beskow. ars vivendi, 2023

»Freiheit für Tiere« stellt Ihnen drei Rezepte für die tierfreundliche Grillsaison vor:

· Blumenkohl und Mango in würziger veganer Joghurtmarinade

· Rauchige Paella mit Riesenbohnen und Oliven

· Gegrillte Wassermelone mit grünem Thai-Curry

Die vegane Backbibel

Toni Rodríguez’ vegane Patisserie ist eine Klasse für sich. Dafür hatte er über zwei Jahrzehnte geforscht und neue Rezepturen entwickelt, deren Geheimnisse er jetzt in seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« verrät. In über 100 Rezepten mit Schritt-für-Schritt-Fotografien leitet er leicht verständlich zum Backen der veganen Meisterwerke an. So gelingen Biskuitrollen, Torten und Tortenschnitten, Donuts, Tiramisu, Brioche und Tartes, Cheesecake, Flans (die normalerweise aus Unmengen an Eiern bestehen) und Macarons (ein französisches Baisergebäck, das hauptsächlich aus Eischnee besteht) 100% tierfreundlich. Mit seinem ersten Buch »Die vegane Backbibel« führt Toni Rodríguez Hobbybäcker und Profis in die hohe Kunst der veganen Patisserie ein. Dieses Meisterwerk lässt nicht nur die Herzen von Veganerinnen und Veganern höher schlagen!

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Rezepte aus: »Die vegane Backbibel« von Toni Rodríguez

"Erdlingshof" seit 1.4.2023 offiziell jagdfrei!

Alle Grundstücke des »Erdlingshofs« e.V., idyllisch gelegen im Landkreis Regen im Bayerischen Wald, sind mit Beginn des neuen Jagdjahres am 1.4.2023 offiziell jagdfrei! Und das betrifft nicht nur die Hofgrundstücke, die im Besitz der der beiden Vorstände Birgit Schulze und Johannes Jung stehen, sondern auch die Weideflächen, die dem eingetragenen Verein - also einer juristischen Person - gehören. Damit ist der »Erdlingshof« der erste Tierschutzverein in Deutschland, dem die jagdrechtliche Befriedung seiner Flächen gelungen ist! weiter

Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Tierschutzverein »Robin Hood«: Einsatz für Straßenhunde in Albanien

Der österreichische Tierschutzverein »Robin Hood« unterstützt neben Tierschutzprojekten und Tierrechts-Öffentlichkeitsarbeit in Österreich mehrere Tierschutzprojekte im Ausland. Dazu zählen ein Hilfsprojekt für Schlittenhunde in Grönland, der Einsatz für Streunerhunde in Rumänien mit Kastrationsprojekten und der Unterstützung von rumänischen Tierheimen sowie der Einsatz für Streunerhunde und Streunerkatzen in Albanien. Anfang 2023 reiste Marion Löcker, Gründerin und Vorsitzende von »Robin Hood«, zum dritten Mal nach Elbasan in Albanien, um sich ein Bild von der Lage der Streunertiere zu machen - und vor allem, um die Arbeit der Tierschützerinnen und Tierschützer vor Ort zu unterstützen.
Lesen Sie hier ihren Reisebericht.

Der Kolkrabe

Kolkraben faszinieren den Schweizer Biologen und Gebirgsökologen Prof. Dr. Heinrich Haller seit jeher. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Bis heute zieht es ihn immer wieder in den Nationalpark, vor allem zu den Kolkraben. Seit sieben Jahren beobachtet er die Vögel intensiv. Ein Kolkrabenpaar, das er Rabea und Corvun nannte, schloss Freundschaft mit dem Naturforscher, so dass er die Vögel aus nächster Nähe beobachten und ihr Verhalten studieren konnte. Nun hat Heinrich Haller seine Sammlung aus atemberaubenden Bildern, persönlichen Erlebnissen und wissenschaftlichen Erkenntnissen auf über 200 Seiten in einem großformatigen Buch zusammengefasst. weiter

Interview mit Prof. Dr. Heinrich Haller

Der Schweizer Biologe Prof. Dr. Heinrich Haller hat in den Alpen Studien über Steinadler, Luchse, Rothirsche, Uhus, Kolkraben und andere Wildtiere durchgeführt. 24 Jahre lang war er Direktor des Schweizerischen Nationalparks. »Freiheit für Tiere« sprach mit dem renommierten Naturforscher über seine Begeisterung für wilde Natur und die darin lebenden Tiere sowie die Notwendigkeit von Überzeugungsarbeit, um die Idee, die Natur so weit wie möglich selbstständig wirken zu lassen, mehr in der Gesellschaft zu verankern.
Das Interview lesen

Federleicht - Das erstaunliche Leben der Spatzen

Sie leben mitten unter uns in unseren Dörfern, Städten und den heimischen Gärten, sie landen auf Bistro-Tischen und in Biergärten, um blitzschnell von unserem Kuchen oder sogar Pommes zu stibitzen - und doch wissen wir so wenig über sie: Spatzen, auch Sperlinge genannt. Im Gefolge des Menschen haben sie fast den gesamten Globus besiedelt. Doch leider sind auch Spatzen inzwischen stark bedroht: die Bestände haben bis zu 80 Prozent abgenommen. In ihrem Buch "Das erstaunliche Leben der Spatzen" laden uns die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter zu einer Entdeckungsreise ein in die geheime Welt eines vermeintlichen "Allerweltsvogels". weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Legalisierte Tierquälerei

Warum die Tierhaltung in Deutschland legalisierte Tierquälerei ist
Seit Jahren dokumentiert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland anhaltend schlechte Zustände für Tiere in der deutschen Landwirtschaft und das, obwohl der Umwelt- und Tierschutz im deutschen Grundgesetz als Staatsziel verankert ist. Wie sich die Regierung beim Tierschutz aus der Pflicht nimmt, welche grausamen Bereiche der Tierindustrie stattdessen sogar noch mit Steuergeldern subventioniert werden, und was das für die Tiere bedeutet, lesen Sie im folgenden Bericht.

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter

Eier in Fertigprodukten: Versteckte Tierqual

Für jeden Tierfreund ist es selbstverständlich, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen. Doch vielen Tierfreunden ist die Problematik von Eiern in verarbeiteten Produkten nicht bewusst: Denn in Nudeln, Gnocchi, Mayonaise & Dessings, Kuchen & Keksen, Süßigkeiten und Fertiggerichten werden noch immer Eier verarbeitet, welche die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ablehnt: nämlich Eier aus Käfighaltung. weiterlesen