Vegane Sportler

Vegan in Topform

Vegan in Topform

Der Kanadier Brendan Brazier entschied sich im Alter von 15 Jahren Profisportler zu werden - und lebt seither vegan, weil es ihn gesund und wettbewerbsfähiger machte. Foto: Rob Campbell

Von Julia Brunke

Wussten Sie, dass sich viele erfolgreiche Leistungssportler rein pflanzlich ernähren? Denn die vegane Ernährung ist für Sportler optimal geeignet, da der hohe Anteil an komplexen Kohlenhydraten, Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen ihnen die nötige Power liefert.

An irgendeinem Punkt ihrer Karriere suchen Sportler nach Alternativen und Möglichkeiten, ihr Leistungspotential maximal auszuschöpfen und weiter zu erhöhen. Während manche zu Pillen und Pülverchen greifen (inkl. gesundheitsgefährdender Nebenwirkungen), ändern andere ihre Ernährungsweise und steigen auf pflanzliche Ernährung um.

Die vegane Ernährung bietet Sportlern Vorteile beim Training und vor allem der Regeneration und erhöht gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit im Wettkampf. Olympiasiege, Weltrekorde, Weltmeister titel und andere sportliche Erfolge beweisen es!

Amerikanische Gesellschaft für Ernährung:

Vegane Ernährung in allen Alterstufen und für Sportler geeignet

Der größte Verband amerikanischer und kanadischer Ernährungswissenschaftler, die American Dietetic Association and Dietitians of Canada (ADA, 2009), vertritt beim Thema pflanzliche Ernährung eine eindeutige Position:
Die Amerikanische Gesellschaft für Ernährung und der Verband der kanadischen Ernährungswissenschaftler sind der Ansicht, dass eine gut geplante vegetarische Ernährung, einschließlich der rein pflanzlichen (veganen) Ernährung, gesund sowie gesundheitsförderlich sind, der Nährstoffbedarf angemessen ist, und gesundheitliche Vorteile in der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Erkrankungen bietet. Eine gut geplante vegetarische Ernährungsform ist für Menschen aller Altersstufen, eingeschlossen Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Kinder, Heranwachsende und Sportler geeignet.

US-Ärztekommission PCRM: Vegane Ernährung ist die gesündeste Ernährungsform

Die US-Ärztekommission für verantwortungsbewusste Medizin (PCRM) geht sogar noch einen Schritt weiter und empfiehlt die vegane Ernährung mit folgender Begründung als die gesündeste Ernährungsform:
Vegane Ernährung ist sogar gesünder als vegetarische Ernährung. Vegane Ernährung enthält kein Cholesterin, weniger Fett, gesättigte Fettsäuren und Kalorien als vegetarische Kost (weil frei von Milchprodukten und Eiern). Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass die gesundheitlichen Vorteile zunehmen, wenn die Menge tierischer Nahrung in der Kostform verringert wird, was die vegane Ernährung zur gesündesten insgesamt macht.

Broschüre »Sport & vegan«

Die informative Broschüre Sport & vegan können Sie unter www.peta.de/veganundsport kostenlos downloaden

Bestellen Sie die Broschüre Sport und vegan :
PETA Deutschland e. V.
Benzstr. 1 D-70839 Gerlingen
e-mail: info@peta.de

Pflanzenpower: Olympiasiege, Weltrekorde,

Weltmeistertitel und andere sportliche Erfolge

Martina Navrátilová zählt zu den besten Tennisspielerinnen aller Zeiten, gewann 18 Mal den Grand-Slam. 2006, kurz vor ihrem 50. Geburtstag, gewann sie den US-Open-Titel im gemischten Doppel. Martina Navrátilová ist überzeugt: Die pflanzliche Ernährung ist die beste: frische, ganze Früchte und Gemüse, Vollkorngetreide, wenn irgend möglich aus Bio-Anbau. Und sie sagt: Lass dich nicht von deinem Alter definieren!
Foto: Ryan Born, Depositphotos

Carl Lewis zählt zu den erfolgreichsten Leichtathleten der Sportgeschichte und wurde 1999 zum Sportler des Jahrhunderts gekürt: Er war neunmal Olympiasieger und achtmal Weltmeister.
Carl Lewis stellte mit seiner ganzen Mannschaft auf pflanzliche Ernährung um und ernährte sich in Wettkampfzeiten komplett vegan.
Foto: Manfred Werner

Edwin Moses gilt als weltbester Hürdenläufer: Er war 2-facher Olympiasieger und 2-facher Weltmeister über 400 m Hürden, stellte 4 Mal einen neuen Weltrekord auf und blieb zwischen 1977 und 1987 während 122 aufeinanderfolgenden Rennen ungeschlagen. Moses war und ist Vegetarier und setzt sich für Menschenrechte und Frieden ein.
2006 erhielt Edwin Moses die Auszeichnung Sportler mit Herz auf dem Deutschen Sportpresseball.
Foto: Sportsforpeace

Mike Tyson ist als mehrmaliger Weltmeister im Boxen eine Legende. Zahlreiche Skandale führten zu seinem Absturz.
Heute hat Iron Mike seinen inneren Frieden gefunden: Ich trinke keinen Alkohol, rauche nicht, nehme keine Drogen. Ich ernähre mich vegan, kein Fleisch, keine Milch, keine Eier.
Foto: Depositphotos

Der Kanadier Brendan Brazier

Der Kanadier Brendan Brazier

entschied sich im Alter von 15 Jahren Profisportler zu werden - und lebt seither vegan, weil es ihn gesund und wettbewerbsfähiger machte. Foto Donovan Jenkins

Brendan Brazier war professioneller Ironman-Triathlet und Sieger des kanadischen Ultramarathons von 2003 und 2006 über 50 Kilometer.
Er ist ein führender Pionier für eine vollwertige, rein pflanzliche Lebensweise speziell für Sportler. Sein Buch Vegan in Topform revolutioniert die vegane Ernährung.
Lesen Sie das Freiheit für Tiere -Interview mit Brendan Brazier

Die Sportwissenschaftlerin Dr. Katharina Wirnitzer ist Mountainbikerin und erfolgreiche Teilnehmerin der Trans-Alp-Challenge, einem der härtesten Radrennen überhaupt. Mit bikeeXtreme legte sie weltweit die erste wissenschaftliche Studie zur Leistungsfähigkeit von vegan lebenden Extrem-Ausdauer Sportlern vor, die belegt, dass die vegane Ernährung speziell für den Ausdauer-Hochleistungssport höchst geeignet ist.
Foto: adventureV.com

Johanna Jahnke, Kapitänin des FC St. Pauli Frauen-Rugby, ist 7-fache deutsche Meisterin und spielt im Nationalteam. Johanna Jahnke, Jahrgang 1983, lebt seit ihrem 17. Lebensjahr vegan. Ihr Mann ist ebenfalls erfolgreicher Rugby-Spieler und Veganer. Auch die zwei Kinder wachsen vegan auf.
Foto: Carlos Anthonyo für PETA

Patrick Baboumian gilt als stärkster Mann Deutschlands: 2011 gewann er die Strongman-Meisterschaften. 2012 wurde er Europa meister im Powerlifting und stellte den Weltrekord im Bierfassstemmen (150,2 kg) auf.
Patrick Baboumian war lange Vegetarier, 2011 entschied er sich aus Mitgefühl für die Tiere Veganer zu werden.
Er sagt: Fleisch ist eine riesen Belastung für den Stoffwechsel. Und: Vor sechs Jahren wurde ich als vegetarischer Strongman noch belächelt. Mittlerweile fragt sich meine fleischverzehrende Konkurrenz, ob sie etwas falsch macht.
Foto: Caroline Pitzke & Christine Fiedler für PETA

Interview mit Dr. Katharina Wirnitzer

»Sportler wissen oft zu wenig über Ernährung«

Bild: adventureV.com

Bild: adventureV.com

Dr. Katharina Wirnitzer ist Sportwissenschaftlerin, Ausdauer-Leistungssportlerin und Trainerin - und schwört auf Pflanzenpower: Ich muss auf absolut nichts verzichten, um beruflich erfolgreich, äußerlich hübsch, innerlich schön, sportlich fit und gesund, satt, zufrieden und glücklich zu sein, ebenso nicht um zu feiern und köstlich zu tafeln. Mein Lebensglück ist nicht gesäumt durch Ausbeutung von wehrlosen Tieren.

pdf-download: Sonderdruck Vegan & Sport Interview mit Dr. Katharina Wirnitzer, Sportwissenschaftlerin: Sportler wissen oft zu wenig über Ernährung

Freiheit für Tiere: Die rein pflanzliche Ernährung hat für Sportler viele Vorteile. Du hast sogar deine Doktorarbeit über die positiven Auswirkungen von veganer Ernährung auf die Ausdauerfähigkeit im Ultra-Marathon-Radsport geschrieben. Was ist denn der auffälligste Vorteil, wenn man die Leistungsfähigkeit von fleischessenden und vegan lebenden Ausdauersportlern miteinander vergleicht?

Dr. Katharina Wirnitzer: Eine sorgfältig geplante und gut durchgeführte vegane Ernährung bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie fördert und bietet exzellente Gesundheit, maximiert Leistungs- und Ausdauerfähigkeit, Regeneration und Abwehrfähigkeit gegen Krankheiten.

Im Hinblick auf Regenerationsfähigkeit und Immunabwehr sind vegane Sportler eindeutig im Vorteil, sodass hier - speziell vegane Ausdauersportler - eine Überlegenheit im Vergleich zu Mischköstlern haben. Die bessere Immunabwehr von veganen Sportlern basiert auf der erhöhten Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Antioxidantien, was in einer verbesserten Gesundheit und Abwehr von Bakterien und Viren resultiert. Exakt das ist die Basis für den Aufbau der sportlichen Leistungsfähigkeit, und kann so Regeneration und Abwehrfähigkeit gegen Krankheit maximieren.

Erst der gesunde Athlet - eben weil optimal versorgt und (so gut wie) nie krank - kann sein Training mit anschließend optimaler Regeneration wie geplant konsequent und langfristig durchführen und ohne krankheitsbedingte Verzögerungen, Stagnation oder gar Rückschritte im Trainingszustand umsetzen und seine Leistungsfähigkeit weiter verbessern, um im Wettkampf auf höchstem Niveau Spitzenleistungen erbringen zu können.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bewiesen frühe Studien die Überlegenheit einer rein pflanzlichen Ernährung, und zeigten, dass sportliche Höchstleistung in direktem Zusammenhang mit rein pflanzlicher Ernährung steht. Der Vergleich von strikt vegetarischen Sportlern zu Fleischessern ergab zusammenfassend, dass rein pflanzlich lebenden Athleten 2- bis 3-mal größere Leistungen (!) in Stärke, Widerstands- und Ausdauer-Fähigkeit erbrachten.
D. h. bei gleichzeitig stark reduzierter Regenerationszeit, die
teilweise nur ein Fünftel (!) dessen betrug, was Fleischesser benötigten, um sich vollständig zu erholen, konnten strikte Vegetarier größere Belastungen über viel längere Zeiträume tolerieren.

Die Ernährung ist der Boden, auf dem Höchstleistungen gedeihen oder verderben können. Das zeigt sich gerade bei Etappen-Rennen. Meine wissenschaftliche Arbeit belegt, dass die vegane Ernährung speziell für die enormen Anforderungen im extremen Ausdauer-Leistungssport höchst geeignet ist. Die Ergebnisse meiner aktuellen Publikation (weltweit 1. vegane Ernährungstaktik im Wettkampf-Sport: Wirnitzer et. al., Januar 2014) eines 8-tägigen Mountainbike-Rennens bestätigen einmal mehr, dass diese er nährungsphysiologischen Herausforderungen durch eine sorgfältig geplante und durchgeführte vegane Ernährungsstrategie erfüllt werden können.

Die Studie zeigt, dass die Leistungsfähigkeit veganer Ausdauer-Sportler mit Belastungsintensitäten von 80 Prozent der maximalen Laborleistung oder 88 Prozent der maximalen Herzfrequenz im Wettkampf über 8 Renntage aufrechterhalten werden kann, gerade weil durch vegane Ernährung direkt während der Wettkampf-Belastung optimale Versorgung garantiert und so die Regeneration optimal unterstützt werden kann. Der Sportler bleibt während dem Wettbewerb voll leistungsfähig und ist für die nächste Etappe schneller wieder fit.

Rein pflanzliche Ernährung bietet also vielfältige Vorteile für Sportler. Eine gut geplante und durchgeführte vegane Ernährung bietet

- erhöhte Leistungsfähigkeit,

- Deckung des erhöhten Energie- und Nährstoff-Bedarfs,

- schnellere Wiederauffüllung der Muskel-Energiedepots,

- schnellere Erholung und damit verkürzte Regenerationszeiten.

Dadurch ist die vegane Ernährung zur optimalen Energie- und Vitalstoffversorgung speziell von Sportlern höchst geeignet.

Komplexe Kohlenhydrate sind der richtige »Sprit«

für Sportler und aktive Menschen

Freiheit für Tiere: Du hast das Vorwort zur deutschen Ausgabe von Vegan in Topform des kanadischen Triathleten und Ironman Brendan Brazier geschrieben. Hier vergleichst du unseren Körper mit einem Auto, das permanent im Roten Bereich gefahren wird, wenn wir ihm nicht den richtigen Sprit geben. Welcher Sprit ist für aktive Menschen und Sportler denn der richtige?

Dr. Katharina Wirnitzer: Bedauerlicherweise wissen Sportler und Trainer oft erschreckend wenig über Ernährung. Gerade Sportler schaden sich häufig selbst in dem Bestreben, sich für bessere Fitness und mehr Leistungsfähigkeit besonders gut ernähren zu wollen. In der Meinung besonders gesund und sportgerecht zu essen, ernähren sich Sportler häufig falsch und oft sogar schlechter als ein durchschnittlicher Mischköstler.

Die Bedeutung der Kohlenhydrate als der Hauptbrennstoff für die Leistungsfähigkeit ist seit den 1830er Jahren bekannt. Bereits damals konnte der Einfluss von Kohlenhydraten auf die Aufrecht erhaltung und Verbesserung der Ausdauer-Leistung demonstriert werden. Kohlenhydrate verbessern die Wettkampfleistung bei Hitze und Belastungsintensitäten über 80 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit.

Ausdauersportlern wird seit 1982 eine pflanzliche Ernährung aufgrund des positiven Einflusses auf langandauernde und hochintensive Belastungen als optimale Strategie für Ausdauerleistungen wissen schaftlich empfohlen.

Vor allem Triathleten, Läufer und Radsportler folgen einer veganen Ernährung aus dem vorrangigen Grund, da diese zur Deckung des stark erhöhten Kohlehydrat-Bedarfs und im Hinblick auf dessen Qualität für extreme Ausdauer- und Ultra-Langzeit-Belastungen optimal geeignet ist. Ebenso ist die Versorgung mit Vitalstoffen (Konstanthalten des Körpergewichts) am höchsten. Gegen Mischkost und vegetarische Ernährung spricht vor allem das unterrepräsentierte Angebot an Kohlehydraten.

Es gibt unzählige Studien, die belegen, dass der menschliche Organismus auf pflanzliche Kost perfekt abgestimmt ist, daher kann der Körper bereits unter normalen Alltags-Bedingungen Kohlen hydrate am besten aufnehmen und verwerten, und bleibt gleichzeitig leistungsfähiger. Bei intensiven und langandauernden körper lichen Belastungen in Hitze gewinnt dieser Aspekt immer stärker an Bedeutung, da der Körper mit Kohlenhydraten insgesamt am effizientesten arbeitet und gleichzeitig kaum belastet ist.

Kohlenhydrate sind also der optimale Sprit , der bevorzugte Haupt-Brennstoff des menschlichen Organismus. Kohlenhydrat ist also für alle Menschen und für alle Belastungsformen, egal ob im Alltag, Beruf oder Sport, die Basis! D. h. auch der Kraftsportler muss mindestens 50 bis 60 Prozent der Tages-Energie aus Kohlenhydraten decken.

Fazit: Kohlenhydrate sind der bevorzugte Haupt-Brennstoff für den menschlichen Körper - und nicht Protein!

Pflanzenpower

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Eiweiß - der am meisten missverstandene Nährstoff

Freiheit für Tiere: Viele Sportler sind überzeugt, Eiweiß wäre der wichtigste Energielieferant, um Leistung zu bringen - und deswegen setzen sie auf Fleisch. Was ist dazu aus sportwissenschaftlicher Sicht zu sagen?

Dr. Katharina Wirnitzer: Protein ist seit seiner Entdeckung 1839 der bis heute am meisten missverstandene und fehlinterpretierte Nährstoff.

Laut der Protein-Theorie (1842) sei Protein der Haupt-Brennstoff für jegliche Muskelbewegung. Allerdings wurden bereits wenig später (1850 - 1860) die Nährstoffe Kohlenhydrat und Fett als Haupt-Brennstoffe für muskuläre Aktivität nachgewiesen und die Protein-Theorie als falsch widerlegt. Trotzdem ist der Mythos Fleisch noch heute fest verankert im Bewusstsein der Menschen, und bis heute ist Protein Synonym für Fleisch. Daher kommt auch die falsche Annahme, speziell von Männern und Sportlern: Allein im Fleisch steckt Lebenskraft. Dieser überdimensionale kulturelle Fehler basiert bis heute fundamental auf der tief verwurzelten Fehlmeinung Protein sei Fleisch.

Der Mensch ist kein Fleisch(fr)esser. Vielfache Studien aus Biologie und Anthropologie belegen deutlich, dass der Mensch überwiegend Pflanzen(fr)esser ist. Nur um in äußersten Notzeiten zu überleben, ist der menschliche Organismus grundsätzlich in der Lage, tierisches Protein zu verwerten. Enzyme für die Protein-Verdauung finden sich beim Menschen erst im Magen. Zusätzlich verfügt der Mensch über 10mal weniger Magensäure zur Protein-Verdauung als typische Fleischfresser, wie z. B. die Hauskatze.

Protein dient im menschlichen Körper vorwiegend als Baustoff, nicht aber Brennstoff. Daher kann der Körper Protein nur zu etwa 5 Prozent zur Energie-Bedarfsdeckung speichern. Protein ist allgemein stark überbewertet. Eine Proteinaufnahme von 8 bis 15 Prozent der Gesamtkalorien ist ausreichend für die Gesundheit und auch für den stärker belasteten Sportler-Stoffwechsel optimal.

Vegane Nicht-Sportler sind nicht nur ausreichend mit Protein versorgt, sondern überschreiten mit 10 bis 12 Prozent der täglichen Gesamtenergie sogar leicht die empfohlene Tageszufuhr. Veganer erreichen also die aktuellen Ernährungsrichtlinien für die empfohlene Proteinzufuhr, ohne spezielle Produkte oder Eiweißsupplemente zu verwenden, da alle essentiellen Aminosäuren durch pflanzliches Protein abdeckt werden können. D. h. Proteinmangel ist für vegane Sportler kein Thema. Die allgemeine Empfehlung von 10 bis 35 Prozent ist also keine physiologische Notwendigkeit, sondern allein Marketing-Strategie!

Fazit: Sportler sind immer sehr besorgt, genug und hochwertiges Protein zu sich zu nehmen. Aber: Allein richtig abgestimmtes und dosiertes Training macht Muskeln stark und/oder ausdauernd, nicht aber die erhöhte Zufuhr und übermäßige Aufnahme von Protein.

Vielmehr wird der Haupt-Brennstoff Kohlenhydrat stiefmütterlich bedacht. Komplexe Kohlenhydrate garantieren einerseits durch ihre langsame Aufspaltung geringe Blutzucker-Schwankungen bei gleichzeitig relativ stabilem Glucose-Spiegel und versorgen den Körper andererseits über lange Zeiträume gleichmäßig mit Energie. Das ist der Sprit für Gesundheit und Wohlbefinden!

Jeder, vor allem Sportler, sollten über den allgemein unter repräsentierten Anteil an - vor allem komplexen - Kohlenhydraten im Nahrungsangebot sehr beunruhigt sein und daher auch sehr darum bemüht sein, den natürlichen Bedarf am bevorzugten Haupt-Brennstoff zu decken und durch bewusste Aufnahme von Kohlenhydraten verstärkt anzuheben! Daher sollte der Großteil der täglichen Energie durch Kohlehydrate gedeckt werden, am
besten durch Vollkornprodukte und vor allem viel Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Keime.

Die Sportwissenschaftlerin Dr. Katharina Wirnitzer

Die Sportwissenschaftlerin Dr. Katharina Wirnitzer

hält regelmäßig Vorträge zum Thema »Vegan & Sport«. · Bild: change2V.com

»Mit 16 Jahren hörte ich auf, Tiere zu essen«

Freiheit für Tiere: Du hast dich bereits in jungen Jahren entschieden, vegan zu leben. Was waren deine Beweggründe?

Dr. Katharina Wirnitzer: Ich komme aus einer Familie von Tierquälern, von Viehhändlern, Bauern, Metzgern und Jägern, wobei man dazu sagen muss, dass man vor Generationen noch stolz war, diese Berufe auszuüben bzw. diesen Stand zu bekleiden. Ich bezeichne diese Berufe als Tierquälerei, denn ich habe eine andere Entscheidungsgrundlage als noch meine Familie vor Generationen. Daher nehme ich meine Verantwortung wahr und spreche diese Dinge auch so klar und ungeschönt aus.

Mein Impuls zum - vorerst - ethischen Vegetarismus (Tierschutz) und 9 Jahre später dann zum ethischen Veganismus (Tierrechte) erfolgte mit 16 Jahren. Ich dachte, wenn ich meine Haare pink, blau oder grün färbe, meine Nägel bunt anstreiche, und wenn ich nur Milch trinke, Joghurt, Käse und Eier esse, tue ich den Tieren nicht weh - ich dachte, ich helfe damit den Tieren und schütze sie. Mein Genuss, Spaß und Luxus, meine Kleidung und Freizeitgestaltung sollten nicht auf dem Leid Wehrloser fußen.
Damals wusste ich noch nicht, dass selbst unsere schrecklichsten Albträume niemals an das heranreichen werden, was Tiere durch Menschen erleiden müssen. So begann ich also mit 16 Jahren,
vegetarisch zu essen.

Vegan - aus Liebe zu den Tieren

Durch mein Sportstudium beschäftigte ich mich dann intensiv mit Ernährung. Die Puzzleteile im Spannungsfeld von Mensch-Ernährung-Tier setzten sich nach und nach zusammen. 1999 hat sich das Mosaik für mich vervollständigt: Seit ich 25 bin, ernähre ich mich nicht nur vegan, ich lebe umfassend vegan! Es war für mich sehr einfach, mein Leben von heute auf morgen neu zu organisieren, besonders weil es für mich dabei keinerlei Nachteile und Einschränkungen gibt - auch wenn von sich eingenommene Menschen glauben: Ich muss verzichten, ich darf dies oder das nicht konsumieren.

Das ist falsch! Ich muss auf absolut nichts verzichten, um beruflich erfolgreich, äußerlich hübsch, innerlich schön, sportlich fit und gesund, satt, zufrieden und glücklich zu sein, ebenso nicht um zu feiern und köstlich zu tafeln. Mein Lebensglück ist nicht gesäumt durch Ausbeutung von wehrlosen Tieren.

Man kann so einfach vegan leben - mir fehlt nichts! Ganz im Gegenteil bin ich glücklich, dass mein Leben nicht auf Leid, Mord und Totschlag aufbaut, und ich gerade deshalb in allen Bereichen meines Lebens leistungsfähig bin! Ich habe mich konsequenterweise ganz einfach selbst in die Verantwortung genommen, mein Leben in allen Bereichen nicht auf Leid aufzubauen. Ich nahm mir einfach die Freiheit - und das kann jeder -, mich gegen die Ausbeutung und das Leid von Wehrlosen zu entscheiden.

Tiere gehören sich selbst, wie jeder Mensch auch. Wenn ein Vater sagt: Mein Sohn , so ist damit gemeint, dass ein Kind zu seinen Eltern gehört, und nicht ihr Besitz ist wie z. B. ein Auto. Und wenn man hier konsequent zu Ende denkt, sind die Tiere laut Schöpfungs- und Evolutionsgeschichte unsere älteren Geschwister! Niemand würde z. B. seine Schwester für einen kurzen Gaumenkitzel ein Leben lang einsperren, vergewaltigen, ausbeuten und ermorden oder für eine neue Körperlotion brutal und langsam zu Tode foltern. Ich kann mir selbst helfen, die
Tiere aber sind meinem Handeln hilflos ausgeliefert. Selbst wenn sich morgen herausstellen würde, vegan wäre ungesund, würde ich fortfahren vegan zu leben - das bin ich den Tieren schuldig!

Die Konsequenz aus diesem beruflich-privaten Prozess ist also, dass ich nun seit 15 Jahren vegan lebe - aus ethischen, globalen, gesundheitlichen und sportlichen Gründen. Es war die beste und sinnvollste Entscheidung meines Lebens. Mein Bestreben, anderen durch meinen Beruf, Sport oder mein Privatleben nicht zu schaden, verfolge ich konsequent weiter.

Ethisch gesehen ist dies der Weg der geringsten Schuld. Ich habe meinen Weg gefunden - für mich gibt es keinen Weg zurück!

Die Zukunft ist veggie. Also: GO VEGAN!

Weiterführende Informationen

Dr. Katharina Wirnitzer ist Sportwissenschaftlerin, Physikerin, Dozentin für Sportwissenschaften, Wissenschaftspublizistin, Autorin, Ausdauer-Leistungssportlerin und Trainerin (Radtouren- & Mountainbike-Guide, Bergwanderführerin). Sie finishte 2003 und 2004 die BIKE Transalp Challenge (Mountain bike-Etappen-Rennen über 8 Tage).

Die leidenschaftliche Outdoor-Sportlerin lebt seit 1999 vegan und promovierte 2009 mit ihrer Untersuchung über die positiven Auswirkungen von veganer Ernährung auf die Ausdauerfähigkeit im Ultra-Marathon-Radsport. * Als Expertin für rein pflanzliche Ernährung und Ernährungstaktik im Sport stellt Katharina Wirnitzer ihre Erfahrung auf den Internetseiten change2V und adventureV zur Verfügung.

change2V richtet sich an Vegetarier, Veganer und solche, die es werden wollen. Ernährungs-Coaching, Sport-Coaching, Personal-Training, Vorträge, Workshops, Firmen Events, Gastro- & Tourismus-Training. www.change2V.com

adventureV richtet sich an aktive und sportliche Vegetarier, Veganer und solche, die es werden wollen. Aktiv-Urlaub und Sport-Ferien charakterisiert durch drei Merkmale: Abenteuer, Outdoor, Freude, Spaß & Wohlbefinden, dazu Veggie-Verpflegung und -Unterkunft, köstlich, stressfrei und unkompliziert. Hundewandern, Mountainbike, Rennrad, Schneeschuhwandern, Wandern, VeggieDays, Firmen Events.
www.peta.de/katharinawirnitzer


Literatur:
- Katharina Wirnitzer: bikeeXtreme. Performance determining factors and vegan nutrition pattern to successfully complete the Transalp Challenge. SVH - Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften, 2009. ISBN: 978-3-8381-0912-1.
- Wirnitzer KC & Kornexl E (2014). Energy and macronutrient intakte of a female vegan cyclist during an 8-day mountain bike stage race. Proc (Bayl Univ Med Cent); 27(1):42-45
- Brendan Brazier: Vegan in Topform. Mit einem Vorwort von Dr. Katharina Wirnitzer. Unimedica Verlag, 2013
- Dr. Jacobs Weg des genussvollen Verzichts. Mit einem Buchkapitel von Dr. Katharina Wirnitzer (2. Auflage, Dezember 2013).



FREIHEIT FÜR TIERE 4/2024

Freiheit für Tiere 4/2024

Artikelnummer: 4-2024

Umfrage: EU-Bürger wollen strenge Regulierung der Jagd • Auf der Weide »aus Versehen« mit Wildtier verwechselt: Wie viele Pferde von Hobbyjägern erschossen werden • Eines der letzten Tabus der Fleischindustrie: DIE BLUTFABRIK - Warum Rosendünger Tierblut enthält und Zigarettenfilter auch • Wissenschaftliche Studie: »Landwirtschaft neu denken« - Wie wir unser Ernährungssystem konsequent und zukunftssicher transformieren • Wissenschaft: Die Wahrheit über die Jagd • Jagd ist ein Hobby mit einer starken Lobby • Wissenschaftliche Studien: Jagd stört das Ökosystem • Warum jagen Jäger wirklich? • Sympathische Flugkünstler mit eingebautem Kompass: Das faszinierende Leben der Störche • Tier- und Artenschutz international: Schlimme Dürre bedroht Tierwelt - Rettungsaktion für Hunderte Flusspferde in Botswana • Wissenschaft: Gesundheit & Ernährung • HOW NOT TO AGE: Jung bleiben und immer gesünder werden mit der Kraft von Pflanzen!

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FREIHEIT FÜR TIERE 3/2024

Freiheit für Tiere 3/2024

Artikelnummer: 3/2024

Verhaltensforschung: Was Raben über andere wissen • Überraschende Zwillingsstudie: Ein Zwilling isst vegan, der andere nicht • Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden! • Tiere für den Müll? Tiere aus der industriellen Massenhaltung enden millionenfach in »Tierkörperbeseitigungsanlagen« • Amtsgericht Hameln: Schweinemäster zu hoher Geldstrafe verurteilt • Recht: 50 Hektar im Kreis Dithmarschen jagdfrei! • Biotop »Rüm Hart« jagdfrei! • Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer • Wildtier-Findlinge: Erste Hilfe • Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt • RespekTiere International: Der erste Gnadenhof in Mauretanien ist im Entstehen! • Vegan Body Reset: Raus aus Übergewicht, Schmerzen und Entzündungen • Deftig vegan für jeden Tag: Unkomplizierte Köstlichkeiten schnell und einfach gemacht

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FREIHEIT FÜR TIERE 2/2024

Freiheit für Tiere 2/2024

Artikelnummer: 2/2024

Promis für Tiere: Billie Eilish und Fienas eröffnen veganes Restaurant in L.A. · Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul • Interview mit Mary McCartney • Wissenschaft: Vogelmütter singen Lieder für ihre ungeschlüpften Küken • Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss • Klage vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück: Grundstück in Niedersachsen jagdfrei! • Interview: Ein Fleischer hört auf zu töten und wird Veganer • Das Leid der Ziegen für Kaschmirpullis • Peter Berthold: HILFESCHREI der NATUR! • WILD UND FREI - Die Schönheit afrikanischer Tiere • ATLAS der bedrohten TIERE • EASY SPEEDY VEGAN - Die besten 10-, 20- und 30-Minuten-Rezepte • Vegane Kuchenliebe

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FREIHEIT FÜR TIERE 1/2024

Freiheit für Tiere 1/2024

Artikelnummer: 1/2024

Fakten zu Fleisch, Milch und Eiern • Wegen industrieller Massentierhaltung: Nitratbelastung steigt immer weiter • Wissenschaft: Oxford-Studie vergleicht Umweltbilanz von verschiedenen Ernährungsformen - Wie schädlich sind Fleisch und Milchprodukte wirklich? • Schwere Misshandlung von Kälbchen auf Kälberauktion: PETA erstattet Strafanzeige • Ergreifender Reisebericht: Einsatz für Straßenhunde in Kap Verde • Keine Jagd auf meinem Grundstück: Ehepaar aus Gütersloh klagt gegen Jagd auf seinen Grundstücken • Neues Buch von Josef H. Reichholf: STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen • Interview mit Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich« • Vögel verstehen: Was uns die Vögel über uns und unsere Umwelt verraten • Studie: Je mehr tierisches Protein, desto höher die Sterblichkeit • Lifestyle: Tierfreundlich kochen & backen»VEGAN Everyday« von Bianca Zapatka • Easy Vegan Christmas« von Katy Beskow

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Sonderausgabe: Fakten gegen die Jagd

Artikelnummer: 521

Die Natur braucht keine Jäger: Fakten gegen die Jagd - Warum jagen Jäger wirklich? Die Frage »Warum jagen wir?« beantwortet eine Jagdredakteurin wie folgt: »Einige beschreiben die Jagd als Kick, andere sprechen von großer innerer Zufriedenheit. Die Gefühle bei der Jagd sind ebenso subjektiv wie in der Liebe. Warum genießen wir sie nicht einfach, ohne sie ständig rechtfertigen zu wollen?« Rationale Gründe, mit denen Jäger rechtfertigen, dass die Jagd notwendig sei, sind offenbar nur Ausreden. Jedenfalls schreibt die Jägerin: »Der Tod, der mit dem Beutemachen verbunden ist, ist verpönt. Deswegen suchen die Jäger Begründungen in Begriffen wie Nachhaltigkeit, Hege und Naturschutz.«

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»VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker«

Die Rezepte für unser Kochbuch »VEGGIE FOR KIDS. Vegan - kinderleicht & lecker« - sind allesamt von Kindern und Jugendlichen erprobt worden: Sie sind einfach zuzubereiten, schmecken richtig lecker und sind obendrein auch noch gesund! Und das Wichtigste: Wer so kocht, hilft unseren Freunden, den Tieren! weiterlesen

VEGGIE FOR KIDS

Artikelnummer: 053

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Trügerische Küstenidylle: Jagd auf Seehunde im Wattenmeer

Wussten Sie, dass Hobbyjäger an der deutschen Nordseeküste und auf den Nordseeinseln jedes Jahr Hunderte Robben und Robbenbabys erschießen? Und das, obwohl laut EU-FFH-Richtlinie die Jagd auf Seehunde streng verboten ist? Denn die geschützten Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht. Sie haben zwar ganzjährig Schonzeit, doch »Seehundjäger« in Schleswig-Holstein und »Wattenjagdaufseher« in Niedersachsen sind befugt, sich um gestrandete, verletzte, verlassene und kranke Robben zu »kümmern«. weiter

Für Bienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel & Co.: Natürlich gärtnern für die Artenvielfalt

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

»Lass wachsen«: Wildblumenwiesen sind für uns eine Augenweide und bieten Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln Lebensraum und Nahrung.

Wichtig: Lassen Sie Wiesen und Stauden über den Winter bis in den Mai hinein stehen. Viele Insekten nutzen hohle Stängel als Winterquartier, darunter viele Wildbienenarten. An Stängeln und Gräsern verbergen sich Eier, Raupen und Puppen von Schmetterlingen. Die Samenstände bieten Vögeln Nahrung. · Bild: Freiheit für Tiere

Was hat unser Garten mit Tierschutz und Artenvielfalt zu tun? Auf den ersten Blick erst einmal nicht so viel. Doch vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens könnten private Gärten und öffentliche Parks eine bedeutende Rolle spielen, um Inseln der Artenvielfalt zu schaffen. Und erfreulicher Weise erscheinen immer mehr Ratgeber für nachhaltiges und natürliches Gärtnern - als Gegenentwurf zum weltweit fortschreitenden Lebensraumverlust von Tieren und Pflanzen - die zeigen, wie wir auch ohne Vorerfahrung aus unserem Garten ein kleines Paradies schaffen können: für Tiere und Pflanzen, aber auch für uns selbst. weiter

Machen Sie mit bei der EU-Initiative: Stoppt das Schlachten von Pferden!

Arischa

Dieses Pferd sollte im Alter von 6 Jahren zum Schlachter.

Tierfreunde kauften die Stute zum Schlachtpreis frei. Heute ist Arischa 33 Jahre alt. · Bild: FREIHEIT FÜR TIERE

In der EU werden Jahr für Jahr Millionen Pferde und Ponys geschlachtet, als »Rossfleisch« verkauft oder zu Salami und Hundefutter verarbeitet. Die Europäische Bürgerinitiative »End The Horse Slaughter Age« fordert jetzt ein Gesetz zum Verbot der Schlachtung von Pferden. Helfen Sie mit, die Pferdequälerei zu beenden und unterschreiben Sie die online-Initiative! weiter

55 Hektar im Kreis Dithmarschen endlich jagdfrei!

Rund 55 Hektar Grundstücke mit Wiesen und Feldern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) sind endlich jagdfrei! Dass eine dermaßen große Fläche offiziell jagdrechtlich befriedet wird, ist bisher wohl einmalig: Es gibt inzwischen mehrere Hundert jagdrechtlich befriedete Grundstücke in Deutschland, doch meist besitzen die Eigentümer nur wenige Hektar. Wohl genau aus diesem Grund machte es die Jagdlobby den Eigentümern der 55 Hektar landwirtschaftlicher Fläche so schwer: Es brauchte zehn Jahre und eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Schleswig-Holstein, bis das Grundstück von Susanne und Peter Storm* endlich jagdfrei wurde. weiter

WILD UND FREI - Die Schönheit afrikanischer Tiere

»Wild und frei« ist mit atemberaubenden schwarz-weiß-Fotografien eine Ode an die Wildnis. Tom D. Jones ist ein begnadeter »fine art«-Fotograf und zeigt Wildtiere wie Elefanten, Giraffen, Nashörner, Gorillas oder Löwen aus nächster Nähe. »Für mich dreht sich alles um die Freiheit des Tieres«, erklärt er. Deshalb gibt es in den Aufnahmen dieses Buches kein einziges Tier, das gefüttert wird, in einem privaten Reservat lebt oder in irgendeiner anderen Form von Gefangenschaft gehalten wird. Das Ergebnis sind Aufnahmen, welche unter die Haut gehen. weiter

Mary McCartneys veganes Promi-Kochbuch: 60 Rezepte mit Stars von Cameron Diaz, und Woody Harrelson bis Ringo Star und Papa Paul

Mit ihrem neuen Buch »Feeding Creativity« verbindet Mary McCartney ihre beiden großen Leidenschaften: Fotografie und Kochen. Jedes der 60 veganen Rezepte hat sie mit Stars gekocht und sie beim Kochen und Essen fotografiert: Schauspielerinnen und Schauspieler wie Cameron Diaz, Kate Blanchett, Drew Barrymore, Woody Harrelson, Stanley Tucci und David Oyelowo, Musikerinnen und Musiker von Nile Rodgers oder bis Ringo Star und Papa Paul, Künstlerinnen und Künstler wie David Hockney und Jeff Koons oder Primaballerina Francesca Hayward. weiter

Interview mit Mary McCartney: Wie entstand die Idee zu dem veganen Promi-Kochbuch »Feeding Creativity«?

Mit ihrem Kochbuch »Feeding Creativity« möchte Mary McCartney zeigen, wie schnell, einfach, lecker und unkompliziert und einfach das vegane Kochen ist. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Linda McCartney, die ebenfalls Promi-Fotografin war, bereits in den 1970er und 80er Jahren vegetarische Kochbücher veröffentlichte und sich für den Schutz der Tiere einsetzte.


Wie entstand die Idee zu dem Kochbuch?


Mary McCartney: Ich liebe es, Rezepte mit anderen zu teilen. Ich koche schon immer für andere und es ist meine Art, mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Aber ich bin nun mal begeisterte Portrait-Fotografin, und so kam eines Tages die Idee für »Feeding Creativity«.
Zum Interview mit Mary McCartney

Metzger gegen Tiermord

Metzger gegen Tiermord? Das scheint ein Widerspruch in sich zu sein. Was aber, wenn gelernte Metzger dem Tiertöten abschwören und Veganer werden?

Im Verein »Metzger gegen Tiermord« haben sich ehemalige Metzger zusammengeschlossen. Aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrung sind sie Insider der Branche und klären mit ihrem Fachwissen und ihren Recherchen über Tierrechts­verstöße auf, die normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben.

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Peter Hübner, einem ehemaligen Fleischer. Peter Hübner ist Pressesprecher und zweiter Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins »Metzger gegen Tiermord« e.V.

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: Jäger verurteilt, weil er Hündin erschoss

Der Fall sorgte für Aufsehen über Bayern hinaus: Ein 77-jähriger Hobbyjäger erschoss im Juli 2022 die Hündin Mara von Urlaubern aus Österreich, die eine Kanutour auf dem Main machten - angeblich, weil sie »gewildert« hätte. Am 20. November 2023 verurteilte das Amtsgericht Haßfurt den Jäger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 5.600 Euro (140 Tagessätzen zu je 40 Euro). Zudem wurde das bei der Tat benutzte Kleinkalibergewehr eingezogen. Dem Urteil zufolge war der angeklagte Hobbyjäger nicht berechtigt, die Hündin zu erschießen. Hinweise darauf, dass die Hündin gewildert hatte, hätten sich nicht ergeben. weiter

STADTNATUR - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen

»Land« = blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« = Beton und Ödnis? Eine Vorstellung, die längst so nicht mehr gilt. Der bekannte Zoologe, Ökologe und Bestseller-Autor Prof. Dr. Josef H. Reichholf unternimmt in seinem neuen Buch »Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen« einen Streifzug durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Ob Wildschweine, Füchse und Nachtigallen in Berlin, Wanderfalken in Köln oder eine bunte Vogelwelt und Rehe im Englischen Garten in München: viele Wildtiere haben den Lebensraum Stadt längst für sich entdeckt. Inzwischen sind unsere großen Städte sogar Inseln der Artenvielfalt geworden, die sogar mit den besten Naturschutzgebieten mithalten können.
In den Städten finden Tiere und Pflanzen die Biotope, die sie für ihr (Über)Leben brauchen. Hier sind sie weniger Gefahren ausgesetzt als auf dem Land, wo freilebende Tiere gejagt und ihre Lebensräume durch eine industriell betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden...
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Prof. Dr. Josef H. Reichholf: »Unsere Städte zeigen: Ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur ist möglich«

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Josef H. Reichholf über sein neues Buch »Stadtnatur«, über Großstädte als Rettungsinseln der Artenvielfalt und darüber, was geschehen müsste, damit die Artenvielfalt auf den Fluren und in den Wäldern wieder zunimmt. weiter

Die dunkle Seite der Milch: Das Leid der Kälbchen

Die Milchindustrie gaukelt uns in der Werbung gerne vor, dass Kühe ein glückliches Leben auf grünen Weiden führen. Wie sieht die Realität aus? Milchkühe müssen ihr Leben in den meisten Fällen ganzjährig im Stall verbringen - zum Teil sogar immer noch in besonders tierquälerischer Anbindehaltung. So hält nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands rund die Hälfte der circa 25.000 Milchviehbetriebe in Bayern ihre Tiere in Anbindehaltung. Damit die Kühe immer Milch geben, werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet. Die neugeborenen Kälber werden ihren Müttern kurz nach der Geburt weggenommen. Die Milch, welche die Natur für die Kälbchen bestimmt hat, wird maschinell abgepumpt, industriell verarbeitet und im Supermarkt verkauft. Was passiert dann eigentlich mit den Kälbern? weiter

Vegan vom Grill

»Was essen Veganer, wenn gegrillt wird?« Diese Frage wurde der britischen Köchin Katy Beskow während ihrer bisher fünfzehn Jahre als Veganerin unzählige Male gestellt. Die Antwort: »Wenn ihr euch von der Idee verabschiedet, dass Grillen und Fleisch (oder Fertiggerichte aus Fleisch­alternativen) untrennbar zusammengehören, steht euch eine neue Welt offen.« In ihrem neuen Kochbuch »Vegan vom Grill« zeigt Katy Beskow mit 70 kreativen und unkomplizierten Rezepten, dass fleischfrei Gegrilltes hervorragend schmeckt - nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über! Dazu zeigt Katy zahlreiche Tipps und Tricks - damit die Grillparty auch bei blutigen Grill-Anfängerinnen und -Anfängern gelingt. Ob Hauptgericht oder Dessert: »Vegan vom Grill« animiert, den Grill dieses Jahr richtig zum Einsatz kommen zu lassen!
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Urteil BVerwG: Auch Vereine und Stiftungen können die jagdrechtliche Befriedung ihrer Flächen aus ethischen Gründen beantragen

Laut § 6a Bundesjagdgesetz (BJagdG) dürfen nur »natürliche Personen« das Ruhen der Jagd beantragen. Tier- und Naturschutzvereine oder Stiftungen konnten bisher das Ruhen der Jagd auf ihren Flächen nicht beantragen. Doch dies ist mit dem entscheidenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 26.6.2012 und der Europäischen Menschenrechtskonvention (Schutz des Eigentums) nicht vereinbar.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München macht in seinem grundlegenden Urteil vom 28.05.2020 »Erklärung von Grundstücken zu jagdrechtlich befriedeten Bezirken« die Antragstellung auch für juristische Personen wie Vereine, Stiftungen oder GmbHs möglich. (VGH München, 19 B 19.1713 und 19 B 19.1715) weiter

Hannes Jaenicke: »Seit 30 Jahren wird das Tierschutzgesetz wissentlich gebrochen«

»Die Milch macht's«, »Milch macht müde Männer munter«, »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« - wir alle sind mit diesen Werbe-Slogans aufgewachsen. In seinem investigativen Enthüllungsbuch »Die große Sauerei« deckt Hannes Jaenicke die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucherinnen und Verbraucher über Fleisch, Milchprodukte und Eier unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Entscheidung zu treffen. weiter

FREIHEIT FÜR TIERE-Interview mit Hannes Jaenicke

»Die einzige Antwort auf diese Art der Massentierhaltung ist der Verzicht auf ihre Produkte «
FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem Schauspieler und bekannten Umweltschützer Hannes Jaenicke über die Recherchen zu seinem neuen Buch, warum er vor 40 Jahren zum Vegetarier wurde, warum er Hafermilch trinkt, über das Problem, dass immer noch zu viele Menschen schlecht informiert sind und was dagegen zu tun ist. weiter

Ein Jäger steigt aus

Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer aus Niederösterreich war seit seiner Jugend leidenschaftlicher Jäger. Schon sein Vater war Jäger und nahm ihn als Kind oft mit auf die Jagd. Mehr als 100 Tiere hat der 67-Jährige in seinem Leben geschossen. Vor 14 Jahren machte er eine Kehrtwende: Von heute auf morgen beendete er das Schießen und verkaufte alle seine 16 Gewehre. Jetzt hat Prof. Winkelmayer ein Buch geschrieben: »Ein Beitrag zur Jagd- und Wildtier-Ethik«. Damit wendet er sich an seine ehemaligen Jagdkollegen und an die nicht jagende Bevölkerung und macht deutlich: »Töten als Freizeitvergnügen ist ethisch nicht vertretbar«. weiter

Interview: Ein Jäger steigt aus

Mit 16 machte er den Jagdschein, 37 Jahre lang ging er auf die Jagd. Dann hörte er von einem Tag auf den anderen mit dem Tiere töten auf. Freiheit für Tiere sprach mit dem Veterinär Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer über seine Erfahrungen und die Gründe, warum er mit der Hobbyjagd Schluss gemacht hat. weiter

Die Vermessung der Ernährung

Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche Auswirkung unsere Ernährung, also das, was wir jeden Tag essen, auf die Gesundheit, auf Tiere und Natur, auf Böden und Grundwasser, auf die Artenvielfalt, auf die Regenwälder, auf Menschen in den ärmeren Ländern und auf das Klima hat? Sollten wir vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden Umwelt- und Klimakatastrophe, welche unser aller Lebensgrundlagen bedroht, nicht viel mehr über diese Zusammenhänge wissen? weiter

Vermessung der Ernährung: Interview mit Jan Wirsam

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit Prof. Dr. Jan Wirsam, wie das Buch Die Vermessung der Ernährung mit Prof. Dr. Claus Leitzmann entstand, aus welchen Gründen die Wissenschaftler mit einigen Kollegen die Forschung über pflanzliche Ernährung so engagiert vorantreiben und warum in Deutschland mehr Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja angebaut werden sollten. weiter

Neues Buch von Prof. Reichholf: Stadt, Land, Fuchs

»Unsere Säugetiere verdienen mehr Beachtung; viel mehr, als ihnen gegenwärtig zuteil wird«, ist Prof. Dr. Josef H. Reichholf überzeugt. Sie brauchen neue Freunde! Solche zu gewinnen, ist das Hauptanliegen seines neuesten Buches »Stadt, Land, Fuchs: Das Leben der heimischen Säugetiere«. weiter

Interview mit Prof. Josef H. Reichholf

FREIHEIT FÜR TIERE sprach mit dem renommierten Zoologen über Wildtiere, Jäger, Massentierhaltung und was jeder Einzelne für wild lebende Tiere tun kann. weiter

Das Leid der Stuten für Schweinefleisch

Bisher kannte man die grausamen Stutenblut-Farmen in Argentininen, Urugay und China: Schwangeren Pferden wird dort literweise Blut abgezapft und an die Pharmaindustrie verkauft. Die Hormone der Stuten werden in der industriellen Schweinemast eingesetzt, um die Trächtigkeit der Sauen zu erhöhen und zu synchronisieren. Nachdem immer wieder über die grausamen Blutfarmen in Südamerika berichtet wurde, stoppten einige Pharmakonzerne den Import aus diesen Ländern - und wichen auf Islandponys aus. weiter

Mehr Freiheit für Pferde

Nach § 2 des Tierschutzgesetzes gilt: Wer ein Tier hält, muss dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Und er darf die Möglichkeit des Tieres zur artgemäßen Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden. Doch was bedeutet dies für die heutige Pferdehaltung? weiter

Grausame Tierquälerei für Grana Padano-Käse

Die italienische Tierschutzorganisation Essere Animali dokumentierte in Milchviehbetrieben, die Grana Padano herstellen, schockierende Lebensbedingungen für Kühe und Kälber. Auch Gewalt durch Arbeiter gegenüber Tieren wurde dokumentiert. Grana Padano gehört neben Parmesan und Mozzarella zu den bekanntesten Käsesorten Italiens und ist der weltweit am meisten konsumierte Käse. weiter